EFC?
Das neueste Eisen von Ares auf dem Airsoftmarkt ist das Electronic Firing Control System, das uns in Deutschland laut Importeur und Hersteller nur in „entschärfter“ Version zur Verfügung steht. Ob dem so ist, dazu später mehr. Was allerdings auch in Deutschland für die Attraktivität dieser Neuerung sorgt: Das EFC-System soll die nervigen Jams, die bei manchen Waffen einfach nicht in den Griff zu bekommen waren, endgültig der Vergangenheit angehören lassen. Der Abzug steuert nun keine herkömmliche Switch Unit mehr an, sondern einen Micro-Taster, der dann exakt einen Schusszyklus auslöst. Trotz all dieser Technik verfügt die Waffe aber weiterhin über einen Anti Reversal Latsch.
Lieferungfang und Verpackung
Aber beginnen wir dort, wo alle Previews starten: Beim Lieferumfang und der Verpackung. Die Waffe liegt sicher in einem Schaumstoffinlay in einem Pappkarton. Neben der Waffe gehören zum Lieferumfang ein Highcap-Magazin, was Puristen nun vielleicht erschüttern wird, einem Vertical Front Grip, drei Covern für das RIS, einem Putzstab und der Anleitung.
Verarbeitung
Ist die Waffe ihrer Verpackung entnommen, überzeugt sie direkt mit einer hervorragenden Verarbeitung. Nichts klappert oder wackelt. Selbst die Schulterstütze sitzt passgenau auf der Stock Tube und lässt sich problemlos verstellen ohne zu wackeln. Das RIS sitzt ebenfalls einwandfrei und ohne Spiel. Sieht man aus Sammlersicht von den Ares-eigenen Markings auf dem Body ab, ein hervorragendes Produkt, das mit einer Vielzahl unterschiedlicher Grautöne an den Gehäuseteilen einen sehr authentischen Eindruck vermittelt.
Wer nach Plastik sucht, wird dies nur am Stock und am Pistolengriff finden. Alles andere ist aus Metall.
Schusstest
Zum Einlegen der Batterie muss zunächst der Gummipuffer der Schulterstütze abgenommen werden, um dann einen Schraube, die Schulterstütze und Deckel miteinander verbinden, zu entfernen. Mal ehrlich: Die braucht eigentlich niemand. Da der Deckel sauber sitzt und im unteren Bereich von zwei Haken gehalten wird, ist die Schraube einfach nur „doppelt gemoppelt“.
Das Batteriefach ist angemessen dimensioniert. Laut Hersteller reicht der Waffe ein 8,4 bis 9,6 Volt Akku. In die beiden seitlichen Röhren sollten jeweils problemlos 5 1,2 Volt NiMH-Zellen passen, was also in der Summe einen 12 Volt Akku ausmachen würde. Wie die Elektrik darauf reagiert, konnte ich nicht testen, da ich solche Monster nicht besitze. Mit meinem 7,2 Volt LiPo lief die S-AEG trotz ihrer ehrfurchtgebietenden 1,8 Joule problemlos mit exzellentem Ansprechverhalten.
Allerdings hat das System ein Manko: Der Mikroschalter fühlt sich auch an wie ein Schalter. Ein zwei mechanische Teile beim Druckpunktsystem der Type 89 von Marui abgeschaut würde hier für die absolute Höchstnote sorgen. So ist es „nur“ eine technisch perfekte Lösung. Der Vergleich verrät: Ich muss schon tief in die Trickkiste greifen, um noch Schwächen oder Abzüge in der B-Note zu finden. Was eindeutig für die Ares spricht.
Original EFC oder „deutsches“ EFC?
Trotz Aussagen des Herstellers wollte ich auf Nummer sicher gehen, ob es denn nun wirklich eine eigene Version für den deutschen Markt gibt und alle anderen, die da draußen noch mit Semi-Regelungen geschlagen sind. Passend zu allen EFC-Waffen bietet Ares als Zubehör einen Electronic Programmer an. Vier Wochen nach Bestellung lag das Teil im Briefkasten.
Nachdem der Batterietyp vorausgewählt ist, schaltet man das Modul direkt zwischen Waffe und Akku, wählt die gewünscht Betriebsart aus, drückt „Enter“, wartet 20 Sekunden … und freut sich
…oder ist im Falle einer Semi-Version ernüchtert, dass die Lampe zwar 20 Sekunden blinkt, dann das Gerät piepst, aber sich nichts geändert hat. Die Waffe bleibt stoisch auf Semi. Ein Blick auf die Steuerplatine verrät dann auch, dass im Vergleich zur internationalen Platine ein Bauteil fehlt.
Leistung
Die Leistung der M4 ist sehr konstant. Gemessen mit 0,28 gr King Arms Bio BBs spuckte der Chrono die Werte
• 1,8 Joule
• 1,76 Joule
• 1,78 Joule
• 1,72 Joule
• 1,82 Joule
• 1,8 Joule
• 1,81 Joule
aus.
Dank Schnellwechselsystem lässt sich die Feder bei Spielen mit niedrigeren Energiewerten problemlos tauschen. Einfach den Stock abziehen, die Castle Nut mit einem passenden Tool entfernen, die Stocktube aus dem Lower Receiver schrauben, Sicherungsfeder des Schnellwechselverschlusses entfernen und schon kann man Spring Guide und Feder entnehmen. Eine Sache von vielleicht höchstens zwei Minuten.
Auch das Schussbild ist für eine Waffe direkt aus der Kiste überzeugend. Geschossen wurde liegend mit Zweibein und einem zuvor eingeschossenen Zielfernrohr mit 4-facher Vergrößerung auf 10 Meter in einem geschlossenen Raum.
Das HopUp lässt sich mit etwas Kraft sauber einstellen und scheint sich dann auch nicht wieder zu verstellen. Die HopUp-Unit eninnert insgesamt an die der ICS M4-Modelle. Nettes Feature: Zieht man den Fake Bolt mittels Ladehebel nach hinten, arretiert dieser und der Zugriff zur Hop Up Unit ist frei. Ist alles eingestellt, drückt man den Bolt Catch und das Verschlussblech schießt wieder nach vorne und verdeckt alles.
Intern
Hier muss ich leider auf die äußerlichen Eindrücke der Gearbox plus die Erkenntnisse der Explosionszeichnung in der Anleitung verweisen, da die Gearbox mit einem Siegel gegen Öffnen gesichert ist. Alles wirkt sehr durchdacht und das in die Jahre gekommene Version-2-Design wurde intelligent überarbeitet. So greifen die vier Schrauben des Griffstücks nicht in den Aluguss der Gearbox, sondern ein Stahl-Inlay mit Gewinde. Die Waffe hat komplett Stahllager und am Bevel Gear sitzen Kugellager. Die Zahnstange des Pistons ist komplett aus Metall. Nur über Kugellager an Pistonhead oder Springguide scheint die Waffe nicht zu verfügen, aber über deren nutzen streiten sich ohnehin die Cracks.
Fazit
Ares hat hier eine hervorragend verarbeitete S-AEG abgeliefert, die wirklich nicht zu jammen ist; alle meine Versuche schlugen fehl. Die exorbitante Leistung der Waffe ist zwar dem allgemeinen Energiewahn auf dem Weltmarkt geschuldet, lässt sich aber leicht ändern. Die Präzision ist überzeugend. Alles in allem ein klares Daumen hoch für das Baby! Als Spielerwaffe hat die Ares ohne Zweifel das Potential, die neue Referenz im M4-Segment zu werden.
Herzlichen Dank an
Sniper AS für die Bereitstellung der Waffe.