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Hong Kong: Eine Reise wert?

Geschrieben von Pollux

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  Hong Kong: Eine Reise wert?
 
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Bei einer Aufenthaltsdauer von nur 38 Stunden in Hong Kong fragen sich vielleicht manche, ob man den Aufwand und Reisestress mit Zeitverschiebung etc. auf sich nehmen sollte. Antwort: Definitiv Ja.

Vorwort


Aufgrund eines glücklichen Zufalles und guter Freunde war die Reise extrem günstig zu haben, und dank netter Kollegen war auch ein sehr kurzfristiger Urlaubsantrag kein Problem mehr. Also die Tasche mit leichtem Gepäck gepackt und los!
Lufthansa Flug 738 Richtung Hong Kong. Mit 900 Kilometern pro Stunde auf 10.000 Metern in die Nacht, der Sonne entgegen.



Die 11 Stunden Business-Class gehen dank dem aufmerksamen Service, dem Entertainmentprogramm und  einem Wahnsinns-Ausblick sprichwörtlich wie im Flug vorüber.

10.30 Uhr Ortszeit endet der Landeanflug über der Bucht von Hong Kong, unter uns eine Armada von riesigen Containerfrachtern und kleinen einheimischen Dschunken. An Schlaf ist jetzt nicht zu denken, dafür ist der Aufenthalt zu kurz.
Eine kühle Dusche und einen Kleidungswechsel später laufen wir bei 32°C und 100% Luftfeuchtigkeit gegen eine Klima-Wand.

Die Luft ist zum schneiden.

Der Stromverbrauch der Stadt mit ihren 7 Millionen Einwohnern (ungefähr so viel wie die Schweiz) muss unglaublich hoch sein, überall sind Klimaanlagen installiert. Auch die Brücken und kilometerlangen Überwege entlang der Straßen sind teilweise klimatisiert.
Jedes Mal bekommt man wieder den „Klimaschock“, und wenn man nicht aufpasst noch eine Gratis-Erkältung dazu.

Die Stadt ist unglaublich wuselig.

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Man findet keine Straße, auf der wenig los ist. Man kommt sich vor, wie Samstagabend auf dem Volksfest.
Das Durchschnittsalter in Hong Kong scheint bei ca. 30 Jahren zu liegen, man sieht fast nur junge Menschen. Das U-Bahnsystem ist mit seinen sieben Linien gut verzweigt und für neue Nutzer zuerst sehr verwirrend, da die Stationen in Kowloon jeweils viele Ein- und Ausgänge haben. 

Die Züge sind wie riesige Röhren ca. 100 Meter lang und haben keine Türen zwischen den einzelnen Wagen. Wegen der großen Nutzerzahlen gibt es nur Sitze an den Außenwänden – und trotzdem muss man zu den Stoßzeiten (ca. 18 Stunden des Tages) manchmal ein bis zwei der alle vier Minuten ankommenden Bahnen abwarten.
Die Preise sind sehr niedrig gehalten und mit einer so genannten Octopus-Card kann man sein Guthaben leicht abfragen und muss nicht jede Fahrt einzeln zahlen.

Trotz der Enge und Hektik läuft aber alles flüssig.

Die Autofahrer meiden offensichtlich auch die Straßen abseits der großen Durchgangsstraßen, angesichts der Zahl der Fußgänger hätten sie dort sowieso keine Chance. Trotz des Gedränges und Gewusels bleiben die Einwohner sehr entspannt.

Frauen mit Mundschutz und Fächer lavieren sich durch die Menge.

Die kleinen Märkte in den Gassen quellen über vor Touri-Andenken und kopierten Markenartikeln, die Besitzer haben wegen der Enge ihre Stände alle auf ca. 3 Meter nach oben gebaut und versuchen lautstark, ihre Waren an den Mann zu bringen.


Airsoft's Paradise?!


Nach 20 Minuten quer durch die Stadt standen wir mitten in Kowloon, dem pulsierenden Herzen von Hong Kong, Stadtteil Mong Kok.
Zwischen Dundas Street und Kwong Wa Street meint man, im Softair-Paradies zu sein. Armed Forces Company, Hero Arms und DEN Trinity liegen quasi direkt nebeneinander. Eine Passage durch eines der Hochhäuser bietet weitere Perlen: Classic Army, Guns Workshop, Cop9Gun und noch einige weitere kleine Läden.



Classic Army


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Der am großzügigsten designte Laden ist sicherlich Classic Army.
Eine große Glasfront aus vier Türen, weißer Boden und an den Seitenwänden hell erleuchtete Vitrinen mit allen Produkten. An der Stirnseite eine Theke mit zwei Angestellten, ein weiterer ist mit Kunden an den Vitrinen beschäftigt.


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Die Preise sind der Hammer. Man zahlt vor Ort ungefähr ein Drittel des deutschen Preises. Der Hong Kong Dollar ist ziemlich genau im Verhältnis 11:1 zu unserem Euro.


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Nur als Beispiel zahlt man im CA-Shop für ein AUG-A2 981 HKD, was 88€ entspricht. Bei K&Z zahlt man 289€.
Der Granatwerfer AG36 kostet ca. 60€.

Ich war kurz davor, meine Deutsche Staatsbürgerschaft abzugeben…


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Die Preise setzten sich natürlich auch in den anderen Läden fort. Die meisten kleinen Läden führen fast ausschließlich Chinaklone und Zubehör. Entsprechend günstiger wird es dann.
Dort gibt es beispielsweise eine von Marushin geklonte GBB-MP5k für 450HKD. Bei 42€ wäre es mir Piepegal, ob Teile davon nach 5 Spielen den Geist aufgeben. Hier bekommt man gerade mal ein Magazin dafür!
Und das Ding macht Spaß: Die 30 BBs kommen alle bei 300 FPS in knapp 1,5 Sekunden raus.


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Wie wäre es mit einer AGM M4 für schlappe 48,73 Euro?



Bei den Spezialisten-Läden wie DEN Trinity oder Guns Workshop sind die Preise natürlich höher, man kann diese ja schon in den Webshops sehen. Leider waren bei beiden Geschäften die Inhaber nicht im Haus und das anwesende Personal durfte keine Fotos erlauben und wollte keine Interviews geben.

Trotzdem waren alle sehr freundlich und interessiert an unserer „Mission Hong Kong“.



Guns Workshop


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Armed Forces Company / Airsoftbuddy


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Bei AFC, der Armed Forces Company, lief das anders. Dort war gerade reger Betrieb und William von Airsoftbuddy war anwesend.


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William von Airsoftbuddy

Er beantwortete gerne unsere Fragen und wir hatten eine echt nette Unterhaltung. Es hätte *beinahe* funktioniert, dass wir am nächsten Tag mit Ihm und seinen Freunden ein CQB-Spiel in einer der ansässigen Arenen gemacht hätten, leider waren die Teams schon voll und unser Zeitplan zu eng.


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William ließ uns den verwinkelten Shop voller Zubehör gerne ablichten. Dort gibt es alles, was das Herz begehrt. Das Angebot ist vergleichbar mit dem deutscher Großhändler wie Sniper-Airguns oder Kotte & Zeller, nur eben viel billiger. Waffen, Kleidung, Tuning, Zubehör und Schutzausrüstung in Hülle und Fülle. Mein Pass war quasi schon verkauft...


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Nach etwa einer Stunde in guter Gesellschaft habe ich 50€ für WE M4 Ersatzteile ausgegeben, die mich zu Hause das Dreifache und noch vier Mal Versand gekostet hätten: 

  • ein CO2 Kit
  • zwei Päckchen mit je drei Mag Catch Plates
  • TSC Trigger Guard
  • und kostenlos gabs noch zehn Hop Up Rubbers (fünf neue, schwarze und fünf alte, grüne)

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TSC Nozzle für WE SCAR...

...weiter geht’s!



Cop9Gun


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Die kleineren Läden wie etwa Cop9Gun bieten fast nur Chinaklone an, dafür zu unschlagbaren Preisen. Die Kunden in den Geschäften sind an diesem Tag wohl alle aus Hong Kong, europäische Gesichter sehen wir jedenfalls keine. Wenn wir mit dem Fotoapparat  in der Hand auftauchen, kommt meist ein wild mit den Armen gestikulierender Mann angelaufen, um uns Fotos zu verbieten. Wenn wir uns aber als Airsoftspieler aus Deutschland outen, ist das Interesse groß und die Fotoerlaubnis erteilt!


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Wir erzählen, wie das mit den Einschränkungen in Deutschland ist, was man hier so für Airsofts zahlt und wie und wo wir spielen. Große Augen und Kopfschütteln angesichts unserer Einschränkungen seitens der Gesprächspartner, trauriges Grinsen unsererseits.


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Hero Arms


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ACOG Klon für 25 Euro (Red Dot Version?) oder für 65 Euro (mit Vergörßerung und Docter Klon?)...

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leider etwas unscharf geraten, dennoch erkennt man die gefälschten Aimpoint-Beipackzettel...



Nacht in Hong Kong


Die Zeit wird knapp heute, also zurück ins Hotel und wieder ab unter die Dusche. Heute schon das zweite Hemd von drei mitgebrachten durchgeschwitzt. Jetzt geht’s erst mal in das Vergnügungsviertel, wo am Freitagabend die Luft brennt. Dort ist die Ausländer-Konzentration deutlich höher und wir hören auch die eine oder andere deutsche Stimme. Die meisten sind aber Briten, die ja noch immer sehr enge wirtschaftliche Beziehungen mit Hong Kong haben. Ähnlich wie in europäischen Urlaubsgebieten stehen auch hier die „Marktschreier“ der Kneipen und Restaurants und versuchen, jeden passierenden potentiellen Gast in ihr Haus zu lotsen.
Dank meiner Reisebegleitung kennen wir aber schon die guten Ecken und landen prompt bei einem leckeren und günstigen Inder.

Selten so satt gewesen…

Die Nacht ist noch jung, also ziehen wir mit dem Rest der Gruppe noch durch die Clubszene von Hong Kong.
Auch die Clubs sind vergleichbar mit denen am Mittelmeer: laute Livemusik, kühle Getränke, fremde Eindrücke und tausend neue Leute. Wir lernen Banker aus London und Praktikantinnen aus New York kennen, trinken Sex on the Beach mit ihnen und ziehen weiter. Vier Stunden und drei Locations später fallen wir um 2 Uhr Ortszeit ins Bett.

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Zu spät um auszurechenen, dass wir seit knapp 32 Stunden wach sind…

 

Hong Kong Peak


Nach 8 Stunden Schlaf holen wir uns beim Starbucks um die Ecke ein kleines Frühstück, dann steigen wir in ein Taxi Richtung Peak.
Der Hong Kong Peak ist mit 552 Metern die höchste Erhebung der Insel, eine seilgezogene Tram fährt uns den unglaublich steilen Hügel hinauf.


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Oben angekommen steht man in einem großen und geräumigen Shoppingcenter, wo wieder allerlei Tour-Nepp an den Mann gebracht werden soll. Außerdem drei Restaurants (Bubba Gump Shrimp Corporation!) und die Aussichtsplattform. Ein toller Blick auf Hong Kong bei leicht diesigem Wetter entschädigt für die 20 Minuten Wartezeit am Fuß des Berges. Das Wetter ist heute aber klarer als gestern, weshalb die Sonne auch ganz schön brennt. Das Klima erdrückend ohne Klimaanlagen, wir sehen viele Ausländer mit komplett durchgeschwitzen Shirts und Jeans. Die haben wohl ihren ersten Tag dort. Haha.

Nach der Talfahrt trennen sich vorerst wieder die Wege unserer Gruppe, mein Begleiter und ich fahren nach Chai Wan, einem Stadtteil ganz im Osten der Insel Hong Kong. Dort hat Eddie, der Eigentümer von CRW Airsoft seine Geschäftsräume.



Hobby City


Nach 2 Stunden verlassen wir Eddie wieder mit vielen Bildern und Eindrücken und machen uns erneut auf den Weg nach Mong Kok, wo wir noch Ersatzteile für ferngesteuerte Helikopter einkaufen.
Die liegen an der gleichen Ecke wie die Softairläden.
Der Stadtteil wird zu Recht auch Hobby-City genannt. Als Zwischenstärkung naschen wir für 30-50 Cent pro Stück diverse Dim Sum (siehe Bild oben) , kleine gedämpfte Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen.

Superlecker.

Dazu gibt es gratis heißen grünen Tee.
Der tut erstaunlich gut bei der Hitze. Dann noch mal schnell im Esprit-Outlet ein Hemd für 15€ mitgenommen, da ich alle meine Hemden schon auswringen musste. Das Hemd kostet in Deutschland auch das Dreifache.
Der nächste Besuch auf der Liste ist die „Golden Computer Arcade“.
Ein Einkaufszentrum mit der Größe eines ordentlichen Mediamarktes, aber vielleicht 150 einzelnen Geschäften drin.
Jeder der Läden ist vollgerammelt mit Waren bis unter die Decke, die Gänge sind so schmal, dass man quer aneinander vorbeilaufen muss.
Es gibt einfach alles dort: riesige Flachbildfernseher, Spielkonsolen, Spiele in Original und Kopie für 2€, PC-Komponenten und Fotozubehör.

Ich Dorfkind bekomme zum ersten Mal in meinem Leben so was wie Platzangst.
Es reicht langsam.

Zurück zum Hotel, duschen, neues Hemd anziehen und die Lasershow genießen. Die Show findet allabendlich auf allen Häusern an der Wasserlinie statt und wird von Musik untermalt. Dabei werden alle Häuser angestrahlt oder malen mit Lasern Bilder auf die Fronten.

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Wir genießen das Ganze aus unserem Zimmerfenster, da wir sonst das Date mit der restlichen Gruppe verpassen.
Um halb neun geht es zum Abendessen, diesmal traditionell Chinesisch. Saulecker, ich habe zwar bestimmt 2 Streuer voller Glutamat gefuttert, denke trotzdem über eine operative Magenvergrößerung nach. Die Portionen sind auch echt unverschämt groß für das Geld.
Heute sind alle etwas schlapper als Gestern, deshalb gehen wir schon um 11 ins Bett.

Doch schlafen kann ich nicht.

Ich will noch was sehen und denke mir, dass um 1 Uhr samstagnachts vielleicht ein Spaziergang ganz angenehm sei, aber das Wetter ist einfach nur 2° „kühler“ als tagsüber. Auch mein neues „letztes Hemd“  ist nach 20 Minuten zu Fuß durch die Stadt durchgeschwitzt. Mittlerweile habe ich auch die Orientierung verloren, was aber ziemlich egal ist. Ich habe genug Geld für ein Taxi zum Hotel und noch Lust, weiter zu laufen. Was ich sehe, ist etwas wie im Film.


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Ich bin mittendrin und  trotzdem distanziert.

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Gruppen von feiernden Jugendlichen stehen an der Ecke, lachen und trinken. Ein Obdachloser liegt auf dem Bordstein und schläft, während ein Brite 15 Meter weiter an einer Ampel mitten auf die Straße pisst und vorbeifahrenden Autos zuwinkt. Die Straßen des Rotlichtviertels sind um halb drei morgens fast leer, nur vereinzelte Männer laufen dort, während die jungen Frauen sie in die Bars ziehen wollen. 10 Minuten später stehe ich wieder an einer bekannten Stelle und finde den Weg zum Hotel.

Wird auch langsam Zeit, ich werde müde.



Rückreise


3 Stunden Schlaf und eine Dusche später gibt es Frühstück auf dem Zimmer, mit französischer Marmelade und Croissants. Jetzt nur noch schnell den Koffer packen und ab in die Lobby, wo die anderen schon warten. Mit dem Bus fahren wir hinaus aus den Hochhausschluchten in das Grüne Umland bis zum Flughafen. Dort geht dank guter Organisation und weniger Gästealles sehr schnell bis zum Gate.


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Der Rückflug mit der Deutschen Lufthansa vergeht genauso schnell wie die Hinreise, nur dass ich dies Mal 3 Stunden verschlafe.
Ab 30 geht’s eben abwärts.

Aber schön war’s.

So viele Eindrücke, die ich gar nicht in Worte fassen kann oder vergessen habe, zu erwähnen...
Die nächste Reise geht nach Hawaii, da wird’s sicher entspannter, aber ebenso interessant.




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