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Tanaka M870

Geschrieben von Fixäääl

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  Tanaka M870
 
erstes

Im Laufe einer Airsoftkarriere gibt es immer wieder Dinge, die man zwar weder braucht oder mit denen man ernsthaft spielen kann, aber unbedingt haben muss. So geschah es jedenfalls bei mir - eigentlich auf der Suche nach einer (spielbaren) Schrotflinte landete eine Tanaka M870 in meinen heiligen Räumen(wohl eher dunkles Schrankfach)...


Vorweg:
Ich besitze die Tanaka erst seit ein paar Monaten, längerfristige Erfahrungen werde ich nachreichen.

1. Technische Daten

  • Hersteller: Tanaka Works
    Kaliber: 6mm
    Kapazität: 6+1 Shells
    Länge: 970mm
    Gewicht: 2850g
    Energie: ca. 320fps
    Preis: 598€
    Shells: 37€ pro 5 Stück

     

2. Erster Eindruck


verpackung

Geliefert wird die M870 in einem schlichten braunen Karton ohne viel Schnickschnack. Im Inneren der Verpackung geht der Minimalismus weiter, die M870 liegt lediglich auf ein paar kleinen Styroporeinlagen auf.
Leider habe ich nur den Karton von einer Folding Stock Version hier, die Verpackung der Scattergun sieht allerdings genau gleich aus. Geliefert wird die M870 mit dem üblichen Papierkram, einem kleinen Tütchen BBs, zwei Shells inklusive Loader und der Seitenmontage.


bild
Die linke Seite der M870 (Die Shellmontage am Schaft ist ein Eigenbau von mir - dieser ist nicht im Lieferumfang enthalten.)

Nun zur M870 selber.
Beim ersten Anfassen mag man gar nicht glauben, dass man eine Airsoft in der Hand hat. Kein Wackeln, kein Knarzen - nur kaltes Metall.
Bis auf Stock und Repetierschaft sind sämtliche Teile der Tanaka aus Metall. Der Repetiermechanismus macht ein sattes "ratsch-ratsch" und wirkt derart stabil als könnte man den Rest seines Lebens durchladen ohne ernsthaft etwas zu beschädigen.
Auf Anhieb findet man nichts, was einem an der M870 nicht gefällt oder an der Verarbeitung auszusetzen ist.


bild2


3. Markings



markings

Hier hat sich Tanaka ziemlich zurückgehalten. Bis auf zwei Markings auf dem Barrel ist die M870 gänzlich nackt gehalten. Beim Anbringen vom F hat der deutsche Importuert allerdings (mal wieder) nicht nachgedacht und es so angebracht, dass es unter der Seitenmontage verschwindet. Einerseits gut, da kein F stört, andererseits muss man die Seitenmontage immer abnehmen um das F sichtbar zu machen.


4.1 Verarbeitung - Internals


Da ich die Tanaka nicht zerlegt habe und dies auch in nächster Zeit nicht vorhabe, kann ich nur bedingt über die Internals berichten.
Was man von den Internals aber sieht, wirkt ausnahmslos hochwertig. Alle beweglichen Teile wie Repetiergestänge, Abzug, Sicherungsstift, Verriegelungshebel, Hammer und Hammermechanik, Schlagbolzen, Ausziehkrallen und Shellfördermechanismus sind komplett aus hochwertigem und gut lackiertem Metall.
Einzig der Bolt besteht komplett aus Kunststoff; ob dies negative Auswirkungen auf die Haltbarkeit hat kann ich (noch) nicht beurteilen, aber aus Metall würde es definitiv authentischer sein.

Last but not least noch zum Innerbarrel; hier hat Tanaka auch ein wenig mitgedacht und ihn nur durch ca. 2/3 des Outerbarrels verlegt; somit ist er von aussen nicht zu sehen. Über ein Hopup verfügt die M870 nicht.


internals


4.2 Verarbeitung - Externals


externals


Nun zu den Externals. Auch hier hat sich Tanaka großteils am Original orientiert. Bis auf Repetierschaft, Shellhalter und Stock besteht die M870 komplett aus Metall. Die Metallteile sind komplett in einem beständigen, schwarz-matten Lack lackiert und sehen äusserst hochwertig aus. Die Kunststoffteile wirken ebenfalls sehr hochwertig und sind äusserst griffig.
Zudem ist am Ende des Stocks eine Gummikappe angebracht, welche beim Anlegen mehr Komfort verspricht.

Die Visierung ist sowohl in der Höhe als auch in der Seite verstellbar und ebenfalls aus Metall gefertigt.
Aufgrund der Streuung der M870 ist die Visierung aber eher als "ungefährer Haltepunkt" zu verstehen (s. Schusstest).

Ein paar kleine Mankos konnte ich dennoch finden: 
Das Korn wackelte schon extrem, da sich die Schraube im Lauf durch Erschütterungen selbst löst (ein Tropfen Sekundenkleber brachte hier Abhilfe).

Das zweite Manko betrifft die Verbindung zwischen Shelltube und Barrel. Hier schlackert die Halterung auch wie ein Kuhschwanz und musste ebenfalls mit Sekundenkleber fixiert werden um dauerhaft Abhilfe zu schaffen.


externals2

externals3


5. Shells


Erst mal etwas zur grundsätzlichen Funktion:
Hier trennt sich die Tanaka M870 von allen anderen auf dem Markt erhältlichen AS-Schrotflinten. Während andere Hersteller ausnahmslos einen internen Gastank in ihren Flinten verbauen (sofern es sich um kein Federdruckmodell handelt), steckt Tanaka die Gastanks in die Shells. Der Effekt aus dem ganzen ist das originalgetreuste Handling, das man sich nur irgendwie vorstellen kann.
Die Waffe schießt erst, wenn eine geladene Shell im Patronenlager liegt. Sobald man leergeschossen hat, schlägt der Hammer einfach ab und man weiß sofort, dass nun Zeit zum nachladen ist.


shells

Die drei BBs fassenden Shells bestehen bis auf den Gastank und die Bodenplatte komplett aus glattem, grünem Kunststoff. Hier hätte sich Tanaka etwas mehr anstrengen können, die Shells wirken/sind nicht besonders robust. Beim Repetiervorgang und dem nachfolgenden Fallen auf Fliesen ist mir schon ein Stück Plastik herausgebrochen - sehr ärgerlich, da Ersatz so gut wie gar nicht zu bekommen ist.
Zudem sind auf den Shells "Plastikhütchen", unter denen sich der O-Ring befindet, welcher die BBs hält.
Diese Hütchen verabschieden sich ebenfalls sehr schnell. Auch hier ist Sekundenkleber wieder einmal die Rettung. Der Gastank besteht komplett aus Metall und macht einen sehr guten Eindruck. Bei meinen 19 Shells ist mir bisher noch keine Undichtigkeit aufgefallen. Die Bodenplatte ist ebenfalls aus Metall gefertigt und trägt den Schriftzug "Tanaka Works 12 GA".
Hier ist negativ anzumerken, dass sich nach mehrmaligem Repetieren schon Abdrücke im Metall bildeten, was im Laufe der Zeit sicherlich zu Funktionsstörungen führen könnte/wird.


6. Schusstest und Gasverbrauch


Kommen wir nun zum Wichtigsten - dem Schießen:

Wie bereits erwähnt, muss jede Shell einzeln mit Gas und BBs geladen werden. Anfangs dauert dies eine Weile, aber mit der Zeit geht dies einfacher. Eben "Übung macht den Meister". Die weitere Bedienung ist 1:1 vom RealSteel-Vorbild übernommen.
Die Shells werden von unten in die Shelltube eingeführt, durchgeladen, los geht’s.

Hier ist nochmal zu erwähnen: Das Durchladegeräusch ist absolut göttlich und so nah am Original, dass man es glatt verwechseln könnte.

Beim Schießen kann allerdings selbst der größte Laie die Modelle wieder trennen, denn einen Rückstoß hat die M870 von Tanaka natürlich nicht. Als Entschädigung gibt es einen satten Knall und eine schöne Gaswolke. Das Schussgefühl ist genial, der Abzug ist kurz und knackig, das Durchladen geht (meistens) ruckelfrei sodass sich alle sieben Shells in wenigen Sekunden verschießen lassen.
Trotz der großen Gaswolke war ich vom Gasverbrauch positiv überrascht: man kann bis zu vier Schüsse abfeuern bevor die Shells ihr ganzes Gas ausgestoßen haben.

Ich rate bei der M870 allerdings zu schwächerem Gas: mit Green Gas kann es vorkommen, dass die Hammerspring nicht genügend Kraft hat um das Ventil der Shell aufzudrücken - mit Abbey Predator hingegen funktioniert alles einwandfrei.

Das Trefferbild

Geschossen wurden jeweils 3x3 Schuss - die Zielscheibe hatte die Größe einer CD:

5m

5m


10m


10m2


7. Fazit


Es wird Zeit für ein Resümee:
Eine Schrotflinte mit sauteuren und nichtmehr nachkaufbaren Shells, einer Kapazität von nur sieben Schuss und einer effektiven Reichweite von vielleicht 10-15m.

Klingt nicht gerade nach einem Spielgerät. Auch wenn man mit einem Shellcatcher und vielen (und damit meine ich viele) Shells sicherlich auch damit spielen könnte, ich würde es nicht versuchen.
Ich verwende meine M870 nur zum Dosenschießen, Funshooting, Dekoobjekt oder für Bilder. Einige werden sich jetzt sicher die Frage stellen, ob der Preis in irgendeiner Relation zum Nutzen steht.

Dies kann ich ganz klar mit Nein beantworten: Die M870 ist etwas für Puristen, welche die Bedienung so realistisch wie nur möglich wollen und dabei auf die Spieltauglichkeit (eigentlich) verzichten können. Spieler hingegen werden nur wenige Minuten ihre Freude an der Tanaka M870 haben - und zwar so lange bis sie auch die letzte Shell im Gras verloren haben...



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