So, ich bin wieder wach und habe einen neuen Schwung Bilder parat:
Mag-Release-Einheit:
Upper- / Lower-Receiver / Hop-Up-Unit:
Jetzt kommen wir zum schwierigen Teil - ich hatte es am Ende von Teil 2 bereits angekündigt. Um die Gearbox ausbauen zu können muss man die Stocktube entfernen. Theoretisch würde es ausreichen, wenn man die Recoil-Einheit entfernen könnte. Leider ist die Verkabelung zu starr um sie durch die div. Öffnungen fädeln zu können. Aber sehr selbst.....
Die Kabel sind außerhalb der Stocktube (im innen ist die Recoileinheit) innerhalb eines gefrästen Kabelkanals montiert. Dieser ist von einer Schiene mit Rastlöchern für den Stock abgedeckt:
Die Schrauben sind mit Sicherungslack zusätzlich fixiert. Leider ist mir einer der Schraubköpfe bei Versch des Herausdrehes kaputt gegangen. Ich musst ihn schlussendlich heraus bohren.
Schiene von unten (zu sehen ist die Öffnung die die Kabel nach draußen führen):
So sieht der "Spass" geöffnet aus:
Ein sauber gefräster Kabelkanal (nach entfernen der Kabel):
Abdeckblech:
Abdeckblech entfernt:
Nach lösen der Kontermutter könnte man die Stocktube aus der Aufnahme des Lower-Receivers herausdrehen. Leider müsste man zuerst die Kabel durch Kontermutter und Slingbefestigung ausschlaufen. Dies war mir leider zerstörungfrei nicht möglich. Ich musste die Kabel durchschneiden, um sie einzeln durch die schmale Öffnungherausziehen zu können.
Die anfänglichen Herausdreh-Versuche haben die Kabel beschädigt:
Jetzt lässt sich die Stocktube abdrehen:
Blick auf die Recoil-Einheit in der Stocktube (die scharfen Kanten beschädigen u. Umständen die Kabel beim Herausdrehen):
Teil der Recoil-Einheit im Innern der Stocktube (um mehr sehen zu können hätte ich die Stocktube am Ende aufschrauben müssen, leider fehlt mir hierzu das passende Werkzeug):
Diese wird über ein Gestänge (über den Zylinderhead) angetrieben:
Das Gestänge ist zweigeteilt (im Innern der Röhre befindet sich eine Feder zur Dämpfung des Aufpralls):
Gewinde am Lower-Receiver zur Befestigung der Stocktube:
Guss-Spuren an der Innenseite des Lower-Receivers (sehen gruselig aus, die Materialstärke ist aber m. Einschätzung nach noch ausreichend dick, um evtl. negative Auswirkungen ausschließen zu können):
Gearbox von rechts:
Gearbox von links (die Selector-Plate ist aus Metall):
Rechte Shell-Hälfte von innen:
Aufnahmepunkte des Zylinder-Heads:
Gearbox (Spring-Guide-Seite):
Linke Shell-Hälfte:
Spring-Guide (Kunststoff, sollte ausreichend stabil sein, die Feder wird zusätzlich noch durch das Gestänge fixiert):
Spring (120er, nach Beschriftung der Gearbox, gestützt auch durch eigene Messungen):
Linke Shell-Hälfte der Gearbox (ohne Anti-Reversal, Tappet-Plate und Zylinder...):
Anti-Reversal:
Tappet-Plate:
Die Gears
Bevel-Gear:
Sector-Gear:
Spur-Gear:
Spur-Gear (mit Laser-Gravur):
Stahllaufbuchse (6mm):
Zylinder-Einheit
Zylinder (gelocht):
Zylinder-Head (schön gearbeitet, 2x O-Ringe zur Abdichtung):
Nozzle:
Piston mit Pistonhead (der Piston ist aus Metall gefertigt):
Piston-Head mit Verstärkung (für die Kraft-/Impulsübertragung über das Gestänge auf die Recoil-Einheit):
Piston-Head in Frontansicht:
Der Piston und der Piston-Head machen einen sehr wertigen Eindruck. Das Design ist schon außergewöhnlich. Leicht und trotzdem stabil genug um die erhöhten Anforderungen durch das BRSS genüge zu tun.
Die Switch-Unit:
Hier noch mal etwas vergrößert:
Wenn ich jetzt nichts vergessen habe solltet Ihr einen guten Einblick über die Bolt bekommen haben.
Mein persönliches Fazit in Kurzfassung:
Für ca. 400 Euro erhält man eine bemerkenswerte AEG. Die äußere Verarbeitung ist grundsätzlich gut . Der Rückstoß ist für eine AEG sehr ausgeprägt (kommt erwartungsgemäß aber nicht an den einer GBB an). Die Konstruktion von Upper- und Lower-Receiver scheint sehr stabil zu sein. Es klappert nichts. Die Schiene sitzt fest auf dem Outer-Barrel.
Ein paar Besonderheiten muss man allerdings im Auge behalten (und sich deren bewusst sein):
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Anforderungen an den Akku: auf Grund der Federstärke und des BRSS ist eine höhere Akku-Spannung unbedingt erforderlich. Mit 11,1 Volt funktioniert es sehr gut, mit 9,9 Volt nicht. Maximal bekommt man einen 14cm langen (geteilten) Akku in den Stock untergebracht. Dabei sollte man darauf achten, dass dieser nicht auf beiden Seiten gleich lang ist - dann bliebe kein Platz mehr für die Steckverbindung. Außerdem sollten man den ein oder anderen Akku zusätzlich beschaffen. Das System benötigt halt doch etwas mehr Leistung, da eine größere Masse in Bewegung gesetzt werden muss.
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Wartungsfreundlichkeit (ist etwas anderes): in Deutschland kaufen und im Ausland dann schnell auf Full-Auto umbauen funktioniert so nicht. Die Kabelführung ist prinzipiell gut durchdacht, allerdings nur für eine einmalige Montage ausgerichtet. Ohne Zerstörung und anschließender Neuverlegung der Kabel ist die Gearbox meiner Meinung nach nicht auszubauen. Dies trifft natürlich auch zu, wenn man aus anderen Gründen mal an die Gearbox muss.
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Magazinverträglichkeit: bevor man sich größere Mengen von Magazinen für die Bolt kauft, sollten man sich vorher vergewissern, dass diese auch vernünftig feeden.
(Begadi Low-Caps, PMAG funktionierten bei mir). Dies sollte man eigentlich aber immer machen wenn man "kompatible" Teile einsetzen möchte.
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Schussleistung: diese ist in meinen Augen so eigentlich nicht erforderlich. Um die 400fps sind erst mal ein Wort und viellicht auch nicht immer gern gesehen. Mit einer schwächeren Feder müsste das BRSS auch noch funktionieren und dabei auch noch den Akkus schonen. Vielleicht funktioniert sie dann auch mit geringerer Akku-Spannung.
Wenn man diese Punkte berücksichtigt, erhält man ein
schönes Spassgerät mit ausreichend Leistung und Präzision direkt "out-of-the-Box".
Tuning ist nicht erforderlich und in meinen Augen vollkommen unnötig. Allenfalls eine Leistungsminderung würde Sinn machen.
So eine Waffe muss gespielt werden und darf nicht als Sammlerstück in einer Vitrine enden!
Schreibt mir, falls Ihr noch Fragen habt oder ich auf bestimmte Punkte näher eingehen soll.
Ich werde noch eine Zusammenfassung anfertigen, allerdings kann das noch ein paar Tage dauern. Ich muss die Bolt erst noch wieder spielbereit zusammensetzen.