Einleitung
AirsoftInnovations, aus Kanada, ist einer der führenden Hersteller von Airsoftgranaten.
2008 brachte AirsoftInnovations die Tornado Granate auf den Markt und setzte Maßstäbe in Sachen Airsoftgranaten. Mit der Impact- und der Timervariante kamen da auch direkt zwei verschiedene wirkungsvolle Granaten auf dem Markt die das Bild auch aktuell noch prägen.
Von AirsoftInnovations ist nun die nächste Generation des eigenentwickelten Systems einer rotierenden Granate auf dem Markt erschienen.
Die Cyclone.
Technische Daten
Gewicht: 120 Gramm
Höhe: 120 mm
Breite: 52 mm
Breite mit Splint: 75 mm
Überstand des Splints: 30mm
Tiefe: 52 mm
Die Granate soll 140 BBs (siehe: Homepage AirsoftInnovations) aufnehmen und mit bis zu 225 fps verschießen.
Bei den 140 BBs würde ich allerdings nach den ersten Versuchen wiedersprechen. Irgendwie habe ich in die Granate nur 110-120 BBs bekommen. Naja, vielleicht gibt es in Kanada ein kleineres Kaliber
Lieferumfang
Die Cyclone kommt in einem kleinen Pappkarton mit schickem Designe. In dem Karton findet man dann eine piktografische Anleitung mit englischer Beschreibung. Ich persönlich finde die Darstellungen auch so gut, dass es ziemlich egal ist ob man der englischen Sprache mächtig ist oder nicht.
Weiterhin sind in dem Karton zwei Patches von AI, ein kleines Fläschchen Öl, zwei alternative Coveraufkleber für die Cyclone (in Orange und Schwarz) und selbstverständlich die Cyclone selbst.
Erster Eindruck
Nach den Videos muss ich sagen, dass ich nicht so sonderlich große Erwartungen an die Cyclone gestellt habe, da sie in den Videos teilweise ein wenig billig wirkte, aber da habe ich mich ein wenig getäuscht.
Der erste Eindruck ist durchaus positiv und die Granate macht doch einen überraschend besseren Eindruck als erwartet.
Die Granate besteht fast vollständig aus verschiedenen Kunststoffen, die aber in der Kombination sehr durchdacht wirken. So besteht der Hauptkörper mit dem Aufkleber aus einem sehr harten Kunststoff, wohingegen der Boden und der Deckel aus einem harten aber flexiblem Kunststoff und einem weichen und flexiblen Kunststoff in Kombination bestehen. Dabei ist der Hauptkörper des Deckels und des Bodens aus dem härteren, aber flexiblen Kunststoff, was dem Bauteil viel Stabilität gibt. Alles was an den beiden Bauteilen übersteht und bei einem Fall auf harte Untergründe abbrechen würde ist aus dem weichen und flexiblen Kunststoff. Ich bin gespannt wie lange diese Kombination aus den Kunststoffen tatsächlich halten wird, aber ich bin sehr zuversichtlich.
Diese Kombination verschiedener harter und sehr weicher Kunststoffe hat sich bei der Tornado für mich auch als sehr sinnvoll erwiesen.
Bei der Cycloneist der Splint aus Metall und der Bügel aus Kunststoff.
Der Bügel macht einen eher etwas fragilen Eindruck. AirsoftInnovations bietet direkt mit der Cylone ein Ersatzteilpaket an, was ein neues Einfüllventil, mehrere Dichtungsringe, drei Splinte und drei Bügel anbietet, was für mich auch zeigt, dass an der Stelle mit Verlust oder Beschädigungen gerechnet wird.
Mal gucken, wie lange das Teil so hält, oder ob ich da was selber bauen kann
Funktionsweise
Was mich insgesamt dazu bewogen hat die Cyclone zu testen und meine Tornado ggf. gegen die Cyclone zu tauschen ist das neue Befüllungssystem und das neue System des Auslösers. Ich war bislang einfach etwas unbegeistert die 200 BBs mühsam in die Tornado zu fummeln, auch da es mit einem Speedloader eher schlecht als recht geht. Weiterhin fand ich den Mechanismus der Impactgranate zwar zweckdienlich, aber doch eher nervig zu reseten indem man die vier Röhrchen und Gewichte übereinander fädelt.
Gerade die Kleinteile sorgen bei mir dafür, dass ich die Tornado im Feld eher ungern neu befülle, wenn mir die Kugeln um die Ohren pfeifen, aus Angst Teile zu verlieren.
Aber genug von der Tornado, nun zur Cyclone.
Technisch funktioniert die Cyclone ganz anders als die Tornado.
Der Impactmechanismus der Cyclone funktioniert völlig anders, als bei der Tornado und besteht aus einem großen länglichen Pin mit Gewicht, das beim Auslösen, mittels Federkraft, in das Innere der Granate gedrückt wird, den Kolben im Gaszylinder drückt und so das Gas freisetzt.
Das Ganze ist von außen etwas schlecht zu erklären und auseinanderbauen wollte ich das gute Stück auch nicht direkt, also habe ich hier mal ein paar Bilder und die Darstellung aus der Anleitung:
In diesem Falle wird dann der obere, dicke, schwere Teil, nachdem man den Pin von unten wieder aus der Granate gedrückt hat an der Unterkante verkantet und somit oben gehalten. Dieser Haltemechanismus ist ziemlich empfindlich und funktioniert wirklich wunderbar.
Mein Eindruck ist, dass die Mechanik auch empfindlicher ist als die der Tornado.
Wenn man nun den Pin aus der Granate drückt und verkantet wird der Bügel in den so entstandenen Zwischenraum, zwischen Pin und den Zylinder, in dem er sich bewegt, gedrückt und so gesichert.
Nun wird noch der Bügel mit dem Splint gesichert und fertig.
Von dem Splint bin ich nicht so sonderlich angetan, da er verhältnismäßig umständlich mit sich selbst zu sichern ist und beim Ziehen viel an der Granate hängen bleibt. Da könnte man sich selbst was anderes zurechtbasteln, wenn man denn wollte.
Sicher ist der Splint auf jeden Fall und sorgt dafür, dass man nicht versehentlich die Granate scharf macht.
Also kann sich jeder selbst überlegen, ob er lieber schnell ziehen will, oder der Sicherheitsaspekt höher ist. Ich werde beides mal testen.
Der Bügel selbst würde beim ordnungsgemäßen Werfen, wie bei einer scharfen Granate, wegfliegen und müsste aufgesammelt werden.
Hier hat Airsoft Innovations mitgedacht und eine entsprechende Öse für einen Faden in dem Bügel eingearbeitet.
Das passende Gegenstück an der Cyclone fehlt, aber das ist kein Problem und der Deckel bietet viel Platz für entsprechende Löcher.
Alternativ kann man den Bügel auch einfach abnehmen oder neben sich fallen lassen, bevor man die Granate wirf.
Jeder wie er will.
Anschließend wird das ganze durch eine Art Bajonettverschluss mit dem Hauptzylinder verschraubt.
Der eigentliche Auslösemechanismus ist damit schon fertig.
Nun wenden wir uns der Unterseite der Cyclone zu.
In der Mitte des Hauptkörpers befindet sich der Kolben im Gastank. Am Kolben sind sowohl der Dichtungsring als auch das Einfüllventil für den Gastank.
Um die Granate betriebsbereit zu machen muss der Kolben nur in den Zylinder gedrückt werden und fertig.
Jetzt kann auch direkt das Gas in den Tank gefüllt werden. Es dauert ein wenig bis der Tank voll ist, da leider an einem Dichtungsring gespart wurde. Kein Problem, da habe ich noch welche
Um den Gastank herum ist das Reservoir für die BBs und damit der entscheidende Grund für mich die Cyclone zu testen.
BB-Sack auf, Cyclone einmal kräftig durchziehen und tada… fertig.
Befüllt in 4 Sekunden.
Laut AI passen rund 140 BBs in den Granate. Ich habe dreimal gezählt und befand mich zwischen 110-120 BBs. Ein wenig Platz ist zwar noch, aber so geht die Granate wenigstens gut zu.
Wenn die Granate nun auslöst bewegt sich der Kolben im Gastank in Richtung des Bodens der Granate und setzt das Gas frei. Das Gas drückt die BBs vom Boden durch den Hauptkörper in Richtung des Deckels und damit gegen eine Art kleine Führungsrampe, die die BBs zur eigentlichen Öffnung führt und dann auswirft.
Nun ist die Granate fast fertig.
Der Impact-Mechanismus ist gespannt, der Zylinder reseted, der Gastank befüllt und die BBs im Inneren der Cyclone.
Nun muss noch der Boden auf die Granate und los gehts.
Hierbei handelt es sich auch wieder um einen Bajonettverschluss der ebenfalls mit entsprechenden Dichtung versehen ist. Der Boden sitzt sehr stramm auf dem Hauptkörper und muss mit einer Nase in eine entsprechende Nut am Hauptkörper gesetzt werden, ehe man alles verschrauben kann.
Nun ist aber tatsächlich alles fertig und kann losgehen.
Mit etwas Übung sollte das ganze Ritual in etwa einer Minute erledigt sein.
Schusstest
Die beste Granate bringt nichts, wenn sie nicht auch funktioniert. Deshalb der Außentest.
Wirklich gut konnte ich das leider nicht fotografisch festhalten, deshalb hier nur als Text.
Ich habe die Granate dreimal auf ebenen Asphalt, aus etwa 2 Metern, im leichten Bogen aus dem Handgelenk geworfen und alle drei Male hat die Granate zuverlässig ausgelöst. So wie man es in dem Promovideos von Airsoft Innovations sieht kommt die Granate auf, hopst ein klein wenig wieder hoch und fängt dabei an, sich um die eigene Achse zu drehen. Dabei dreht sich die Granate um die eigene X-, Y- und Z-Achse. Hatte ich aufgrund der einen Öffnung nicht erwartet, aber ging gut.
Die BBs flogen, soweit man das beurteilen kann in alle Richtungen davon und hatten dabei wirklich ziemlich Dampf drauf. Die BBs flogen teils bis 15 Meter (nachgemessen) und haben dabei richtig Schwung drauf gehabt.
Die Einschläge am den Latten des Gartenzauns waren verblüffend laut und man merkt auf jeden Fall ziemlich deutlich, dass man getroffen wurde.
Einige BBs bleiben in der Granate hängen. Bei drei versuchen bleiben im Mittel knapp unter 20% hängen. Das ist allerdings auch dem Umstand geschultet, dass die BBs lose in dem Reservoir liegen und nicht durch Führungsschienen, wie bei der Tornado, auf direktem Weg aus der Öffnung fliegen.
Das alle BBs bei dieser Technik aus der Granate fliegen hatte ich nicht erwartet und wäre auch verwunderlich gewesen. Dennoch finde ich klasse, dass es überhaupt so gut funktioniert. Ich war ja ehrlich gesagt etwas skeptisch.
Wertung
Pro:
-Preis: 46,50€
-Optik und Haptik
-Funktionsweise deckt den gesamten Wirkungsbereich ab (durch Eigenrotation)
-Wirkungsbereich ist sehr groß
-Sehr leicht und schnell zu reseten ohne, dass man winzige Teile verlieren kann
-Befüllen sehr schnell möglich
Contra:
-Splint ist ein wenig frickelig zu ziehen
-Bügel macht einen etwas spackeligen und fragilen Eindruck (Dauertest wird’s zeigen)
Neutral
-Weniger BBs (120) als bei der Tornado (200), aber trotzdem eine gute Reichweite und den Wirkungsbereich gut abdeckend (deshalb neutral)
-Eigentlich nur Kunststoff (Dauertest wird zeigen, ob das praktisch oder eher schädlich ist)
Fazit
Alles in Allem muss ich meine anfängliche Skepsis revidieren und zugeben, dass die Cyclone einen super Eindruck macht.
Die Cyclone macht genau das besser, was mich bei der Tornado (Impact) so stört, nämlich das reseten des Mechanismus‘ mit den vielen Kleinteilen und das Befüllen der BB-Spiralen durch die Öffnungen.
Gleichzeitig behält die Cyclone die Wirkweise der Tornado bei und deckt damit einen sehr großen Wirkungsbereich vollständig ab.
Darüber hinaus ist die Granate mit 46,50 € relativ günstig.
In jedem Falle werde ich die Cyclone ausgiebig auf den nächsten Spielen testen und dann erneut berichten, wie sich der Newcomer so im Feld schlägt.
Von mir aber erstmal klar