Möchte ein neues Spielzeug vorstellen, welches durch ein paar Besonderheiten eine nähere Betrachtung verdient hat!
Auf den geschichtlichen und Realsteelhintergrund möchte ich nicht weiter eingehen; das Netz bietet für den Interessierten genug Input dazu.
Nur kurz: Warum nenne ich sie USP3.0? Inoffizieller Nachfolger der USP war die P2000, leider hat es die bis heute nicht als GBB "geschafft". Deren Nachfolger ist die P30, welche sich bei Zoll und Bundespolizei schon großer Beliebtheit erfreut und nach und nach auch von den Länderpolizeien eingeführt wird.
Bis aufs Kaliber baugleich mit der HK45, welche für das 2006 eingestellte Joint Combat Pistol vorgestellt wurde. Die Waffe wird nur von HK USA vertrieben und ist meines Wissens nach in .45 ACP hier nicht erhältlich.
Was ist in der Schachtel? Umarextypisch in der bekannten Lizenzverpackung, ansprechend ohne viele Schnörkel sicher verpackt:
Neben der Waffe und Magazin der Hop-Up-Einstellschüssel, das Werkzeug zum Verriegeln der Waffe, Anleitung und ein Tütchen Test BBs. Und die Standardanleitung für USPs. Spart Kosten, leider wird dort nicht auf die Besonderheit des wechselbaren Griffstückes eingegangen. Ansonsten sehr ausführlich; eine Explosionszeichnung und Ersatzteilliste feht Umarextypisch leider, möglicherweise unserer Gesetzgebung in vorauseiliendem Gehorsam geschuldet. Dank KWA USA ist dort aber alles im Downloadbereich verfügbar.
Die "B-Seite":
Wie ich finde, sehr ansprechend! F und Kaliberangabe sehr dezent eingelasert, der Lizenzhinweis auf das Nötigste beschränkt! Wie bei allen neuen HK-Waffen, hat Umarex die Wünsche der Airsoftgemeinde umgesetzt. Klar gäbe es für Fetischisten immer noch was zu maulen, Gravur/geprägt hätte natürlich noch eine ganze Menge mehr Style, steht aber wohl in keinem Verhältnis zu dem Aufwand in der Fertigung. Wer trotzdem was zu knöttern hat, sollte sich das amerikanische Pedant von KWA betrachten; ich denke, da können wir mit unserer Lizenzlösung sehr zufrieden sein:
Copyright by KWA USA
Noch ein paar Bilder zu den Markings:
Magazinboden
Unterseite mit Fakeserialplate (entspricht nicht der Waffenseriennummer)
Wie groß ist sie jetzt eigentlich?
Kurze Antwort: Entspricht vom Format her weitestgehend der USP!
Lange Antwort: Bilder sagen mehr als tausend Worte!
Habe zum Größenvergleich einfach mal ein paar gängige Modelle danebengelegt:
Hier sieht man schön, daß der Schlitten im Vergleich zur USP doch deutlich schmaler baut.
Hier fällt eigentlich nur auf, daß die Visierung etwas höher sitzt und die Waffe durch den großen Magazinboden etwas höher geworden ist.
Bedienung ist HK-typisch: Sicher und entspannen geht wie bei der USP.
Nettes Feature für Linkshänder: Der Schlittenfang kann nun auch von Rechts entriegelt werden, den Sicherungshebel gibt es aber (leider) weiter nur Links.
Zerlegen in die Hauptgruppen ist ebenfalls über den üblichen Weg zu bewerkstelligen:
Nettes Feature: Der Federpuffer. Lauf KWA-typisch aus Polymer mit dem schicken grünen Gummiring.
Was wirklich neu (und schon irgendwie revolutionär zu nennen ist), findet sich im Verborgenen:
Man beachte die
zwei Nöppel am Bucking!
Meines Wissens nach die erste Waffe, wo KWA das verbaut hat, Ergebins ist eine schon fast beängstigende Präzision! Wie sich das auf weitere Distanzen auswirkt, kann ich noch nicht beurteilen; auf 15m war das wegplinken von Zigarettenschachteln nach Ermittlung der Trefferlage die leichteste Übung. Eindeutig TM-Capa-Liga!
Da ich nicht über eine Benchrest zum Einschießen verfüge, verzichte ich auf die üblichen "Präzisionstests" auf Scheibe. In meinen Augen nichtssagend. Nur Soviel: Bislang nicht ein Ausreißer, was man treffen will (und kann), trifft man.
Das Magazin:
Man könnte sagen: Ideal Standard...wenn da nicht der Boden wäre! Magazinkörper der USP NS2 passen einwandfrei, nur eben durch die geänderte Bodenplatte ist die Verwendung nicht möglich.
Gleichzeitig einer der wenigen Minuspunkte: Ich habe noch keinen Händler gefunden, welcher Reservemagazine führt. Bliebe bislang nur der Weg über Fernost, um dort Bodenplatten oder ganze Magazine zu erwerben. Ohne Würgen faßt das Magazin 29 BBs.
Edit: Die Geschichte mit dem Magazin muß ich mir noch einmal genauer begucken, immerhin faßt es 4 Murmeln mehr als die der anderen USPs. Und hat auch nur eine Anzeige für 10 Rounds, die der anderen USPs haben 12 Rounds. Bitte die Aussage mit Vorsicht genießen, ich habe derzeit keine NS2-USP am Start, um das zu überprüfen. Leider hat selbst KWA-USA noch keine Ersatzteile dafür aufgelistet.
Zur Ersatzteillage generell sei angemerkt, daß in Kürze ein europäischer Distibutor den Vertrieb von KWAUSA in Europa übernimmt...damit sollten Ersatzteilsorgen (hoffentlich) endlich der Vergangenheit angehören.
Noch ein Blick aufs wechselbare (beiliegende) Griffstück:
Nach Entfernen des Hohlsplintes läßt sich der Griff damit auch für größere Hände sehr komfortabel gestalten. Generell faßt sich der Griff mit den Fingergrooves sehr angenehm und gewährleistet eine gute Kontrolle der Waffe.
Erweiterungsmöglichkeiten:
Die HK45 paßt nicht in die Serpas oder Safarilands für die USP.
Dank der Originalabmessungen paßt sie aber hervorragend in Kydex/Formholster für die P30:
Zum Schluß das Bonbon für die Lampenfraktion: Endlich ist dank einer angeformten Picatinnyschiene nach MIL-STD-1913 keine Adapterrail mehr vonnöten
Die gezeigte Funzel ist natürlich ein dauerhaft unbrauchbarer Dummy!
Die Waffe ist mit bis zu 350 FPS mit 0,20er BBs angegeben, ich werde das bei vernüftigen Temparaturen überprüfen (bei 30° im Schatten nicht wirklich aussagekräftig). Da NS2, ließe sich der Wert bei Bedarf durch Nachrüstung eines NPAS komfortabel anpassen.
Fazit:
In meinen Augen mal wieder ein großer Wurf!
Nix klappert, nix rappelt, angenehm knackiges Blowback, hervorragende Haptik. Der Hersteller läßt auch eine hohe Halbwertzeit erwarten.
Technisch habe ich null zu mäkeln gefunden.
Einziger Kritikpunkt ist oben angeführt: Noch mangelhafte Versorgung mit Ersatzmagazinen.
Noch eine Anmerkung generell zu KWAs:
Wie alle NS2, die ich bislang in D erworben habe, ist auch hier vor Inbetriebnahme unbedingt zu empfehlen, das Konservierungsöl zu entfernen und die Waffe erst mal großzügig mit Silikonöl zu behandeln. Die liegt wirklich "furztrocken" in der Verpackung. Definitiv ein Manko in der Betriebsanleitung. Ich denke, ein Hinweis darauf würde so mancher Rückläufer vermeiden.
Ich hoffe, das Lesen des Reviews hat ein wenig Kurzweil gebracht und hilft gegebenenfalls bei einer Kaufentscheidung weiter.
Verwendung der Bilder (ausgenommen dem frei zugänglichen Bild von KWA-USA) und dem Inhalt des Previews nur für 6millimeter.info!
Fragen und Anregungen zu der Vorstellung? Nur zu!