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  • »Steiny« ist männlich
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Dienstag, 18. Dezember 2012, 15:17

Taktik 4: Der Energiehaushalt des menschlichen Körpers

Der Energiehaushalt des menschlichen Körpers

Als ich das erste Mal zu einem mehrtägigen Airsoftevent fuhr, hab ich eine eindrückliche Erfahrung gemacht.
Wir waren nach Schweden zum Berget-Event gefahren und als Herausforderung erwartete uns gleich mal ein sechsstündiger Marsch querfeldein durch unwegsames Gelände. Als wir das Tagesziel erreicht hatten, war einer der Teamkollegen so ausgepowert, dass er erst wieder am späten Nachmittag des nächsten Tages weiterspielen konnte.

Dieser Artikel behandelt den Energiehaushalt des menschlichen Körpers, während eines Spiels . Allerdings nicht in Form von Miliamperstunden für den Akku eine AEG, sondern in Form von Energie, die ein Spieler benötigt, um biomechanisch zu funktionieren.


Wer sich noch nie mit dem Gedanken über den Energiebedarf des menschlichen Körpers auseinander gesetzt hat und dies auch für unnötig hält, der möge einfach nicht weiter lesen. Die anderen können sich ja mal überlegen, wie viel Energie sie wohl selber benötigen, um halbwegs rund zu laufen - einfach so zu Spass, wie sie auch Airsoft zum Spass spielen.
Man bedenke schlichtweg, das man bei schneller körperlicher Ermüdung auch mental schneller Erschöpft. Ermüdet man mental schnell, resultieren körperliche Fehltritte, die zu Verletzungen führen können.
Gleichwohl ist zu bedenken, dass gut Trainierte ebenfalls ein hohes Verletzungsrisiko tragen, weil sie durch den hohen Trainingsstand dazu neigen, sich zu überschätzen.
Beidem ist Rechnung zu tragen, was nicht nur eine persönliche Angelegenheit ist, sondern wiederum eine gute Teamkultur auszeichnet.


Wer an ein kurzes Tagesspiel geht, der wird nur seine Ausrüstung im Kopf haben, wird überlegen, wie viele Akkus er für die AEG benötigt und wie viele sogenannte Power- oder Energieriegel er mitnehmen sollte, um den Tag zu überstehen. Im Gegensatz zum z.T. peniblen Vorbereiten der Ausrüstung bleibt die Frage offen, wie man sich selber "energietechnisch" vorbereitet.

Ein Spieler muss sich daher folgendes fragen:

Welches Körpergewicht (KG) in Kilogramm (kg) habe ich?

Wieviel wiegt die Ausrüstung in Kilogramm (kg)?

Wie ist das Spielgelände beschaffen (Terrain)?

Welche Wetterbedingungen (Wind, Temperatur) herrschen vor?

Aus den Antworten zumindest der ersten beiden Fragen ergeben sich - beispielhaft - folgende Zahlen:
Der Spieler hat ein Körpergewicht von 70 Kilogramm (kg) und hat damit einen Tagesbedarf rund 2500 kcal (70 kg x 35 kcal = 2450 kcal/Tag).
Die Ausrüstung für ein normales Tagesspiel gibt der Spieler mit rund 15 kg an.

Mit dieser neuen Gewichtsangabe kommt man zu einem anderen Leistungsbedarf. Denn die Muskulatur muss nun nicht mehr 70 kg, sondern 85 kg bewegen und benötigt somit rund 3000 kcal/Tag. Das bedeutet ein Mehr von rund 20 %. Hierbei ist es unwichtig, welche Berechnungsart man annimmt (es gibt verschiedene). Wichtig ist, dass man ein Mehr an Gewicht berücksichtigen muss.

Nun spielt derjenige zwar keinen ganzen Tag aber die 20% mehr die er dem Körper abverlangt sollte er bedenken. Man muss dazu auch nicht MilSim spielen um seinen Airsoft-Horizont ein wenig zu erweitern und um einen weiteren Aspekt zu bereichern.


Energie aus der Nahrung
Hunger und Durst stillen, gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Im Sinne der Leistung geht es aber darum, die Leistungsfähigkeit des Körpers aufrecht zu erhalten. Man nimmt also Nahrung zu sich, um leistungsfähig zu bleiben, bzw. verlorene Ressourcen zurück zu gewinnen.
„Die Energie führt sich der Mensch in Forum der Nahrungsmittel zu, deren Energiegehalt in den chemischen Bindungen der drei Hauptstoffe Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten gespeichert ist.“ (1)
Diese drei Hauptstoffe liefern jeweils unterschiedlich viel Energie und stehen zudem unterschiedlich lange als Reserve zur Verfügung.
Fett hat zwar den Vorteil, dass dessen Energiereserve sehr lange von Nutzen sind, allerdings muss zum Verfügbar machen wiederum Energie bereitgestellt werden.

Somit wird auch klar, warum man während eines Spiels möglichst schnell verfügbare Nährstoffe zu sich nehmen sollte. Nimmt man gezuckerte Getränke zu sich, dann stellen sie die Energie fast eins zu eins zur Verfügung, weil sie nicht erst als Reserve angelegt werden müssen bzw. danach aus der Reserve freigesetzt werden.

So sollte man immer ein Gleichgewicht zwischen Energieverbrauch und Energiezufuhr anstreben.
Dies ist bei einem Spiel, dass über mehrere Stunden oder über einen ganzen Tag verteilt abläuft problemloser, als bei einem mehrtägigen Spiel. Der Energiebedarf ist dann deutlich höher, als die -zufuhr. Daher sollte man die Nahrungszufuhr als Energieträger nicht einfach als belanglose Bagatelle wahrnehmen.

Flüssigkeitshaushalt

Als allgemeingültige Angaben wird beschrieben, dass der Mensch zu rund 60 % aus Wasser besteht. Das macht bei einem 70 kg schweren Menschen 42 kg aus.
Wasser hat in vielerlei Hinsicht Funktionen zu erfüllen. Wasser transportiert Nähr- und Botenstoffe, reguliert die Temperatur und ist als Lösungsmittel bedeutsam.
Diese Funktionen kann es nur ausüben, wenn es in ausreichender Menge im Körper vorhanden ist. Über die Atmung, den Schweiss und den Urin verliert man Flüssigkeit.
Über den Schweiss zudem noch Mineralien.
Deshalb stellt sich die Frage nach der Qualität der Flüssigkeit, die man zu sich nehmen sollte. Einerseits sollte sie leicht gezuckert sein, damit sie Energie liefert, gleichwohl soll sie auch verloren gegangene Mineralien ersetzen. Wasser selber enthält aber nur geringste Mengen an Mineralien.
Es kommt sogar zu einem unnötigen zusätzlichen Harnverlust, wenn man nach einem mehrstündigen Spiel ausschließlich Wasser zu sich nimmt. In Leistungsphysiologie wird beschrieben, dass Mineralwasser zu 25 % wieder ausgeschieden wird. Hingegen wird von reinem Wasser 50 % der getrunkenen Menge wieder über den Harn ausgeschieden (2).
Dies sollte zur Konsequenz haben, dass es zwar während eines Spiels als ausreichend erachtet werden kann, sich mit Wasser zu versorgen. Nach dem Spiel sollte man aber auf Mineralwasser umsteigen, um so die fehlenden Salze aufzunehmen und die Flüssigkeit auch im Körper zu behalten.

Temperaturregulation
Die Temperatur des Körpers wird ständig reguliert und den Gegebenheiten angepasst, wozu das Blut umgeleitet wird.
Der Körper darf weder zu kalt, noch zu warm werden, da sonst die Stoffwechselprozesse nicht reibungslos ablaufen.
Während die Muskulatur wegen des erhöhten Energiebedarfs mehr Blut benötigt, muss die Haut die daraus resultierende Wärmeansammlung ableiten. Daher erhält die Haut nicht mehr Blut zur Nährstoffversorgung, sondern um mehr Wärme abzuleiten. Denn, indem die Haut Schweiss aussondert kühlt sie den Körper.

Das Ausmaß des Wärmeabstroms wird erheblich durch die Kleidung beeinträchtigt. Alleine das Tragen einer Weste reduziert das Abkühlen erheblich. Und obwohl der Kopf "nur" 9 % der Körperoberfläche ausmacht, geht bei kalten Wetterbedingungen 1/3 der Körperwärme über den Kopf verloren, bzw. muss der Kopf bei heißen Wetterbedingungen gekühlt werden.

Im Sinne des Wärmeregulation muss die Kleidung, bzw. im taktischen Sport die Funktionswäsche mit erwähnt werden.

Der Sportkleidungshersteller X-Bionic® hat mit einem sogenannten 3-D-Webeverfahren eine interessante Innovation auf den Markt gebracht.
Die Funktionskleidungsstücke regulieren die Körpertemperatur in dem sie die Flüssigkeit des Schweißes über dreidimensionale Gewebekanäle regelrecht abfängt. Der Schweiss zirkuliert dort und kühlt so den Körper ab. Die erhöhte Durchblutung der Haut wird reduziert und die eingesparte Blutmenge steht der Muskulatur zur Verfügung. Das wiederum steigert die Leistungsfähigkeit des Körpers.
Die eingewebten Kammern und Kanäle sorgen sogar dafür, dass während der körperlichen Ruhephase ein Luftpuffer bestehen bleibt, der das Auskühlen des Körpers verhindert.

Nebst der Ernährung und Kleidung sind bei mehrtägigen oder sehr anstrengenden Spielen auch Schlaf- und Ruhephasen zu berücksichtigen, da es sonst zu Ermüdung oder gar Erschöpfung kommen kann. Der Kollege, der im eingangs beschriebenen Beispiel erwähnt wurde, war Ermüdet. Wären wir weiter gelaufen, wäre es zu einer Erschöpfung gekommen.

Ermüdung und Erschöpfung
Die Worte Ermüdung und Erschöpfung werden oft falsch verwendet. Einer Erschöpfung geht immer eine Ermüdung voraus.
Die Zeichen einer Ermüdung sind: Gangstörungen, Störungen des Sehfeldes, veränderte Hautfarbe, Zitteranfälle, häufiges Pausieren.
Zu den Zeichen der Ermüdung kommen bei der Erschöpfung noch das anhaltende Zittern, dass eine koordinierte Bewegung beinahe unmöglich macht.
Dazu muss man nicht mehrere Tage lang im Spiel sein. Bei kalter Witterung oder starkem Regen, kann man schnell mal an seine Grenzen geraten. Auch dazu muss man nicht MilSim spielen. Es kann auch an einem gewöhnlichen Spieltag geschehen.

Ruhen und Schlafen
Schlafen ist keine passive oder nutzlose Tätigkeit, sondern in zweierlei Hinsicht ein aktiver Prozess. Einerseits hat man mental die Möglichkeit das Erlebte zu verarbeiten, was sich in den Träumen darstellt. Andererseits ist dann auch der Nervenstrang, der für die Verdauung zuständig ist (der Parasympathikus) in voller Aktion. Die Verdauung findet grösstenteils in Ruhephasen statt. Das ist für das Verwerten der aufgenommenen Nährstoffe elementar wichtig.

Wetter
Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei einem Geländespiel ist das Wetter. Die gefühlte und tatsächliche Temperatur können stark voneinander abweichen. Ist die Kleidung durchnässt, so ist ihre schützende Wirkung aufgehoben.
"Wenn die Isolierwirkung der Kleidung nicht ausreicht, um eine ausgeglichene Wärmebilanz zu halten, insbesondere wenn diese durchnässt ist, kann es sehr rasch (innerhalb von 15 Minuten) zur Unterkühlung mit Bewusstseinsverlust kommen." (3) Von daher kommt der Kleidung eine immense Bedeutung zu.
Meiner Meinung nach sollte jeder Spieler gegen das Auskühlen eine Goldfolie dabei haben. Denn auch bei höheren Temperaturen kann es bei starkem Wind oder plötzlich einsetzendem Regen zur Unterkühlung kommen.

Terrain
Das Terrain ist ein Faktor, der gerne unterschätzt wird, weil man im Spielverlauf einfach mehrere Höhenmeter überwindet. Dreissig, vierzig Meter den Hügel rauf, "hit", wieder runter und nach dem Respawn das gleiche noch mal, ist einfach anstrengend.
In Leistungsphysiologie wird sogar beschrieben, dass "die meisten nicht fähig sind 10 kg in der Horizontalen länger als 30 Minuten zu tragen". (4)
Und wie ich annehme, tragen die meisten Personen, die Airsoft spielen, mehr als 10 kg an Ausrüstung mit sich herum. Ihnen ist überhaupt nicht bewusst, was das Energietechnisch für den Körper bedeutet - bis auf die Ermüdung, die sich nach dem dritten oder vierten Mal einstellt. Sie leisten sportlich eine ganze Menge, sind sich dessen aber oft nicht bewusst. Vielleicht auch, weil sie Airsoft trotzdem nur auf das Schiessen reduzieren. Airsoft ist so gesehen viel mehr - ohne dass man MilSim spielt.


Abschliessend kann man diesen Artikel so zusammenfassen:
Zuerst muss ich mal sagen, dass sich über jeden einzelnen Aspekte deutlich ausführlicher Schreiben liesse.
Wichtig ist aber, nicht immer nur, der Ausrüstung ein grosses Augenmerk zukommen lassen - obwohl wir gerade deshalb Airsoft spielen. Auch der eigenen körperlichen Energiebilanz sollte man ab und an ein paar Gedanken widmen.
Um körperliche Leistung zu erbringen ist man auf die Nährstoffe aus der Nahrung angewiesen, von der keine Perfekt für den Tagesbedarf ist. Abwechslung wie im Spielbetrieb, ist wohltuend gegen die Eintönigkeit.
Sicher ist, dass Kurzspiele, Tagesspiele und mehrtägige Events energietechnisch für denjenigen stimmen müssen, der Airsoft spielt.


Grüsse

Steiny



Quellen:
(1) Renate Huch, "Mensch Körper Krankheit", Hrsg. Christian Bauer, Urban & Fischer
Verlag, München Jena 2003, 4. Auflage, Seite 358
(2) Tomasits und Haber, "Leistungsphysiologie", Springer Verlag 4. Auflage 2011, Seite 254
(3) Tomasits und Haber, "Leistungsphysiologie", Springer Verlag 4. Auflage 2011, Seite 106
(4) Tomasits und Haber, "Leistungsphysiologie", Springer Verlag 4. Auflage 2011, Seite 104
real is real and a game is a game

  • »$chuppi« ist männlich

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2

Dienstag, 18. Dezember 2012, 17:28

Fachlich gesehen ist dieser Artikel astrein. Auch in der praktischen Umsetzung.

Ein kleiner Verweis auf eine Lücke ( wie ich finde ) wäre noch die Psyche bzw. das Mentale. So ist z.B eine Marschstrecke von 6 km, sowie energietechnisch als auch über die Psyche, leichter zu "bezwingen" wenn man sich die Strecke in kleinere und somit leichter zu erreichende Teilstrecken aufteilt. Damit wird mit erreichen einer jeder Teilstrecken ein klein Erfolg suggeriert und man ist somit wiederum belastbarer, bzw. es werden "versteckte" Restressourcen freigesetzt.
Genau so ist es mit der positiven Ansprache durch Teammitglieder. Dadurch wird die Psyche und die Willenskraft gepusht und man mobilisiert somit wieder "versteckte" Energiereserven.
Zudem kann man die mentale bzw. psychische Belastbarkeit mittels "Schlaf" regenerieren, sodass der Schlaf bzw. die Ruhephase an Bedeutung zunimmt.
Ernährungstechnisch kann man auch auf die Psyche positiv Einwirken. So kennt so gut wie jeder die positive Entwicklung des Körpers nach Einnahme von Schokolade , da diese Endorphine (die sogenannten Glückshormone) freisetzen kann.

Nur als kleine Ergänzung von meiner Seite aus ;)

Grüße

Schuppi

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3

Mittwoch, 19. Dezember 2012, 16:51

Steiny,
ich danke für deinen Beitrag, ich finde ihn jedoch ein wenig praxisfern.

Um einfach ein paar Lösungsansätze zu geben :

Flüssigkeits-/Nahrungszufuhr :

- Vor körperlicher Aktivität trinken (ca. 500ml 30-90min vorher)

- 1 Messerspitze Salz auf 1l (Leitungs-)Wasser (In D hat Leitungswasser, Trinkwasserqualität), spart man sich das Mineralwasser

- Um einen starken Eletrolytverlust auszugleichen/zuvorzukommen, einen Beutel Elotrans (Durchfallmittel, gibts in der Apotheke) in 400-500ml Wasser auflösen. Als Behältnis eigenen sich hier 0,5l-PET-Flaschen. Die Flaschen passen auch gut in (Doppel-)Magazintaschen.

- Koffein dehydriert und belastet den Körper (Kaffee, Energy-Drinks, Grün-/Schwarztee, ...)

- Gut frühstücken, um den Energiespeicher zu füllen

- Essen braucht Wasser - Alles was gegessen wird, muss auch verdaut werden; dies wiederum verbraucht Wasser (ergo, wer kein Wasser hat, solte nichts essen)

- überfüllter Magen und starke körperliche Beanspruchung/Bewegung führt irgendwann zum erbrechen


Wärmehaushalt :

- Richtig anziehen
Bei der Bekleidung sollte man sich an das Zwiebelschalenprinzip halten:
- (Dünne) Schicht schweißtransportierende Unterwäsche (Keine Baumwolle!, dafür Kunstfaserunterwäsche, Merinowolle, ...)
- Isolationsschicht (Fleecejacke, Pullover, Feldbluse, ...)
- Witterungsschutz (Nässeschutzjacke, -hose; Poncho, ...)
Unter Beanspruchung erzeugt der Körper Wärme. Wird bei zu warmer Kleidung, die Wärme nicht bis zu einem gewissen Grad abgeleitet, erzeugt der Körper Schweiß um sich abzukühlen.
Es macht also Sinn, sich vor erwarteter körperlicher Aktivität kühler anzuziehen, um sich später quasi selbst zu wärmen. Der Personenkreis, der sich wenig bewegt (Camper, ...) sollte sich entsprechend warm anziehen.
Atmungsaktive Nässeschutzbekleidung ist idR nicht in der Lage die Menge, vom Körper produzierte Feuchtigkeit, zeitnah abzutransportieren. Folglich schwitzt man unter einem Nässeschutz, wenn die darunter getragenen Kleidungsschichten zu dick oder die Außentemperatur hoch ist.
Der Nässeschutz schützt dann zwar vor Wind, wird aber ein auskühlen wird auf lange Sicht nicht verhindern, da der Körper die nasse Bekleidung zus. wärmen müsste.
Für Pausen bei wärmeren Temperaturen bieten sich das tragen von Wind-Shirts, bei kälteren Temperaturen Kälteschutzjacken an, um ein auskühlen zu verhindern.

Unter 10°C sollte der Wind-Chill-Faktor mit betrachtet werden. In einer Wind-Chill-Tabelle ist dargestellt, wie stark die gefühlte Temperatur durch die Windgeschwindigkeit beeinflusst wird.
Ab dem blauen Bereich drohen Erfrierungen exponierter Haut in weniger als 30min.


Zum Schutz der Haut, sollte bei Kälte auf wasserbasierte Feuchtigkeitcremes/gels (Hydro-After-Shave, ...), zugunsten fetthaltiger Cremes (Melkfett, Hirschtalg, ...) verzichtet werden.

Fällt mir grad nichts mehr ein ...

Gruß.
Aus einem anderen Forum:

Zitat

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Klab

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4

Mittwoch, 2. Januar 2013, 15:09

Och gryphon sag das mal nicht unbedingt.. beim Spur Ride (militärischer Vielseitigkeitstest) hat mir ein Ami nen süßen Kaffee geschenkt, als ich ziemlich am Arsch war.. hatte danach wieder Energie :smile:


Was mir noch zur Kleidung fehlt:
COTTON KILLS
Wenn ihr atmungsaktive Klamotten tragt (Unterwäsche, evtl. Isolierschicht (eine Feldbluse ist eine Schutz- und Tarnschicht, die ist nicht für den Kälteschutz) friert ihr auch nicht. Ein Fleece oder eine HOCHWERTIGE Kälteschutzjacke (Snugpak Sleeka z.B.) behält im patschnassen Zustand noch 80% ihrer Wärmeleistung (selbst getestet).

Zudem ist es ganz wichtig, bei nasskaltem Wetter die exponierten Körperteile (Hände, Füße, Kopf) möglichst warm zu halten bzw. das Gesicht mit Fettcreme einzuschmieren, damit sich das Nasskalte gar nicht erst in die Haut zieht. Für Hände und Füße gibts z.B. Finalgon extra stark. Vernünftige Socken und Handschuhe sind eh Gold wert!
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Carpe

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5

Mittwoch, 2. Januar 2013, 15:22

Salben, welche die Blutgefässe weiten, wie Finalgon, sind ganz ganz schlecht bei Kälte.



Es gaugelt einem Wärme/Hitze vor, in Wahrheit kühlt man deutlich rascher aus.

Klab

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Mittwoch, 2. Januar 2013, 17:43

Hm, ein Bekannter schwört drauf..

http://raidteam.de/review_bluenail_2009.html


Zitat

Während MK den Folgeauftrag empfing, die weitere Kartenarbeit erledigte und eine Wegeskizze erstellte, hatte ich endlich die Zeit mich meiner Stiefel anzunehmen. Das kalte Wasser im Stiefel hatte mich das Gefühl in meinen Zehen verlieren lassen und ich machte mir ernsthaft Gedanken, ab wann die ersten Stadien von Erfrierungen einsetzen. Da weder Stiefel noch Socken trocken zu bekommen waren und trockene Socken aufgrund der Stiefelfeuchtigkeit keinen Sinn gehabt hätten, ergriff ich kreativere Maßnahmen. Ich trocknete meine Füße ab und massierte eine gute Ladung "Finalgon extra stark" in meine Zehen, um die dortige Durchblutung auf Trab zu bringen. Das einsetzende Kribbeln in meinen Zehen bewies die richtige Maßnahme getroffen zu haben und nach 20min Marsch kehrte schließlich das Gefühl in meine Zehen zurück.
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Carpe

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Mittwoch, 2. Januar 2013, 18:06

Gut wenn dein Bekannter drauf schwört (hast du denn überhaupt schonmal getroffen?).



http://www.medizin.de/ratgeber/erfrierun…kuehlungen.html

http://www.alpenverein.de/chameleon/outb…1_med_10741.pdf

Hier an Board sind ja genügend RettAss, die können dir bestimmt sagen, warum der Wärmehaushalt durch solche Salben durcheinander gebracht werden.



In dem Forum, wo du den Bericht her hast, ist auch noch was über Winterkampf von der Nowegischen Winterkampfschule.

NuBBEL

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Mittwoch, 2. Januar 2013, 18:13

Dazu braucht es kein RettAss:
Höhrere Durchblutung = mehr abgekühltes Blut = mehr "Arbeit" um das Blut wieder zu erwärmen = mehr Energie wird verbraucht = schnellere Erschöpfung.
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Mittwoch, 2. Januar 2013, 18:21

Yep, schon oft. (Wieso fragst du?)

Mag Alles medizinisch richtig sein, aber ich hab auch einfach mal lila Finger einfach unter warmen Wasser aufgetaut. Funktionieren wunderbar :zwinker:

Ich habe den Bericht nicht aus einem Forum, sondern kannte die Seite. Und wieso nennst du S313 nicht beim Namen? Falls du das meinst.
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Mittwoch, 2. Januar 2013, 18:54

Warmes Wasser ist aber was anderes als Creme, die die Durchblutung steigert. Das ist dir klar, oder?

Warmes Wasser besitzt thermische Energie, die deine Finger wärmt. Cremes, die die Durchblutung erhöhen weiten die Adern, dadurch kommt
mehr warmes Blut an die kalten Stellen. Die Thermische Energie, die dabei entzogen wird, wird nicht aufgefüllt. Was beim warmen Wasser durch
die thermische Energie des Wassers der Fall ist.
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Mittwoch, 2. Januar 2013, 19:10

Ja ne, is klar. (Wieso wirfst du das jetzt zusammen? Denkst du, ich bin völlig plemplem? :8o: )
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Mittwoch, 2. Januar 2013, 19:21

Ja, ne, so ist's nicht gemeint.

Mir schien da nur ein Denkfehler bei dir zu sein ;)
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Mittwoch, 2. Januar 2013, 19:57

@Klab: Klar da war Zucker drinn und der bringt Power! Wenns was militärisches war kanns gut sein das da ein erhöhtes Maß an Nährstoffen drinn war.

Nur mal so am Rande.
Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten! - Bob der Baumeister

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14

Donnerstag, 3. Januar 2013, 10:50

Och gryphon sag das mal nicht unbedingt.. beim Spur Ride (militärischer Vielseitigkeitstest) hat mir ein Ami nen süßen Kaffee geschenkt, als ich ziemlich am Arsch war.. hatte danach wieder Energie :smile:

Und damit willst du mir jetzt sagen das Koffein jetzt nicht mehr dehydriert und belastet ?
A ) Wars ein gesüßtes Getränk, Zucker ist ein Energieträger
B ) Wars enkoffeinierter Kaffee ?
C ) Warst du dehydriert ?
D ) Warst du ausgekühlt ?



Was mir noch zur Kleidung fehlt:
COTTON KILLS

Steht übrigens drin ...

[...]

Zudem ist es ganz wichtig, bei nasskaltem Wetter die exponierten Körperteile (Hände, Füße, Kopf) möglichst warm zu halten bzw. das Gesicht mit Fettcreme einzuschmieren, damit sich das Nasskalte gar nicht erst in die Haut zieht. Für Hände und Füße gibts z.B. Finalgon extra stark. Vernünftige Socken und Handschuhe sind eh Gold wert!
Auf Finalgon und ähnliche Arzneien sollte man verzichten, der Körper zentralisiert sich nicht umsonst. Ich persönlich habe - wie geschrieben - gute Erfahrung mit Melkfett und Hirschtalgcreme gemacht.
Aus einem anderen Forum:

Zitat

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Donnerstag, 3. Januar 2013, 18:42

A) ja
B) denke nicht
C) denke schon.. 8km mit Vollgepäck und Helm und wenig getrunken
D) nein


Und es steht drin, dass nasse Kleidung Einen kaputt macht, was so einfach nicht stimmt.
Motto der Minensucher? Wer suchet, der findet. Wer drauftritt verschwindet.

Carpe

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16

Donnerstag, 3. Januar 2013, 19:01

Durch nasse Kleidung kühlt man um ein vielfaches schneller aus und Fleece hat eine deutlich geringere Wärmeleistung im nassen Zustand.

Vermutlich warst du nicht dehydriert.

google mal die Anzeichen dafür.



Wenn man bei Kälte und den ersten Erschöpfungsanzeichen ein Glas warmes Wasser trinkt, wirkt dies schon wahre Wunder, weil man ist nochlange nicht an der Leistungsgrenze.

bigbike182

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Donnerstag, 3. Januar 2013, 19:03

Bei Airsoftspielern besteht eher die Gefahr das sie zuviel Energie (in Form von FETT) mitführen und untrainiert sind als das sie zuviel Energie verbrauchen und deshalb schlechte Leistungen bringen.

Aber schön das du das alles mal durchgeplant hast, auch wenn ich es eher wie gryphon halte und nicht so sehr ins Detail gehe. Weder bei AS OPs noch bei echten Übungen oder bei sportlichen Aktivitäten...
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Oso

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Donnerstag, 3. Januar 2013, 21:27

Alles was hier steht ist bestimmt richtig. Aber einfach total überzogen für ein Airsoft-Spiel. Ich habe noch nie jemand gesehen der beim AS wirklich seine absolute Grenze erreicht. Sicher, man strengt sich an. Aber solange keiner :kotz: , ist auch keiner annähernd an der Leistungsgrenze.

19

Donnerstag, 3. Januar 2013, 21:42

Ein 6-Stunden-FFA ist aber was anderes wie eine mehrtägige OP in Nord- oder Osteuropa, wo man oft mitten in der Pampa ist. Wenn man sich da verschätzt, kann das schon mal haariger werden. ,)

Quoted from "Near"

kein Feda, kein Gewinn

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20

Donnerstag, 3. Januar 2013, 21:46

Naja wenn man nicht regelmäßig Sport treibt bringt dir auch keine Wundermittel was,Wasser ist das einzige was dein Körper braucht.
Nothing runs like a Deere

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