Testbericht Goblin
Deuce Launcher Full Set
Artikel von Discord
Vorwort:
Der/die Goblin Launcher, haben bereits vor längerer Zeit mein Interesse geweckt, da die Beschaffung bis Dato nur als Grau/Einzelimport
möglich gewesen wäre, übte ich mich gegen mein sonstiges Wesen in Zurückhaltung.
Die Zurückhaltung warf ich dann am Wochenanfang über Bord, als der Goblin Deuce endlich in das Lieferprogramm von
Sniper-As aufgenommen wurde.
Nachdem Slogan mich bat einige Worte zu dem Launcher zu verlieren, beschloss ich entgegen meiner Wochenendplanung
dies auch zu tun, was uns zur Gliederung dieses Testberichts bringt:
Gliederung: - Verpackung und Lieferumfang
- Erster Eindruck & Verarbeitung
- Technische Daten
- Funktionsprinzip Launcher und Hülsen
- Persönliches Fazit
Lieferumfang:
Der Lieferumfang bestimmt sich in erster Linie, nach der gekauften Variante des Launchers, in meinem Fall das
„Goblin Double Launcher Full Set, schwarz“. Bezogen habe ich dieses Set von
Sniper-As.
Die Verpackung sieht aus, als wäre ich auf dem Heimweg bei der Tanke hängen geblieben und hätte etwas für die Kinder mitgebracht.
Nach dem öffnen der "interessant" gestalteten Verpackung, förderte ich folgenden Inhalt an den Tag:
- Goblin Deuce
- Passendes Holster für die Gerätschaft
- 2 x Hülsenboden, 4x Hülsen 6mmBB CO2 Einfüllstutzen, Tüte mit Dichtringen
Erster Eindruck und Verarbeitung
Beim ersten begriffeln stellte ich schnell fest, das der Launcher zwar ein angenehmes Gewicht mit sich bringt, das aber leider nicht von den verwendeten Materialien ausgeht, sondern eher von einem eingebrachten Gewicht im Griffstück.
Das Griffstück besteht, wie auch der Rest des Gehäuses und der Kippläufe, leider komplett aus Kunststoff, zwar hochwertig verarbeitet und völlig ohne Spiel in den einzelnen Komponenten, aber Kunststoff...
Nach der ersten Ernüchterung, folgt auch schon der erste Lichtblick. Der Launcher liegt wirklich gut in der Hand und alle wichtigen Bedienelemente wie Sicherung, Rohrsperre und Feuerwahlhebel sind gut zu erreichen.
Die Rohrsperre, welche bei zurückziehen die beiden Kippläufe freigibt, dient zusätlich als Kimme der Zielvisierung, welche im Zusammenspiel mit der mittig zwischen den Läufen platzierten Stahlkugel die Visiereinrichtung bildet. Das F lässt einen das erste mal erahnen, dass es sich hier nicht um ein Produkt handelt, welches nur für den Airsoftmarkt entwickelt wurde.
Das Holster hat leider die Passform etwas verfehlt und bietet daher mehr Platz als der Goblin nötig hätte.
Die Bedienungsanleitung ist auf Englisch und erklärt die wichtigsten Arbeitsschritte. Auf das Funktionsprinzip werde ich später zu sprechen kommen.
Bei den Hülsen bestehen aus einem Hülsenkörper und dem dazugehörigen Gastank. Sowohl Hülse (Kunststoff) als auch Gastank (Aluminium) machen einen hochwertigen Eindruck. Die Hülse ist auf der einen Seite mit den Worten "6mm Nitro Express" und auf der anderen Seite mit "Airsoft" gekennzeichnet. Ein F sucht man hier vergebens.. dazu aber später mehr.
Technische Daten:
- Gewicht Launcher 369g
- Gewicht Hülsen (inkl. Boden) 27g
- Launcher Maße über alles: 195mm x 60mm x 100mm (LängexBreitexHöhe)
- Hülsen Maße: Hülsendurchmesser: 20mm, Baulänge: 58,2mm, Hülsenbodendurchmesser: 24mm, Hülsenbodenhöhe (Bord): 2,1mm,
- Kaliber .68 Paintball / 6mmBB
- Energie variert stark je nach Antriebsmittel und verwendeter Hülse, daher keine konkrete Aussage zu diesem Zeitpunkt.
Funktionsprinzip Launcher und Hülsen:
Als erstes habe ich mich mit dem Funktionsprinzip des Launchers beschäftigt.
Der Launcher besteht aus zwei Hauptbaugruppen, den beiden abkippbaren Läufen mit "Patronenlager" und dem Griffstück.
Am Griffstück finden wir gleich mehrere Bedienelemente, auf der linken Seite ist der "Feuerwahlhebel" und auf der Oberseite befinden sich sowohl Sicherung als auch die Rohrsperre.
Durch das zurückziehen der Rohrsperre, werden die beiden "Kippläufe" freigegeben und schwenken nach unten auf. Dadurch bekommen wir erstmals freien Blick auf die Abzugsmechanik.
Wie man hier im Bild erkennen kann, befinden sich zwei Bolzen in dem Griffstück, in diesem Fall ist der Feuerwahlhebel auf "nur rechtes Rohr" gestellt daher befindet sich der von uns aus gesehen rechte Bolzen in der unteren Position. Die Sicherung ist in der vorderen Stellung, was bei dem Goblin die Abzugsmechanik blockiert.
Als nächstes legt man die fertig geladenenen Hülsen in die beiden "Patronenlager" am Ende der Rohre und klappt diese im Anschluss wieder in die Ausgangsposition. Die weiteren Abläufe habe ich zur besseren Verdeutlichung mit aufgeklappten Rohren durchgeführt.
Wenn man nun die Sicherung in die hintere Position bringt, so wird die Abzugsmechanik entriegelt. Betätigt man den Abzug, sieht man wie sich der von uns aus gesehen linke Bolzen in das Rohr bewegt und auf den Hülsenboden einwirkt.
Wird nun der "Feuerwahlhebel" an der linken Seite in die untere Stellung gebracht, so wird gleichzeitig der von uns aus gesehen rechte Bolzen von der Lagerposition in die obere Ausparung geschoben und wird nun ebenfalls Teil der Auslösemechanik.
Betätigt man nun den Abzug werden beide Bolzen gleichzeitig in die Rohre geschoben und lösen die sich darin befindlichen Hülsen aus.
Daraus ergeben sich folgende Optionen zum abfeuern der Hülsen:
- Beim ersten Schuss "Feuerwahlhebel" in der oberen Position = Hülse im rechten Rohr wird ausgelöst
- Beim zweiten Schuss "Feuerwahlhebel" in der unteren Position = Hülse im linken Rohr wird ausgelöst
- Beim ersten Schuss "Feuerwahlhebel" in der unteren Position = beide Hülsen werden zeitgleich ausgelöst
Zum entladen, oder entnehmen, der abgefeuerten Hülsen zieht man wieder die Rohrsperre nach hinten, lässt die beiden Rohre aufklappen und entnimmt die Patronen wieder ihrem Lager.
Bevor es jetzt zum Funktionsprinzip der Hülsen geht, möchte ich hier einmal den Vergleich zwischen "scharfer" Kaliber 12 Patrone und dem Airsoftnachbau von Goblin ziehen.
Die Abmaße der scharfen Patrone werde ich aus bestimmten Gründen nicht nennen, wohl aber die Differenzen zum Airsoftnachbau.
Ich war beim anlegen des Messschiebers doch erstaunt, hatte ich doch mit deutlichen Abweichungen gerechnet, musste ich nun feststellen, dass die Goblin Hülsen bisher von den Maßen her am dichtesten an das Original reichen.
In der Patronenlänge beträgt die Abweichung 0,2mm, im Durchmesser beträgt die Abweichung 0,1mm. Im Bereich des Hülsenboden gibt es die größten Abweichungen, welche im Durchmesser des Hülsenbodens an sich liegen (Bord) 2,00mm. Außerdem gib es in der Bordhöhe eine Differenz von 2,1mm.
Um die Unterschiede zu verdeutlichen, war ich so frei dies in bebilderter Form zu tun.
Kommen wir nun zum Interesanten Teil, dem
Funktionsprinzip der Hülsen.
Als erstes möchte ich gerne darauf hinweisen, dass die Hülsen über keine Art von Lauf verfügen (weniger als 1,5x vom Kaliber) und dadurch
kein F benötigen.
Die BB werden hier nur in der Hülse gehalten, der Lauf befindet sich im eigentlichen Launcher.
Die Hülse besteht aus zwei Hauptbauteilen, dem Hülsenkörper und dem Hülsenboden.
In meinem Fall wird alles anhand von 6mmBB Hülsen verdeutlicht, es werden aber in Zukunft noch weitere Hülsenarten z.B. cal.68 Paintball auf dem Deutschen Markt zu finden sein.
Wenn man den Hülsenkörper vom Hülsenboden abzieht sieht man, dass der Hülsenboden mit zwei O-Ringen im Hülsenkörper abdichtet.
Wie simpel die Konstruktion ist, verdeutlicht sich wenn man den Hülsenboden komplett zerlegt.
Dazu schraubt man im ersten Schritt die obere Kappe des Hülsenbodens ab. Im Anschluss Schraubt man den eigentlichen Hülsenboden ab und kann im Anschluss das Ventil aus dem Hülsenboden entnehmen. Wer hier auf aufwendige Technik spekuliert hat, wird spätestens jetzt dumm aus der Wäsche gucken...
Wenn man sich das Ventil genauer anschaut, versteht man das simple Prinzip.
Das Ventil wird beim befüllen durch den Druck von oben in die beiden Dichtungen (obere Kappe + Hülsenboden) gedrückt und nach dem Befüllvorgang durch den nun herrschenden Dampfdruck auch in selbigen gehalten. Beim auslösen der Hülse wird das Ventil durch den Hülsenboden hindurch nach vorne aus selbigen gedrückt und gibt dadurch einen Querschnitt in Größe des Ventilkopfes frei.
Bleibt also nur noch der Blick auf den Hülsenkörper, der die BB aufnimmt...
Der Hülsenkörper ist mehr als Haltevorrichtung für die BB zu verstehen, aufgrund der fehlenden Laufeigenschaften fliegen 6mm BB daher einfach nur als große Wolke vorne aus dem Launcher. cal.68 Paintballs werden hingegen vom im Launcher eingebrachten Lauf geführt und haben daher auch eine entsprechend größere Reichweite.
Der BB Hülsenkörper hat 4 Kanäle, in die jeweils 3x 6mm BB eingebracht werden können, in Summe also 12BB pro Hülse die gleichzeitig auf den Weg gebracht werden können.
Kommen wir zum letzten Punkt der die Hülsen betrifft, das Treibmittel und die Auswirkung auf die Reichweite.
Der Hersteller rät zum Betrieb mit CO² oder HPA... ich habe die Hülsen mit Gas und CO² getestet, hier die Ergebnisse:
6mmBB Hülse mit Stormtec High Performance Gas: Effektive Reichweite 15m
6mmBB Hülse mit CO²: Effektive Reichweite 20m
.68 Paintball mit Gas: Effektive Reichweite ca. 15m
.68 Paintball mit CO²: Effektive Reichweite 20-30m
Wie man an den Ergebnissen sieht, macht der BB betrieb mit Gas nur als reine Bangwaffe Sinn. Die Energie ist so gering, das selbst auf eine Distanz von 20cm keine BB Plotterpapier durchschlagen.
Mit CO² könnte man den Goblin noch aufgrund der extremen Streuung gegen kleinere Personengruppen in Sonnenformation (Airsoftrundumsicherung mit 8 Leuten auf 1m² Fläche) einsetzen.
Interessant finde ich die deutliche Leistungssteigerung im Bereich .68 Paintball. Diese ist klar auf die Läufe im Launcher und die dadurch wesentlich bessere Führung zurückzuführen.
Die O-Ringe zeigen nach den intensiven Testreihen keinerlei Verschleißerfahrungen, allerdings werden die Ersatzdichtungen auch nicht ohne Grund beiliegen.
Sobald sich erkennbarer Verschleiß einstellt, werde ich dies nacheditieren.
Persönliches Fazit:
Der Goblin ist ein lustiges Spielzeug und eine nette Waffe für kurze Distanzen z.B. im CQB Bereich oder als Darstellungsmittel.
Da man den Goblin wohl kaum als Launcher bei Spielen wie der GoHo durch bekommt, ist die Paintballgeschichte für mich eher uninteressant.
Allerdings eigenen sich die Hülsen aufgrund ihrer Simplen Bauform für jede Menge kleinere Bastelleien und Darstellungsmittel.
Die Verarbeitung ist für den Preis entsprechend gut, leider wurde viel zu viel Kunststoff verwendet, was dem Goblin den Spielzeugcharakter nicht ganz nehmen kann.
Dementsprechend fällt auch meine
Kaufempfehlung aus:
Wer den Goblin als Darstellungsmittel, zum verwirklichen von kleineren Bastelprojekten oder als Spaßmacher für den CQB-Einsatz kaufen möchte, bekommt von mir eine klares
JA, wer den Goblin aber als ernsthafte Airsoft oder als Launcher betrachtet, sollte sich eventuell nach etwas anderem umsehen.
Die Hülsen im cal.68, 6mmBB und weiteres Zubehör werden nächste Woche offiziell in das Programm von Sniper-AS aufgenommen und sind daher entsprechend leicht zu beziehen. Wer sich die Teile aus dem Ausland importieren möchte kann dies natürlich auch tun, da wie bereits angesprochen die Hülsen
KEIN F benötigen.
Wenn es Rückfragen geben sollte, welche nicht durch den Artikel abgedeckt wurden, bitte ich dies unter den Artikel zu posten, damit ich diese nacheditieren kann.
Die Verbreitung des Artikels ohne meine Genehmigung ist nicht gestattet.