Endlich...endlich ist sie doch noch bei uns in Deutschland angekommen.
Zwar ein gutes halbes Jahr nach Release, wobei die auch in Fernost ging wie "geschnitten Brot" und bei den einschlägigen Händlern meistens auf "nachbestellt" stand.
Dank beharrlicher Nachfrage einiger Fans hat sich Waffen Ostheimer doch noch erbarmt, das gute Stück für uns zulassungsgebeutelte Nation ranzuschaffen.
Eins vorneweg: Hat sich in meinen Augen absolut gelohnt, Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Markingfetischisten werden (möglicherweise) enttäuscht sein; mangels Lizenzen findet sich auf der Waffe nicht ein einziger Berettaschriftzug. Das Logo wurde auch leicht verfremdet, so daß zumindest nichts ausgebrannt oder unkenntlich gemacht werden mußte. Aber: Es ist eine Marui...alleine der Name bürgt doch für Qualität.
Verpackung:
Schicke Schachtel, an der an einigen Stellen großflächig Kleber angebracht wurden. Möglicherweise, um den feinen Farbdruck zu realisieren; über andere Gründe ließe sich nur noch mehr spekulieren.
Der Inhalt:
Aufgeräumt präsentiert!
Natürlich fallen sofort die beiden Backstraps rechts ins Auge, dazu später mehr!
Ansonsten Maruitypisch vollständig: Putzstab, Laufstopfen, ein Säckchen Testmurmeln und die ominöse Ladehilfe. Platz für ein Reservemagazin ist durch einen Pappspacer ausgefüllt.
Alle Originalpapiere sind beigelegt, so auch reichlich bebilderte Bedienungsanleitung in japanisch, Sprengzeichnung mit Ersatzteilliste, Garantiekarte, Zielscheibe, 2011er Katalogflyer.
Und natürlich die Waffe!
Zum direkten Proportionsvergleichvergleich habe ich mal einen TM 1911er daneben gelegt. Peterbilt meets Lamborghini
840g feinste japanische Airsofttechnologie auf neuestem Stand!
Ich mag mich wie ein Maruifanboy anhören...ertappt: Bin ich auch!
Zitiere dazu immer gerne den ollen Tanio Koba:
“The condition for airsoft gun to be a toy gun is not about power. It should be about enjoyment.”
Der Marui kommt in diesem Fall zugute, daß das Vorbild auch ein Polymergriffstück bzw. Rahmen hat. Das Gesamtfinish würde ich als sehr gelungen bezeichnen, die Oberfläche des Schlittens wirkt keinesfalls "plastikhaft" und Gußnähte sucht man da vergebens.
Sämtliche Bedienelemente sind aus Metall: Abzug, (Ambi-)Magrelease, Sicherungflügel (dient gleichzeitig als Decocker), Hammer, Schlittenfang, Kimme & Korn. Man verzeihe mir die Anglizismen in der Aufzählung
.
Noch ein Blick auf die Unterseite wird den Blutdruck der Schlittennachrüstfraktion leicht erhöhen: F, Kaliberangabe und Importeursmarkings sind neben dem Schild der Fakeseriennummer sehr dezent angebracht: Bravo!
Die feine Gußnaht zieht sich über die gesamte Unterseite der Waffe, ist wohl dem Herstellungsprozess geschuldet.
Was fällt sofort beim "befummeln" auf?
Punkt1 : Der sich drehende Verschluß wie beim Original! Hat natürlich bei der Airsoft keine weitere Funktion, definitiv aber ein nettes Feature!
Punkt 2: Die beiliegenden Backstraps wecken die Neugierde. Lassen sich in Sekundenschnelle auf die eigene Vorliebe bzw. Handgröße einstellen.
Ich persönlich habe nicht gerade Baggerschaufeln als Greifwerkzeuge, fühlte mich aber sofort bei den "Großen" wohl!
Magazin entnehmen, Entriegelung an der Unterseite des Griffes drücken und Schale nach hinten abziehen. Genial....
Punkt3: Sieht man genau hin, wurden im Berettalogo die 3 Pfeile durch Schwerter ersetzt. Stört den Gesamteindruck überhaupt nicht und trotzdem wird das Markenrecht nicht verletzt.
Punkt 4: Entriegelung des Schlittens "Glocktypisch". Ungewohnt, aber hat sich im Fieldstrip wohl bewährt.
Punkt 5: Das Hop-Up läßt sich endlich von außen ohne Werkzeug, ohne zerlegen der Waffe einstellen. Leider etwas unscharf, oben im Bild geöffneter Verschluß ist im Hintergrund das graue Zahnrädchen zu erahnen.
Ein Blick in die Innereien: Ready to rumble..alles ordentlich geschmiert!
Bedienung:
Magazin zuführen, durchladen oder Schlitten freigeben, fertig!
Schlitten schnellt nicht selbstständig nach Zuführung des geladenen Magazines vor, muß auf jeden Fall freigegeben werden.
Hammer kann, wie bereits beschrieben, durch Safestellung entspannt werden. Interessantes Detail: In Safe kann der Hammer nicht gespannt werden bzw. bleibt nicht in gespannter Stellung.
Und noch eins: Ist der Schlitten mehr als 3mm nach hinten versetzt, greift der Abzug nicht mehr und läßt sich leer durchziehen.
Nach dem letzten Schuß wird der Verschluss selbstverständlich in geöffneter Stellung gefangen!
Schußgefühl: Knackig! Angenehmer Blowbackeffekt und für sehr schnelle Serien gut dank Large-Piston-Technologie.
Erster Präzisionseindruck: Überragend! Ich hatte noch nichts am Hop-Up eingestellt und trotzdem von 8 Schuß auf eine etwa 25m entfernte Fichte (Stammdurchmesser etwa 20cm) 8 Treffer auf den Stamm gelandet. Mit ,25g irgendwas BBs, wahrscheinlich den nicht so berauschenden Eliteforce und Abbey Ultra.
Magic Maruifairies, das kann man nur verschlimmtunen.
Energie: Mit den .25ern und Abbey Ultra war ich beim ersten Schuß bei rund 275FPS...pendelte sich nach rund 10 Schuß bei etwa 250FPS ein und blieb dann auch konstant bis zur letzten (25sten) BB. Entspricht gesunden 0,7 Joule und macht sie meines Erachtens nach damit zu einer prima Backupwaffe.
Zubehör:
Ein halbes Jahr nach dem Erscheinen der Waffe gibt es bei den üblichen Verdächtigen in Fernost inzwischen reichhaltiges (Tuning-)Zubehör.
Von schicken CNC-Metallschlitten mit Originalmarkings in schwarz, OD oder seit neuestem gar goldfarben bei RA-Tech über Tunigbarrel in 6,03mm bzw. 6,01mm bishin zu verstärkten Nozzles für noch mehr "Gas" hat sich der Markt auf die neue Marui eingeschossen.
In wie weit die Abmessungen mit der Realsteel (und damit Paßgenauigkeit in Safariland, BHI Serpa und Konsorten) übereinstimmen, müßte noch eruiert werden.
Das war es fürs Erste...ein Preview, was durch neue Erkenntnisse und Anregungen und Fragen eurerseits noch wachsen soll.
Und wer meint, ich wäre bestechlich und würde für ein Tütchen Gummibären alles über den grünen Klee loben: Recht hat er
.
Danke an Waffen Ostheimer für die sehr schnelle Lieferung!