Fast ein Jahr drauf gehofft und gewartet...endlich ist sie da!
Die GHK AK105 in der Gasvariante!
Bislang gab es im GBB-Sektor meines Erachtens nach für die Freunde der rostigen Seite der Macht keine großartigen Alternativen.
Alle bisherigen Modelle der Hersteller SRC, WE und auch der "alten" GHKs krankten an mehr oder weniger großen Qualitätsmängeln. Die KWA AK-74 ist immer noch nicht verfügbar; erst als die neuen LCT-GHKs die Bühne betrachten, zeichnete sich Licht am Horizont ab.
Zu den LCT-Externals muß man, glaube ich, nicht allzuviel sagen: Neben Realsword (zugegebenermaßen: deren Finish ist noch einen ganzen Tacken besser) und Inokatsu ist das schon so ziemlich das Feinste, was geht. Zu VFC fehlt mir leider der Vergleich, bislang nur ein ziemlich verranztes Modell in den Fingern gehabt.
Um so größer war die Freude, als sich abzeichnete, daß die AK105 sowie die AK74 vom genannten Hersteller zumindest in kleinen Stückzahlen den Weg nach F-Land finden wird.
Bis auf Boltcarrier und (wechselbarem) Outerbarrel ist wirklich alles aus Stahl, was aus Stahl sein soll! Gußteile sucht man extern, bis auf die genannten Ausnahmen, vergebens. Bei den 2013er Modellen ist sogar der Trigger sowie auch der Verschlussfederträger aus Stahl.
Die AK-100er Reihe sind die letzten "richtigen" AKs und kamen als Weiterentwicklungen der 74er Reihe Anfang/Mitte der 90er Jahre auf den Markt. Die 105 ist letztlich eine verkürzte Form der AK74M, also die Karabinervariante.
Fangen wir vorne an:
Die AK105 kommt in einem vollkommen unspektakulären Pappkarton an. Sicher für den Transport verpackt, mehr soll ein Verpackung nicht.
Im Lieferumfang findet sich das Magazin, ein einfacher Speedloader mit Adapter sowie ein Kurzanleitungsbilderbuch!
Hier im Detail die charakteristische verkürzte Gasabnahme, das niedrige Korn a la AKSU und der Flashhider (übrigens etwas kürzer als der der AKSU)
Der Flashhider saß bei mir etwas locker, zwei Lagen Teflonband haben die Klapperei wirksam beendet. Alternativ könnte man das gleiche Ergebnis mit Gummi-O-Ringen erreichen.
Als Beispiel der Detailverliebtheit von LCT sieht man hier die Hitzeschutzbleche im Handguard:
Weitere Eindrücke vom Body. Ich denke, daß gibt schon recht gut die Beschaffenheit des LCT-Finishs wieder:
Der Polymerklappschaft mit dem obligatorischen Werkzeugstaufach ist am Anfang etwas schwergängig, dafür aber absolut spielfrei und macht einen sehr vertrauenerweckenden Eindruck:
Der Kunststoff des Pistolengriffes ist etwas glänzig, nach eine Stahlwollebehandlung sollte die Optik da aber auch passen.
Zu den inneren Werten:
Waffe läßt sich, weitestgehend wie das Original, in wenigen Sekunden in die Hauptbaugruppen zerlegen. Simple und doch sehr robuste Konstruktion.
Ein Blick auf die Hop-Up-Unit! Simpel, fein "dosierbar", verstellt sich nicht selbsttätig und nimmt AEG-Läufe auf!
Die Funktionsteile im Inneren bestehen, bis auf den Trigger, alle aus Guß! Da recht wenig mechanische Belastung vorhanden ist, dem Verwendungszweck angemessen. Für Liebhaber und Perfektionisten hat der "Tuning"markt inzwischen ein reichhaltiges Angebot.
Ein paar Worte zum Magazin:
Die verbesserte Variante von GHK (also ab 2011) ist eine gelungene Konstruktion! Wie die AK: simpel, robust und effizient.
Einfüllventil nach Ansetzen des Magazins unsichtbar und gleichzeitig recht gut vor Schmutz geschützt.
Oben im Bild kann man den kleinen Schieber erkennen, welcher nach dem letzten Schuß ein erneutes Auslösen verhindern
kann. Herausgezogen ist "dryfire" möglich. Naturgemäß kann es bei einer AK (wie übrigens auch bei einer MP5) keine Verschlußfang nach dem letzten Schuß geben. Bei einer "Scharfen" macht es wenigstens noch *klick*
.
Beschickung mit BBs ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig; hat man den Bogen mit dem mitgelieferten Adapter raus (man muß den Loader etwa im Winkel von 30° ansetzen), geht das leicht von der Hand. Das Magazin faßt etwa 45 BBs, möglicherweise bekommt man mit Gewürge noch 1-2 mehr rein.
Optisch nicht so gelungen: Die Rippen am Magazine fehlen leider. Ein Umbau mit vorhandenen RS-Magazinhüllen scheiterte leider an der Wandstärke sowie an der Tatsache, daß der BB-Schacht quasi in die Hülle eingeformt ist.
Ansonsten sind die Magazine ein Gedicht an Wartungsfreundlichkeit. Evtl. auftretenden Leckagen lassen sich bei dieser Bauform sehr einfach und effizient beheben.
Leistung:
Mit Protech Greengas bei etwa 12°C (8,25 Bar) und 0,20er BBs (King Arms Platinum), allerdings eingestelltem Hop-Up kam ich auf Anfangswerte von 340FPS. Bei normalen (spielüblichen) Kadenzen dürfte sich ein Magazin problemlos "rausbringen" lassen. Mit den bekannten Einschränkungen bei Gaswaffen, aber der Zyklus lief bis zur letzten BB bei mir sauber durch (etwa im Sekundentakt getriggert).
Präzision: Das Übliche!
Mangels praxisgerechter Möglichkeit verzichte ich aktuell auf eine Wertung.
Jetzt eigentlich noch das Beste:
Die Zubehörindustrie hat sich auf die LCT-GHKs schon eingeschossen und es gibt viele Möglichkeiten, die Waffen zu optimieren bzw. nach eigenen Wünschen anzupassen:
Hier seien
Samoon mit einer Reihe von Tuningparts wie Steelouter, Recoilkits, NPAS, High-Velocity-Kits sowie
Hephaestus mit einer ganzen Reihe von hochwertigen und äußerst praktischen "Enhancements" für die AKs genannt. Aber auch RA-Tech, Prowin, Action etc. fahren inzwischen mit einer breiten Palette von Zubehör für die GHKs auf. Außerdem noch die A+ Studios, welche für Gaswaffen optimierte Hop-Up/Präzisionslauf-Kombinationen anbieten.
Mit solch einer Unterstützung steht und fällt letztlich der Erfolg eines Modelles. Übrigens ist die komplette Ersatzteilversorgung durch Samoon völlig unproblematisch.
Komme ich mal zum Fazit:
Das Recoil und Schußgeräusch der Waffe machen erwartungsgemäß eine Heidenspaß! Lassen mich immer wieder alle Schwächen von Gaswaffen wie teure Magazine und Temperaturabhängigkeit vergessen.
Die Leistung befindet sich absolut im spielbaren Bereich, die Limits der gängigen Felder dürften selbst in der warmen Jahreszeit im Stockzustand nicht ausgereizt werden.
Die 105 war unsprünglich mal als eine Limited Edition aufgelegt worden...aus den geplanten 100 Stück sind inzwischen aber schon 300 geworden. Immerhin habe ich so noch eine abbekommen, der Rest interessiert mich nicht. Wer Interesse an dem guten Stück hat, sollte nicht zu lange warten.
Zu meckern finde ich nicht viel:
-Einmal die fehlenden Verstärkungsrippen an den Magazinen.
-Steelouter müßte nachgerüstet werden (bei den anderen Modellen von GHK ist Dieser inzwischen Standard).
-Das Gewinde des Flashhiders hatte für meinen Geschmack einfach zu viel Spiel. Abhilfe leicht gemacht, hätte aber nicht sein müssen.
Tolle Verarbeitung hat ihren fairen Preis:
Wenn ich sehe, was die
europäische Nachbarschaft für leicht überarbeitete Modelle mit NPAS, aber ohne F aufruft, ist dieses
Angebot von Sniper-AS wahrlich nicht schlecht aufgestellt.
Hoffe, ich habe euch mit der Vorstellung dieses in meinen Augen sehr interessanten Modelles etwas Kurzweil bereitet. Wenn ihr Bilder oder Textpassagen weiterverwendet, bitte ich um eine Quellennennung.
Denke, das ist das Mindeste, was ich für meine Arbeit erwarten kann.
Anbei noch ein paar Impressionen:
Einmal mit RAKURS:
Einmal als 104 mit RAKURS (die 7,62mm Magazine der AKM sind kompatibel)
Und einmal ein Hauch von Tactical: Ultimakstyle mit T1 und Durchladehebel (Hephaestus New Charging System Type B)