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Das Arktis Split-Front Chest Rig ist ja nun schon etwas länger auf dem Markt; da mir jüngst ein Exemplar günstig in die Hände gefallen ist und es im Netz quasi keine Reviews dazu gibt, möchte ich das Rig hier nun näher betrachten.
Dieses Rig wurde u.a. durch die Fa. Krupke / Survival Equipment vertrieben und wurden dezentral durch verschiedene Bundeswehreinheiten beschafft.

Beschreibung :
Split-Front Chest Rig mit zwei Grundkörperhälften mit identische Taschenauslegung. Das Rig wird vorne durch zwei 25mm Steckverschlüsse geschlossen. Die sich auf dem Rücken kreuzenden Tragegurte sind verstellbar aber festvernäht. Der Hüftgurt auf dem Rücken ist verstellbar aber nicht zu öffnen.

Taschenaufteilung :
Die Taschenaufteilung beider Grundkörperhälften ist gleich, daher beschreibe ich nur eine Seite, von Innen nach Außen;

- flache Kartentasche, mit RV verschlossen, über die gesamte Grundkörperfläche
- Handgranatentasche, mit Höhenverstellbaren Deckel, mit einer Steckschließe geschlossen, an der ersten Doppelmagazintasche befestigt
- 1 G36 Doppelmagazintasche, mit Klett und Steckschließe verschlossen, auf den Grundkörper aufgenäht
- 1 eine schmale 50mm Gurtbandschlaufen zwischen den Magazintaschen (Bild wird nachgereicht)
- 1 große Mehrzwecktasche, mit Klett verschlossen, auf den Grundkörper aufgenäht
- 1 flache Einschubtasche hinter der Mehrzwecktasche
- 1 G36 Doppelmagazintasche, wie die erste Magazintasche, jedoch auf die Mehrzwecktasche aufgenäht
- 1 FFD – First Field Dressing – Tasche, mit Druckknopf verschlossen, ebenfalls auf die Mehrzwecktasche aufgenäht

Bis auf die beiden flachen Taschen verfügen alle Taschen über ein oder zwei Wasserablaufösen. Alle Taschen sind grundsätzlich einwandig ausgeführt. Lediglich an der Taschenöffnung ist das Cordura umgeschlagen und vernäht worden, so dass sich hier eine gewisse Formhaltigkeit ergibt.
Die einzigen beiden D-Ringe befinden sich zwischen den Magazintaschen.

Taschenbeschreibung :

Kartentasche
Der RV hat die Öffnungsrichtung von oben nach unten. Die Tasche erscheint sehr groß, problematisch ist jedoch die Biegung des Rigs beim tragen, hier wird nicht so viel rein passen wie beim klassischen „Bauchladen“.

Handgranatentasche
Mit einem Y-förmigen Deckel aus Gurtband und Steckschließe gesichert. Durch das Gurtband ist der Deckel in der Höhe verstellbar. Es passen auch nur eine Handgranate hinein, kein Rauchkörper, Schnellnebel, etc.

Magazintasche
Wie seit längerem bei Arktis üblich, werden Magazintaschen mit Klett und einer 25mm Steckschließe gesichert. Auch ich möchte hier die Arktismagazintaschenverschlusskritik Nr. 1 wiederholen : Die Steckschließen sind Scheiße.
Für den Klettverschluss gibt es keine Geräuschtarnung. In die Magazintasche passen zwei gekoppelte G36 Magazine. Das Entnehmen und Zurückstecken ist als gut zu bewerten.
Problematisch ist die zweite Magazintasche auf der Mehrzwecktasche. Je nachdem wie die Mehrzwecktasche beladen ist, beult diese aus und verkantet sich an den Magazinen, das Ziehen der Magazine ist ein schwerer, aber nicht unmöglich.

50mm Gurtbandschlaufe zwischen den Magazintaschen
Zwischen beiden Magazintaschen befindet sich eine Flache etwa 3-4 cm tiefe Schlaufen aus 50mm Gurtband. Der Sinn ist mir nicht ganz klar. Ich nehme an das es sich um eine Befestigung für ein Messer handeln soll. In die Schlaufe lässt sich ein Glock Feldmesser 78 samt Scheide oder ein Fairbairn-Sykes samt Scheide stecken.
Eine SigPi Patrone passt nicht hinein.
Über dieser Gurtbandschlaufe befindet sich ein D-Ring.

Mehrzwecktasche
Die Mehrzwecktasche wird mit Klett verschlossen. Eine Nalgene Weithalsflasche stellt von Höhe und Tiefe das Größte da, was in die Tasche passt.
Die dienstliche Feldflasche passt wunderbar hinein. Ebenso ein Infusionsbeutel samt Zubehör.

flache Einschubtasche
Die Mehrzwecktasche ist nicht komplett auf den Grundkörper genäht. Hier ergibt sich daher eine flache Einschubtasche hinter der Mehrzwecktasche. Es passen ein Verbandpäckchen Brandwunde oder ein großer Notverband hinein.

FFD-Tasche
Die First-Field-Dressing Tasche dient der zugriffsbereiten Unterbringung eines Wundverbands zur schnellen Versorgung.
Die Tasche wird mit einem Druckknopf verschlossen.
Folgende Beladungen passen hinein:
- 1 kleines Verbandpäckchen und 1 kleine Flasche Desinfektionsmittel (wenn´s im Einsatz ans Hände schütteln geht Augenzwinkern )
- 2 kleine Verbandpäckchen
- 1 4“ Oales (auch wenn die gerade andernorts im Forum ihr Fett wegbekommt was den IFAK angeht)
- 1 Notverband, klein
- 1 120cm Gurtbandschlaufe mit 2 Karabinern, als Bergeschlaufe

Tourniquet, Light Marker Distress, hü GPS, Sidewinder Leuchte, passen zwar rein, sind aber alle zu schmal – im Fall des TQ auch zu lang – um sicheren Halt zu haben. Hier könnte mit Verlust gerechnet werden.
Außer der Bodenöse, gibt es auch keine Möglichkeit zur Befestigung irgendwelcher Dinge

Verarbeitung :
Ist durchweg gut. Keine losen Fäden, Nähte sind stabil und wo notwendig, mehrfach ausgeführt. Verwendung finden Beschlagteile der Fa. YKK.

Material :
Ich weiß leider nicht wie alt mein Rig ist, weiß auch nicht wann Arktis angefangen hat dieses Rig zu produzieren. Das Cordura ist mittlerweile äußerst rau, was in Verbindung mit dem dienstlichen Nässeschutz zu allem anderen, außer Geräuschtarnung führt. Bei normalen Stoff wie Feldbluse oder Feldjacke tritt dieses Problem nicht auf.
Der Farbton entspricht dem eines älteren Kampfrucksacks.

Herstellerlabels :
Mein Chest Rig verfügt über keinerlei Kennzeichnungen von Arktis. Ich habe auch keine Stellen gefunden an denen mal solche Labels gewesen sein könnten. Der Aufbau, die Verarbeitung und das Verwendete Material (bspw. Mehrzwecktasche zu flacher Einschubtasche, Nylongewebe, zur Mehrzwecktasche schwarz, zur flachen Tasche grün), weisen aber auf Arktis als Hersteller hin.

Wer hier das alter schätzen möchte oder kann ist gerne Eingeladen. Wenn sich wer zu den Produktionszeiträumen und eventuellen Anverwandten äußern möchte, gerne !

Weitere Bilder.