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Pydracor

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Dienstag, 31. August 2021, 14:08

Foto-Lovestory mit viel Bla-Bla drumherum: Tanaka & Marushin Ruger Super Redhawk in 9.5" Länge und Kaliber .454 Casull, dazu beide in "shiny" :)

Und hier mal wieder eine Foto-Lovestory mit viel Bla-Bla drumherum (vielleicht sollte ich daraus mal eine Reihe machen...)

Heute ein Vergleich zwischen 2 gleichen Modellen zweier unterschiedlicher Hersteller.

Realsteel
Ausgangs- bzw. Vorbildmodell ist ein Ruger Super Redhawk Revolver, hier in der größten 9,5 Inch Variante und zudem im Kaliber .454 Casull.

Sturm, Ruger & Company
Wohl weit und breit fast nur kurz als "Ruger" bezeichnet, wurde die Firma von William B. Ruger und Alexander McCormick Sturm 1949 in den USA gegründet.
Gleich mit ihrer Debut-Pistole, der "Ruger Standard", einer halbautomatischen .22 Pistole, die letztlich eine Mischung aus dem System einer Baby Nambu und dem Aussehen einer Luger P08 gekreuzt mit einem Colt Woodsman war, schaffte die Firma ihren Durchbruch. (Die Ruger Standard ist übrigens Vorgänger der Ruger MKII, MKIII etc. Pistolen, die von KJW auch als Airsoft NBB angeboten werden).


Ruger Standard (Bild von Wikipedia)

Die .22-Palette bauten sie noch weiter aus mit ihrem Ruger 10/22 Kleinkalibergewehr, das sie 1964 herausbrachten. Das Gewehr gibt es in etlichen Variationen, zudem sind inzwischen so viele Dritthersteller auf den Markt gedrängt, dass man ein 10/22 auch gänzlich ohne Ruger-Teile bauen kann.

Die extreme Teileverfügbarkeit und Flexibilität des Systems fundamentierten Rugers Erfolgsgeschichte, die Firma ist bis heute eine Instanz im Kleinkalibersektor.

Damit aber nicht genug, Ruger hat eine sehr erfolgreiche Revolver Reihe.
Bereits 1955 brachten sie mit ihrem Blackhawk einen Single Action Revolver auf den Markt, der mehr oder weniger ein Nachbau des Colt Single Action Army (SAA) war. Da Colt ihren SAA während des 2. Weltkriegs eingestellt hatten, bestand ein gewisser Bedarf für Single Action Revolver, zumal in der Zeit nach Ende des Krieges Western ein höchst beliebtes Filmgenre in den USA war.

Ruger Blackhawk

Der große Erfolg für Rugers Revolverreihe kam mit dem Modell Security-Six 1972. Zu der Zeit dominierten Colt und Smith & Wesson den Revolver Markt, Ruger konnte aber sehr schnell zu einem ernsthaften Konkurrenten wachsen. der Security-Six wurde von mehreren Polizeibehörden als Standardwaffe eingeführt, auch der Grenzschutz und andere Behörden machten ihn zur Dienstwaffe.

Ruger Security-Six (verlinkt von Wikipedia)

Dem Medium-Frame Security-Six folgte in den 80ern der GP100 und der Redhawk, beides Large-Frame Revolver, die als Konkurrenz z.B. zum weltberühmten S&W M29 (Dirty Harry) kreiert wurden.
Rugers Revolver waren von Beginn an auf "Heavy Duty" ausgelegt, dickere und stärkere Materialien, robuste Mechanik, längere Trommeln, die längere Patronen mit mehr Power oder größeren Geschossen erlaubten. Dieses Rezept ging auf und bis heute sind Ruger Revolver in den USA sehr beliebt.

Ruger GP100 (verlinkt von Wikipedia)


Ruger Redhawk

Auf den Redhawk folgte das Modell Super Redhawk im Jahr 1987, Standardkaliber war .44 Magnum, erhältliche Längen waren 7,5 und 9,5 inch. Der Revolver wies eine nochmal weiter verbesserte und verstärkte Konstruktion im Vergleich zum normalen Redhawk auf und sollte diesen eigentlich ablösen - Ruger entschied sich wegen der großen Beliebtheit aber dazu, auch den normalen Redhawk weiter zu produzieren.
Der Super Redhawk wurde aber nicht minder beliebt und ist ebenfalls bis heute ein gerngekaufter Revolver.


Die meisten Ruger Revolver, so auch der Super Redhawk, werden ausschließlich in Edelstahl produziert. Der Standardlook geht in die Richtung "gebürstet - seidenmatt", es gibt zudem eine kleine Auswahl erhältlicher Beschichtungen oder Behandlungen.
Wie es scheint, gibt es standardmäßig ab Werk weder den Redhawk, noch den Super Redhawk in schwarz...

Ruger Super Redhawk in der gebläuten Version

Die Preise für Ruger Revolver liegen im gehobenen Mittelfeld. Ein Redhawk schlägt mit ca. 1.500€ zu Buche, ein Super Redhawk kostet ca. 100 - 200€ mehr.
Sie sind damit keine "Brot und Butter"-Revolver, aber auch noch nicht im absoluten High-End Preissegment angekommen, also noch kein Korth-Niveau zum Beispiel :)

.454 Casull
In den USA gibt es einen regen Markt für sogenannte "Wildcat Cartridges": Man nehme eine normal erhätliche Standardpatrone und modifiziere diese nach eigenem Gutdünken, bis sie das macht, was man möchte - z.B. schnelleres Geschoss, mehr Power, etc.
Wildcats haben keine Bedeutung im Bereich Militär oder Behörden, es handelt sich hier vielmehr um ein Hobby für Jäger, Sportschützen und (hauptsächlich) US-amerikanische Waffenenthusiasten, die weder das eine noch das andere sind :)

So geschehen zum Beispiel 1958, als Dick Casull, Duane Marsh and Jack Fullmer (die armen Mitentwickler Duane und Jack wurden später netterweise bei der Kaliberangabe einfach außen vorgelassen), die auf Basis einer verlängerten und verstärkten Colt .45 Patrone ihre .454 Casull entwickelten.
Die Patrone hatte (und hat) extremen Punch, nochmal deutlich mehr als die .45, auf der sie basierte. Sie war gedacht zur Großwildjagd und funktionierte dafür anscheinend sehr gut.


Aufmerksamkeit erhielt sie zunächst in der Zeitschrift Guns&Ammo, dann war es lange Zeit eher ruhig um die .454, sie wurde über mehrere Jahrzehnte hinweg nur von einer einzigen kleinen Firma gefertigt.
Dann kam Ruger auf den Plan und führte die Patrone fast 40 Jahre nach ihrer Erfindung, nämlich 1997, als erhältliches Kaliber für ihren Super Redhawk ein. Wieso man derart lange nach dem Debut auf einmal auf die Idee kommt, eine solche Wildcat Patrone zu verwenden... keine Ahnung :ugly:
Der Weg war damit geebnet und .454 Casull ist inzwischen ein kommerziell eingeführtes, normal erhältliches Kaliber.

Der Super Redhawk war mit seiner an allen Ecken und Enden verstärkten Konstruktion gut geeignet, diese extrem starke Patrone zu verschießen - mit einer kleinen Ausnahme: Die Trommel sollte auch weiterhin 6 Patronen aufnehmen können, die Ausfräsungen an den Seiten bedeuteten dann aber zu viel Materialschwächung.
Man entschied sich daher, für den Super Redhawk in .454 Casull eine eigene Trommel zu bauen, welche nicht über die üblichen Längs-Sicken verfügte, sondern komplett glatt ausgeführt war. Sie war damit robust genug, um dem Druck der Patrone standzuhalten und es ließen sich immer noch 6 Schuss realisieren.

Inspiriert von Ruger (und wahrscheinlich auch, weil der Super Redhawk in .454 Casull guten Erfolg hatte) sprang auch der brasilianische Waffenhersteller Taurus auf und baute seinen Raging Bull in .454 Casull (Marushin nahm sich diesem Vorbild an, allerdings dann wieder in .44 Magnum).


Tanaka und Marushin Revolver
Die beiden japanischen Hersteller sind echte Instanzen in der Airsoftwelt. Marushin brachten ihre erste Airsoft 1985 auf den Markt, Tanaka 1987.




Beide Firmen gibt es aber schon deutlich länger, Tanaka produzierten bereits Ende der 60er als Dritthersteller Holzschäfte für andere japanische Modelgunhersteller, Marushin stieg kurz davor Mitte der 60ern in den Modelgunmarkt ein.
Wer mehr über die Historie dieser (und weiterer japanischer) Firmen wissen möchte, Klick für mein Airsoft-History Geschreibsel :)

Die ersten Revolver von Marushin und Tanaka kamen beide 1987 auf den Markt, Tanaka debütierten mit einem Colt Python, Marushin mit einem Smith & Wesson M29, natürlich in beiden Fällen absolute Klassiker als Vorbild.
Über die ganz frühen Airsoft-Revolver in Japan war nur wenig rauszufinden, meist findet man etwas über die FTC / Nissin Revolver, die es auch manchmal hierzulande bei egun gibt. Diese hatten Kunststoffhülsen mit einem Federsystem drin, die Marushin und Tanaka Modelle waren aber von Anfang an gasbetrieben.

Ob Marushin auch von Anfang an Hülsen verwendete, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, halte es aber für wahrscheinlich - Marushin war schon immer sehr "Hülsen-affin" und Revolver sind und bleiben ja die Waffenmodelle, die man am einfachsten mit Hülsen betreiben kann ;)
Über die Jahre (bzw. sogar Jahrzehnte) entwickelte Marushin ihr Revolversystem natürlich immer weiter, bis sie beim aktuellsten "XCartridge" System landeten, das sie bis heute produzieren.
Ihre Revolverpalette ist durchaus beachtlich mit vielen kleineren bis größeren Modellen und auch "Sondermodelle" (mit anderen Laufformen z.B.) und solche mit ausgefallenem Vorbild (z.B. Mateba) finden sich dazwischen.

Marushin Anaconda XCartridge

Tanaka wiederum hatte immer ein eher gespaltenes Verhältnis zu Hülsen, hier würde ich eher tippen, dass ihre Revolver damals ein hülsenloses NBB System verwendeten und Vorgänger ihres - meiner Meinung nach genialen - Pegasus System (mehr dazu gleich) waren. Dieses kam 2000 auf den Markt und ist somit seit 21 Jahren Tanakas System der Wahl für Revolver.
Tanakas Revolverpalette dürfte nich beeindruckender sein als Marushins, es finden sich wirklich unglaublich viele Modelle - vom winzigen M10 Detective Revolver bis zum Monster-M500 ist für jeden etwas dabei, auch Popkultur-Sondermodelle (z.B. Indiana Jones' M1917 oder Dirty Harry's M29).

Tanaka M1917 Pegasus

Umso trauriger ist:
Japanische Revolver fanden und finden nur erstaunlich selten ihren Weg nach Deutschland, das beschränkt sich auf einige Tokyo Marui Revolver und zwei oder drei Tanaka Pegasus Revolver, darunter der berühmt-berüchtigte Umbrella Magnum, den Sniper 2006 holte.
Marushin Revolver haben es, wenn ich mich recht entsinne mit nur einer Ausnahme nie nach D geschafft, vor einigen Jahren holte der Softairstore den Mateba hierher.

Wie es bei japanischen Kurzwaffen-Airsofts aus gesetzlichen Gründen normal ist, sind natürlich auch Marushin und Tanaka Revolver aus Kunststoff gefertigt.
Hierbei zeigt sich allerdings noch ein gewisser Unterschied, Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff und die Bauqualität macht auch noch einen Unterschied: Marushin war und ist ja schon immer eher ein Hersteller im qualitativen Mittelfeld, Tanaka bedient eher die Klientel, die höhere Qualität anvisiert. Das schlägt sich natürlich auch im Preis nieder, die meisten Tanaka Revolver liegen preislich ein gutes Stück über denen von Marushin. Sie sind aber qualitativ auch eine andere Nummer.

Kommen wir jetzt aber mal zum eigentlichen Thema :D


Ruger Super Redhawk 9.5" .454 Casull in der XCartridge (6mm) und in der Pegasus Version
Manchmal gibt's ja echt bekloppte Zufälle - in diesem Fall hier habe ich in Japan bei einer Auktion einen Tanaka Super Redhawk in SEHR seltener Konstellation: Lange Version mit 9.5" in der selteneren .454 Casull Variante und dann auch noch mit der High-End Beschichtung "Twilight Chromium". Davon wurden definitiv nur sehr wenige gebaut, das war also ansich schon ein schöner Zufall für den geneigten Sammler.
Richtig cool war's dann aber, dass dann in HongKong ein Marushin Super Redhawk mit fast der gleichen Konstellation angeboten wurde: Ebenfalls lange Version mit 9.5" und ebenfalls in der selteneren .454 Casull Variante, hier aber nicht in Chrom, sondern in schwarz, aber im glänzenden schwarz, das von Marushin nur bei einigen Revolvern verwendet wird.
Die passen so gut zusammen, das musste einfach sein :)



Marushins Super Redhawk kommt in einer SEHR großen Packung, der Deckel ist grob angelehnt an eine technische Zeichnung des Revolvers.


Dem Revolver liegen ab Werk natürlich 6 Hülsen bei, hier war noch eine zusätzliche Packung mit 6 weiteren Hülsen dabei. Ebenso in der Box natürlich die Anleitung und normalerweise ein Beutelchen BBs.


Nun nimmt man also den Revolver aus der Packung und stellt 2 Dinge fest:
1. Wow, das Ding ist echt verdammt groß! Hängt natürlich mit dem Vorbild zusammen, diese Taschenflak kommt schon SEHR nah an den massiven Smith & Wesson M500 ran. Sehr schön, damit lässt sich einiges kompensieren, was ich - wenn ich mir so die Größe der meisten Revolver anschaue, die ich in der Sammlung habe - ganz offensichtlich nötig habe :trink:
2. Wow, das Ding ist echt enttäuschend leicht :ugly: Mehr dazu gleich.

Komplettportraits des Marushin Super Redhawks




Das Finish ist ein leicht schimmerndes Schwarz, Qualität würde ich als gut bezeichnen, es ist nicht absolut top, aber durchaus überzeugend.
Leider findet sich die Beschichtung an 2 Stellen ab Werk nicht: Am Griffstück inkl. Abzugsbügel und am gussmetallenen Trommelarm. Das ist tatsächlich schade und fällt beim Hantieren schon gelegentlich auf.
Wie oben bereits erwähnt, gibt es als Realsteel keine Super Redhawk in schwarz, der Farbton ist also nicht ganz authentisch.

Der Marushin Super Redhawk hat weitgehend authentische Markings, augenscheinlich auch korrekt für die Baureihe mit schwarzem Griff, die hier nachgebaut wurde.

Das Layout der Markings auf dem Lauf ist gut nachgeahmt, hier wurde recht geschickt "Sturm, Ruger & Co., Inc. Southport, Conn. U.S.A." ersetzt durch "Marushin Insutry Co., LTD. Made in Japan". Wenn sich der Airsofthersteller schon verewigt, halte ich das für eine ganz clevere Lösung.
Auf der rechten Seite findet sich das Ruger-Emblem und mit Outline-Buchstaben der Schriftzug "RUGER SUPER REDHAWK". Auch die Kaliberangabe ist authentisch nachgefertigt: ".454 Casull - .45 Colt" (wobei der Bindestrich beim Echten wohl ein "&" ist). Jau, der echte Super Redhawk kann sowohl .454 Casull als auch .45 Colt Patronen verschießen.
Ebenfalls auf der rechten Seite ist eine (ziemlich sicher nicht fortlaufende) Seriennummer, die dort auch beim Echten sitzt.
Die Trommel hat 2x die senkrecht aufgebrachten ".454 Casull" und ".45 Colt" Markings.

Der Griff ist aus schwarzem Kunststoff, er scheint mir nicht aus Gummi zu sein. Ansonsten ist er sehr nah am Originalgriff, inklusive dem eingeprägten Ruger Emblem auf der rechten Seite.

Der Gastank sitzt bei Marushins XCartridge Revolvern grundsätzlich im Griff, das Füllventil findet sich an der Unterseite des Griffs.
Da das Gas natürlich nichts anderes tun muss, als die BB zu beschleunigen (wir haben hier ja quasi eine NBB), hält der Tank auch für schön viele Schüsse.
Wie bei Japan-Gasguns üblich sollte auch hier kein zu starkes Gas verwendet werden. Da sich aber nichts bewegt, würde ich sagen bis Abbey Predator Ultra ist noch vertretbar.

Die Mechanik funktioniert wie beim Vorbild: Auf der linken Seite den Knopf hinter der Trommel drücken, dann lässt sich diese nach links ausschwenken und mit Hülsen befüllen.
Die beiliegenden Hülsen sind erfreulich hochwertig gefertigt, schön schwer (42g pro Hülse) und sehen super aus. Mir scheinen das extra für dieses Modell gefertigte Patronen zu sein, da sie einer echten .454 Casull Patrone schon sehr nahe kommen.

Die Trommel lässt sich auch mit .454 Casull Patronen (hier natürlich Dekoparonen!) laden, macht dann für die Vitrine schon ordentlich was her :icon14:

In jede Hülse kommt natürlich eine BB, in diesem Fall handelt es sich um die 6mm Version; das ist ja bei Marushin nicht selbstverständlich ;)
Die Trommel hat natürlich auch den Ausstoßer wie das echte Vorbild, über den sich alle 6 Hülsen zur leichteren Entnahme nach hinten schieben lassen.


Sitzen die geladenen Patronen in der Trommel, sieht man von vorne natürlich die BBs. Optimal wäre hier, wie auch beim Tanaka, wenn ein Hersteller mal kupferfarbene BBs auf den Markt bringen würde... vielleicht schreibe ich mal ein paar Herstellern :D


Wie man das natürlich kennt, kann jetzt geschossen werden, entweder über Single Action mit manuellem Hahn-spannen oder über Double Action.
Mechanik, Einrasten der Trommel, Klicken des Hahns beim Spannen, all das ist hier solide und qualitativ gut umgesetzt. Den Abzug würde ich sogar als sehr gut bezeichnen, er ist schön stramm und hat einen guten Druckpunkt. Nichts an der Mechanik wackelt in irgendwelche Richtungen, in die es nicht soll, seitlich zum Beispiel.

Kommen wir mal zum oben erwähnten Gewicht: Ohne Hülsen kommt der Revolver auf magere 699g - das fühlt sich einfach nicht gut an, besonders nicht für einen derart großen Revolver.
Die Hülsen helfen da etwas nach, da sie eben recht schwer sind, voll geladen kommt der Marushin Super Redhawk so auf 908g. Besser, aber immernoch ein wenig meh... Zum Vergleich: Der echte Super Redhawk wiegt in 9.5" als .44 Magnum schon 1,5kg ungeladen, die Variante in Casull dürfte nochmal schwerer sein.



Tanakas Super Redhawk kommt in einer etwas platzsparenderen Packung ;)


Ihr liegen, wie für Pegasus Revolver üblich, ein Fülladapter für Gasflaschen und ein Loadingtool bei, dazu natürlich Anleitung etc.


Um das auch hier nochmal aufzugreifen, nun nimmt man also den Revolver aus der Packung und stellt 2 Dinge fest:
1. Wow, das Ding ist echt verdammt groß! Plus alles Weitere, was ich oben schon beim Marushin geschrieben habe ;)
2. Wow, das Ding hat ein akzeptables Gewicht für eine Kunststoff-Airsoft. Näheres siehe unten.

Komplettportraits des Tanaka Super Redhawks (ungefährliche Dekopatronen):




Das Finish ist, wie bei Tanakas "Sonderbechichtungen" (am weitesten verbreitet, trotzdem selten und gesucht und sehr teuer, ist wohl das Jupiter Steel Finish) üblich, SEHR hochwertig. Das hier verwendete "Twilight Chromium" ist wunderschönes, spiegelndes Chrom, aber auf schwer zu beschreibende (und schwer zu fotografierende) Art einen Tick dunkler, als normales Chrom. An einigen Gussmetallteilen (z.B. Frontsight oder Hammer) ist die Chrom-Beschichtigung minimalst pickelig.
Anders als beim Marushin ist hier alles beschichtet, auch Griffstück + Abzugsbügel und Trommelarm - so gehört sich das natürlich auch :)
Auch hier gilt, dass die Optik nicht 100% authentisch ist, weil es von Ruger ab Werk keinen Super Redhawk in Chrom gibt. Aber verdammt, die Beschichtung ist halt einfach echt so schön, dass das nicht stört! :D
Nochmal ein Detailbild dazu:

Einziges "Problem": Eigentlich müsste man immer Handschuhe tragen, wenn man damit hantiert, man sieht bei dieser Oberfläche wirklich jeden Datscher :P

Auch beim Tanaka sind die Markings authentisch, auch wenn sie hier etwas anders aufgeteilt sind, als beim Marushin. Ich habe für beide Aufteilungen entsprechende Bilder des echten Super Redhawk gefunden, es gibt hier also wohl unterschiedliche Versionen beim Vorbild.


Hier haben wir jetzt auf dem Lauf den komplett korrekten Schriftzug inklusive "Sturm, Ruger & Co., Inc. Southport, Conn. U.S.A."
Links findet sich ein einzelner Schriftzug "Ruger" mit Outline-Buchstaben, auf der rechten Seite dann "Super Redhawk" ohne "Ruger".
Die Kaliberangabe ".454 Casull & .45 Colt" ist korrekt mit einem "&" versehen.
Auch der Tanaka hat rechts das Ruger Emblem eingeprägt, dahinter allerdings nicht wie beim Vorbild eine Seriennummer, sondern "ASGK Mfg Tanaka Works". ASGK ist hier die japanische Airsoftvereinigung, die sich mit ihrem Marking für die Sicherheit der Replik verbürgt (entfernt vergleichbar mit unserem F).
Die Trommel hat nur auf einer Seite den senkrechten Schtiftzug ".454 Casull" und ".45 Colt".

Der Griff ist eine andere Variante, als der von Marushin, aber ebenfalls authentisch Ruger - so sahen die früheren Griffe der Redhawks aus, bei Ruger natürlich mit Echtholz.
Tanaka verwendet für die Einlagen kein Echtholz, sondern Kunststoff, aber zumindest in sehr überzeugender Optik.
Dazu ist der eigentliche Griff des Revolvers augenscheinlich aus Gummi, nicht aus Kunststoff.

Schraube und Einsätze in den Fake-Holzteilen sind hochwertig:


Im Griff verbirgt sich noch ein interessantes Gimmick, das wohl von einigen Versionen des echten Vorbilds übernommen wurde:


Hierbei handelt es sich um eine Sicherung. Der versenkte Hebel wird mittels eines Werkzeugs von der vorderen (Fire) in die hintere (Safe) Position geschoben. Dann kann man zwar den Hahn spannen und auch die Double Action betätigen, der Hammer wird aber beim Triggern nur entspannt, ohne einen Schuss zu lösen.
Dass Tanaka hier nochmal den Extraaufwand reingesteckt hat, um das nachzubauen - Hut ab!

Auch hier funktioniert die Mechanik natürlich wie beim Vorbild: Auf der linken Seite den Knopf hinter der Trommel drücken, diese dann nach links ausschwenken.
Wie bei allen Pegasus Modellen sind an der Rückseite der Trommel Fake-Hülsenböden angebracht, hier natürlich passend mit .454 Casull Marking. Einer der Hülsenböden hat ein Loch und die Aufschrift "Gas".


Man muss jetzt die Trommel so weit drehen, dass dieses Loch direkt über dem Einfüllventil des in der Trommel befindlichen Gastanks ist.
Da es für eine Gasbuddel seitlich neben dem Revolver recht eng wird, haben alle Pegasus Revolver, die ich kenne, einen langen Gasfülladapter aus Messing beiliegen. Diesen auf eine Gasbuddel gesetzt, schon lässt sich der Tank gut befüllen.

Sicher keine optimale Lösung, Tanaka hatte mit dem Pegasus System aber vor allem ein Ziel: Dass der Revolver rund um die Trommel herum so authentisch wie möglich konstruiert werden kann. Authentische Abzugs- und Hammermechanik oder auch so ein Gimmick wie hier die Sicherung lassen sich nicht realisieren, wenn ein Gastank (oder eine CO2 Kapsel) im Griff sitzt. Die Idee, den Tank in die Trommel zu verlegen halte ich darum für ziemlich gewitzt, dafür nehme ich dann auch hin, einen Adapter verwenden zu müssen.
(Annekdote: Das Ziel, rundum möglichst authentisch zu bleiben, hätte eigentlich mit dem Tanaka Casyopea System auf die Spitze getrieben werden soll - Hülsen mit je einem eigenen Gastank. Wurde in Japan dann leider verboten und verbannt, mehr hierzu irgendwann mal in einem eigenen Casyopea-Review :))

Die 6mm BBs werden einfach von vorne in die entsprechenden Öffnungen in der Trommel gedrückt, dort sitzt ein O-Ring, der sie festhält.
Hinter der "Patronenposition" rechts unten, von vorne betrachtet, sitzt - ebenfalls wie bei allen Pegasus Revolvern - ein kleiner Magazinschacht mit Feder, in den noch 4 oder 5 zusätzliche BBs passen. Bewegt sich eine leere Kammer vor den BB-Schacht, lädt eine neue BB nach. Man hat dann somit nicht 6 BBs zur Verfügung, sondern 10 - 11.

Auch hier, wie beim Marushin: Die BBs kann man natürlich von vorne in der Trommel sehen, hier wären wir wieder bei den dringend benötigten bronze-farbenen BBs :D


Ist der Revolver befüllt und geladen (und entsichert), kann man selbstverständlich schießen, auch hier natürlich in Single oder Double Action.
Mechanik, Einrasten der Trommel, Klicken des Hahns beim Spannen, was ich oben beim Marushin als gut bezeichnet hatte, ist hier noch besser. Alles klickt und bewegt sich einfach nochmal etwas feiner und besser abgestimmt. Der Abzug ist absolut perfekt, hat 0 Spiel und sorgt für sehr spaßiges Schießen.

Auch hier nochmal zurück zum Gewicht:
Der Tanaka Super Redhawk kommt sehr nah an die 1kg Marke, 984g. Das ist satte 285g schwerer als der ungeladene Marushin und immer noch fast 80g schwerer als der geladene Marushin.

Ich vermute mal, dass Tanaka hier eher mit Heavy Weight ABS oder ähnlichem gearbeitet hat, während es bei Marushin eher normaler Kunststoff ist.
Das macht in der Handhabung und im Eindruck tatsächlich einen ziemlich großen Unterschied und lässt den Tanaka authentischer wirken.

Hier noch ein paar Side-by-Side Fotos, bevor es zum Fazit geht:

Mündung und Frontsight


Rearsight, bei Tanaka weiß abgesetzt, bei Marushin nicht


Beschuss- und Importeursmarkings; beide kamen über Shop-Gun und wurden beim Beschussamt Köln beschossen.
An dieser Stelle nochmal tausend Dank an Shop-Gun für die SEHR dezenten Markings, insbesondere natürlich eure super platzierten bzw. extrem kleinen Importeursmarkings! So freut einen das bei solchen Raritäten :huch: :icon14:


Traute Zweisamkeit









Fazit:
Dass es mir das Vorbildmodell angetan hat und ich somit auch die Nachbauten extrem cool finde, muss wohl nicht noch extra erwähnt werden :D

Wer bis hier hin gelesen hat, dem dürfte meine Begeisterung für den Tanaka nicht entgangen sein.
Es zeigt sich hier erneut, was ich schon beim Duo Marushin & Tanaka Colt SAA festgestellt habe, der Mehrpreis, den man für Tanaka zahlt, ist nicht unbegründet.

Der Marushin ist solide, schöne Hülsen, gute Mechanik, akzeptables Finish. In Summe ist er super geeignet zum Spaß haben, das Hantieren mit den Hülsen ist natürlich wie immer genial, eben eine "Fun-Gun". Größter Wermutstropfen ist für mich das Gewicht, das auch bei einer Kunststoffairsoft höher hätte sein müssen.
Der Tanaka ist von Bauqualität, Finish und Mechanik her nochmal ein gutes Stück hochwertiger. Er hat halt kein Hülsensystem, was für manch einen weniger "Fun" bedeutet - dafür ist er die ersthaftere Replik und die technisch bessere Airsoft. Einziger kleiner Wermutstropfen ist für mich hier, dass keine Echtholzeinlagen beim Griff verwendet wurden.
Beide machen sich natürlich super in der Vitrine, auch hier der Tanaka noch etwas besser - zum einen wegen des Finish, zum anderen, weil er mit Chrom / Schwarz / Holzoptik einfach eine klassisch-schöne Farbkombination hat.

Gerade als Duo lassen die beiden aber natürlich das Sammlerherz höher schlagen, das ist bei einer so seltenen Kombination von Modelleigenschaften (9.5", .454 Casull und "shiny") für mich schon etwas ganz Besonderes.
Freue mich extrem über Ebony und Ivory! :D

“The airsoft gun is not about power. It should be about enjoyment.” – Tanio Kobayashi, 2003

...und kaum einer hatte dabei so viel enjoyment wie Bulldoxx - RiP

Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von »Pydracor« (3. September 2021, 02:23)