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Baron_Samedi

Haustestschlampe

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Sonntag, 10. Mai 2015, 21:49

Energy Airsoft Lipo Pack 3 (Sticktype 7,4 Volt / 1400mAh / 20C)

Einleitung

Im Rahmen des Besuchs der diesjährigen IWA ist uns ein kleinerer Stand aufgefallen der neben Batterien für (für diverse Verwendungszwecke) auch Akkus (LiPo / NiMH) für AEGs im Programm führen.

Das Besondere ist, dass Sie diese als Paket aus Akku, Safety-Bag, Spannungstester / -wächter und Adapterkabel vermarkten. Das Ganze bei einem Endkundenpreis von ca. 50 Euro.

Nach einem eingehenden Gespräch, in dem uns die verschiedenen Sets vorgestellt wurden, haben sie uns eines davon in die Hand gedrückt „Testet es!



Set-Inhalt



Das Set besteht in dieser Ausführung (weitere s. Anhang A.) - Ausstattungsvarianten):

- Stick-Type LiPo mit 7.4 Volt / 1400 mAh / 20 C (13x21x128mm), mini Tamiya Buchse
- Adapterset (3 Kabel: mini-Tamiya auf Tamiya groß, Dean und mini-Dean)
- LiPo-Safebag (Außenmaße 180 mm x 210 mm)
- Spannungstester (bis 8 Zellen, einstellbare Alarmschwelle)
- Einer mehrsprachigen Anleitung (deutsch, englisch, französisch)

Alle Kabel sind zum Schutz mit einem flexiblem Gewebe ummantelt. Wie ich finde eine gute Idee. Das Durchscheuern oder Beschädigen der einzelnen Leitungen bei Einführen in die Waffen wird dadurch deutlich erschwert. Die Kabel bleiben aber dennoch gut zu verlegen.


Hier noch ein paar Detailaufnahmen:






LiPo-Tester mit akustischem Signal

Der Akku-Tester ist wie oben erwähnt konfigurierbar. Damit lassen sich die unteren Grenzwerte der einzelnen Zellen an unterschiedliche Akku-Typen anpassen. Außerdem lassen sich die beiden Summer ausschalten.



Um die untere Grenzschwelle anzupassen ist (bei angestecktem Akku !) ein kleiner Taster (Pfeil) zu betätigen. Mit jedem Druck erhöht sich die (Zell-) Grenzspannung um 0,1 Volt. Das Ganze im Bereich von 2,7 Volt bis 3,8 Volt. Nach 3,8 Volt schaltet ein weiterer Druck den Alarm aus. Danach geht es wieder von vorne los. Der aktuelle Wert kann auf dem Display abgelesen werden.

Leider sind außer dem Aufdruck keine weiteren Hinweise zur korrekten Anpassung an den verwendeten Akku-Typ dem Set enthalten. Bei LiPos müsste die Entladeschlussspannung bei 3,3 Volt (je Zelle) liegen und am Tester eingestellt bzw. überprüft werden.

Bei angeschlossenem Akku wird abwechselnd die Gesamt-Spannung des Akkus und die der einzelnen Zellen angezeigt.




Zur Kontrolle das Ganze mal mit einem anderen Tester (Smart Guard):




Die angezeigte Werte erhielt ich mit dem Akku „out of the box“, also ungeladen.


Der Akku

Die Kennwerte des Akkus sind fast vollständig (wenn auch teilweise nur schlecht lesbar) auf der Schutzhülle aufgedruckt:



Einzig die wichtige Laderate befindet sich nur auf der Rückseite der Verpackung:




Der Akku darf mit maximal 1C geladen werden. In diesem Fall darf der Ladestrom nicht höher als 1400mA betragen.


Lade- Entladevorgänge

Ich habe den Akku mit folgender Ladegerät / Netzteilkombination „betankt“ und entladen:




Netzteil: SkyRC eFuel 230W (17A / 13,8 V)
Ladegerät: SkyRC T6200

Vorteil des Ladegeräts ist das es sich über USB mit einem PC verbinden lässt. Über eine Software kann man Lade-/Entladevorgänge etc. steuern und sich div. Messwerte anzeigen lassen (auch graphisch). Leider lassen sich die Messwerte / Kurven nicht abspeichern.

Als erstes habe ich den Akku voll geladen (Ladestrom 1400 mA).

Beim anschließenden Entladen konnten 1141 mA entnommen werden, bevor das Ladegerät den Vorgang unterbrach.
Im zweite Durchgang (Laden / Entladen) waren es 1171 mA.
Im dritten Durchgang waren es 1147 mA.

Als Entladestrom hatte ich in allen drei Durchgängen jeweils 2,5 A eingestellt.

Im Schnitt wären das 1153 mA die man dem Akku entnehmen kann.

Für die angegebenen 1400 mAh ergibt dies eine Abweichung von fast 18%.

Ich habe dann einen weiteren Ladevorgang (1400 mA) zum Vergleich mit einem anderen Lader (Graupner Ultramat 14 plus) unternommen. Dieser konnte 1129 mA „nachladen“. Im Rahmen der Messungenauigkeiten deckt sich das Ergebnis mit denen des SkyRC-Ladegeräts.

Die Anleitung

Die „Anleitung“ kann ich leider nicht als solche ansehen. Im deutschen Teil wird auf die Behandlung von Akkus der Fa. Graupner eingegangen. Diese fehlen in englischen und französischen Teil der Anleitung. Da nicht klar ist, in wie weit Graupner und Energy Airsoft Akkus vergleichbar sind, lassen sich meiner Meinung keine direkten Rückschlüsse auf die Behandlung des mitgelieferten Akkus ziehen. Allenfalls als allgemeine Hinweise würde ich diese verstehen.



Ob das nur bei meinem Exemplar so ist, kann ich nicht sagen. Unter Umständen werden die Akkus (Energy Airsoft / Grauper) inkl. Anleitung vom selben Hersteller fabriziert. Nachprüfen konnte ich dies nicht. Im Ungünstigsten Fall wurde der deutsche Teil aus einer anderen Anleitung „übernommen“, ohne ihn vollständig anzupassen.

Aber wie bereits angedeutet – alles Spekulation.

Safety-Bag

Was ich vermisse sind konkrete Hinweise zum Gebrauch des Safety-Bags

In Kurzfassung: Was kann das, wozu braucht man das?

- Transport ? => Ja !
- Lagerung ? => Ja !
- Ladevorgang ? => Ja !
- Aufbewahrung für LiPo-Tester und Kabel ? => klar, könnte man machen. aber dafür ist so eine Tasche eigentlich nicht vorgesehen

Das Safety-Bag ist aus hitzebeständigem Material hergestellt. Bei Beschädigung des Akkus kann dieser unter Umständen Feuer fangen. Daher macht eine Lagerung des Akkus während des Transports, der Einlagerung für die spielfreie Zeit oder dem Laden durchaus Sinn.


Fazit

Pro:

+ Komplettes „Starter-Set“
+ Kabel mit zusätzlichem flexiblem Schutzmantel
+ Spannungswächter mit umschaltbarer Grenzschwelle
+ Adapterkabel für alle wesentlichen Steckertypen inklusive

Contra:

- Anleitung könnte besser sein (Hinweise zum Laden/Entladen des Akku; was bedeutet 1C / 20C ?)
- Erläuterung zum LiPo-Tester könnte ausführlicher sein
(=> z.B. durch eigenes Kapitel in Anleitung; z.B. welche Werte muss ich einstellen, falls ich den unteren Schwellwert anpassen will?)


Neutral:

- Stecker am Akku

Am Akku ist ein Mini-Tamiya Stecker verbaut. Die macht auf Grund der Marktdurchdringung mit diesem Steckertyp Sinn. Die überwiegende Anzahl der AEGs die verkauft werden sind mit diesem Steckertyp ausgerüstet.
Mechanisch / elektrisch ist dieser Steckertyp allerdings nicht besonders gut. Bei schlecht gecrimpten Verbindungen reist man die Kabel schnell heraus. Die Kontakte selbst sind auch nicht sehr haltbar und leiern schnell aus.
Besser wäre es, wenn man als Standard (-Buchse) am Akku einen „Dean“ oder T-Verbinder angelötet hätte. Dann hätte man dem Set folgende Adapterkabel beilegen müssen: Dean auf: mini-Tamiya, Tamiya groß, und mini-Dean.

Als Folge müssten allerdings die meisten Spieler mit einem Adapterkabel spielen – auch nicht optimal.

- Akku-Kapazität

Akku-Kapazität ist mit einer Kapazität von 1400 mAh angegeben. Über das Ladegerät konnte ich im Schnitt 1150 mAh entnehmen (-18%). Auf den ersten Blick erscheint dies etwas wenig. Ich habe darauf hin diverse andere mir vorliegende Akkus (2x Turningy LiPos 11,1V / 2x Troll LiFePo 9.9V / 1x 9,9V LiFePo Eigenbau) vermessen (jeweils 1 Entladevorgang). Bei keinem ließ sich die angegeben Kapazität entnehmen. Die Abweichungen lagen hier zwischen 6% und 11%.

Ich war zuerst etwas irritiert, da ich erwartet hatte, man könnte die angegebene Kapazität den Akkus entnehmen. (Ehrlich gesagt hatte ich mir bisher hierüber keine Gedanken gemacht. In der Regel ist man froh, wenn man Akkus bekommt die sich ohne größere Probleme in den Waffen verstauen lassen. Gerade bei den AK-Modellen ist die Auswahl an passenden Stick-Type nicht gerade üppig).

Bei den Recherchen für eine Erklärung habe ich - in Kurzfassung / bzw. vereinfacht – folgenden Punkt gefunden:

-> Die Akku-Kapazität wird von den Herstellern / Produzenten in der Regel für ein vollständiges Entladen angegeben.

Bei vollständigem Entladen hat man aber dann den Schwellwert für eine beginnende Tiefentladung erreicht (<= 3 Volt je Zelle). Tiefentladung nehmen einem aber LiPo-Zellen sehr übel. Unter Umständen quittieren diese ihren Dienst dann durch Aufquellen oder Abbrennen.
Aus diesem Grunde müssen die Ladegeräte Entladevorgänge rechtzeitig unterbrechen. Meist wird als untere Grenze eine Zellspannung von 3,3 Volt angenommen. (=> den LiPo-Wächter habe ich auf den selben Grenzwert eingestellt).
Somit erklärt es sich auch, warum ich nicht die volle Kapazität den Akkus entnehmen konnte. Der Puffer zur Absicherung vor einer Tiefentladung verhindert dies.

In den Modellbauforen wird oft empfohlen. die (LiPo-) Akkus bis zu einer Restladung von mindestens 10% -20% zu nutzen, um Beschädigungen zu vermeiden und eine möglichst lange Lebensdauer zu erreichen.


Für wen macht es Sinn / Ist es sein Preis wert?

Fangen wir mit der zweiten Frage an: ist das Set seinen Preis wert?

Meiner Meinung nach ja. Eine gute Grundausstattung wenn man von den Stock-Akkus die bei den AEGs oft beiliegen auf LiPos umrüsten möchte. Weitere Akkus lassen sich ja einzeln nachkaufen. Was man nur noch benötigt ist ein gutes Ladegerät. Der Preis selbst ist auch in Ordnung. Klar bekommt man man bei unseren asiatischen Freunden die Teile einzeln auch günstiger. Aber für deutsche Verhältnisse passt das. Der zusätzliche Schutz der Kabel ist auch eine gute Idee. So etwas ist mir bisher noch nicht vorgekommen.


Kommen wir zur ersten Frage: für wen macht so ein Set Sinn?

Wenn die Anleitung besser wäre würde ich das Set uneingeschränkt Einsteigern empfehlen, die die oft „grottigen“ (=minderwertigen) Beipack-Akkus gegen vernünftigere austauschen möchten. Wie gesagt, es fehlt nur noch ein gutes Ladegerät. Dies wird sich aber jeder Spieler über kurz oder lang in der Regel anschaffen. Durch die beilegenden Adapter kann man den Akku auch gut mal an Mitspieler weitergeben, falls diese in Not sind.

Aber gerade Einsteiger sind oft auf einen vernünftige „Einweisung“ angewiesen. Die mitgelieferte Anleitung ist meiner Meinung dafür leider nicht geeignet. Es werden zwar allgemeine Hinweise auf die Behandlung von LiPos gegeben. Wichtige Dinge wie Laderate (1C, was bedeutet das im konkreten bzw. allgemeinen Fall?), Verhalten bei niedrigen Temperaturen oder die Verwendung des LiPo-Wächters etc. werden nicht, oder nicht Einsteiger-gerecht behandelt. Dass von Graupner-Akkus und -Zubehör gesprochen wird dürfte zusätzlich verwirren.

Unterm Strich: Das Set geht für den Preis von der Hardwareausstattung in Ordnung. Die Kapazität des Akkus könnte vielleicht ein wenig höher sein. Die Abweichung ist für mich aber akzeptabel.

Leider muss man sich aber auf Grund der schlechten Anleitung zusätzlich informieren und weitere Quellen bemühen. Es gibt aber einige Online-Artikel und Forenbeiträge die sehr gut über den Umgang mit LiPo-Akkus informieren. Meist finden sich diese bei den Kollegen aus der Modellbau-Szene (RC-Racing / Flugmodelle).


Ergänzungen


A.) Ausstattungsvarianten

Neben dem hier vorgestellten Set bietet Energy Airsoft weitere LiPo-Varianten an:

- Pack 1: LiPo 11,1 Volt / 1400 mAh
- Pack 2: LiPo 7,4 Volt / 1500 mAh
- Pack 3: LiPo 7,4 Volt / 1400 mAh (hier vorgestellt)
- Pack 4: LiPo 11,1 Volt / 1500 mAh
- Pack 5: LiPo 7,4 Volt / 3450 mAh


Zusätzlich gibt es auch Sets mit NIMH Akkus

Die Sets beinhalten allerdings dann nur die Akkus, ein Safe-Bag und das 3-teilige Adapter-Set (kein Spannungstester)

- Pack 6: NIMH 9,6 Volt / 1600 mAh (Stick-Type)
- Pack 7: NIMH 9,6 Volt / 1600 mAh (halbe Länge Stick-Type, doppelte Breite)
- Pack 8: NIMH 9,6 Volt / 3300 mAh
- Pack 9: NIMH 8,4 Volt / 1600 mAh

Alle Akkus sollten auch einzeln erhältlich sein.

Die genauen Dimensionen bzw. Bauformen der einzelnen Akku-Typen sind den jeweiligen Händlerseiten zu entnehmen!


B.) Händler in Deutschland

Mit Stand vom 16.04.2015 habe ich Sets von Energy Airsoft bei folgenden deutschen Händlern gefunden: Sniper-Airsoft Supply (Pirmasens) und XGUNS (Friedberg / Hessen).

In wie weit den Sets dort andere/verbesserte Anleitungen beiliegen konnte ich noch nicht überprüfen.


C.) Einfluss des LiPo-Wächter auf die Akku-Kapazität

Normalerweise lässt man den Wächter am Akku gesteckt. Sollte während des Spiels die Spannung einen kritischen Werte erreichen ertönt der Alarm. Man kann dann den Akku wechseln, bevor er irreparabel beschädigt wird.
Die Anzeige des LiPo-Wächters lässt sich nicht abschalten und verbraucht daher permanent ein Teil der gespeicherten Energie.
Um den Einfluss des LiPo-Wächters auf den Stromverbrauch einschätzen zu können habe ich eine kleine Messreihe gestartet. Ich habe nur den LiPo-Wächter an den Akku angeschlossen und etwa jede volle Stunde (soweit möglich) die gemessen.
Zur Kontrolle habe ich die Werte mit dem „Smart Guard“ nachgemessen. Dieses gibt neben den Spannungswerten auch den Füllstand des Akkus in Prozent als Orientierung an.



Wie man sieht nimmt (bei dieser Akku-Kapazität/LiPo-Wächter Kombination) der Füllstand innerhalb von 24 Stunden um ca. 40% ab. Bei Tagesspielen dürfte dieser zusätzliche Verbrauch unkritisch sein. Bei längeren Spielen wir Border War oder Berget kann das schon anders aussehen. Hier empfiehlt es sich den LiPo-Wächter gegen einen ohne permanente Anzeige (oder eine mit wenigen LEDs; grün = ok; rot = Fehler) auszutauschen. Die Anzeige ist normalerweise sowieso nicht ablesbar, da innerhalb der Waffe liegend.

D.) Hersteller-Link

Energy Airsoftl


Schlusswort

Ich hoffe die Vorstellung war einigermaßen verständlich und informativ. Falls Ihr Fehler findet bin ich für Hinweise dankbar. Ich werde diese korrigieren.

Baron Samedi für sechsmillimeter.info (Mai 2015)

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Sonntag, 10. Mai 2015, 23:01

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