So, jetzt mal der Reihe nach!
Durch Bastels Meldung animiert und mit tatkräftiger Unterstützung von Jobene haben wir über Facebook mit Echigoya Kontakt aufgenommen. Diverse Fehler in deren Idee korrigiert; der Import einer SAEG ist selbstverständlich auch weiter nur mit einer Verbringungserlaubnis und anschließender Prüfung und Abnahme beim Beschußamt möglich .
Da dies bei der Sopmod nicht wirklich lohnt (die hat aus der Kiste auch nur max. 280 FPS bei ganz rausgedrehtem Hop-Up), konnte ich mit der 0,5er-Lösung und damit Fullauto sehr gut leben. Maruis haben trotz des geringen Outputs eine legendäre Reichweite und Präzision...mit dem kleinen Manko, daß man den Kugeln matrixlike evtl. noch ausweichen kann. Fürs CQB sicher vernachlässigbar.
Für eventuelle Auslandsspiele oder die Option, die Waffe nachträglich doch noch beim Beschußamt vorzuführen, habe ich die Originalfeder mit Piston für schlappe 13$ grad mitbestellt. Man hat nur eben alle Optionen offen.
Die Waffe wurde sehr sauber durch Federkürzung an die 229 FPS gebracht; es wurde ein Dokument von mir ausgearbeitet, welches keine Zweifel an der Eigenschaft als Spielzeug beim Zoll läßt. Zusätzlich wurden CE-Aufkleber an Waffe und Verpackung angebracht und die Waffe mit einem Siegel des Herstellers (ist Echigoya in dem Sinne, weil sie die Eigenschaften geändert haben), versehen.
Naürlich ist der CE-Aufkleber nicht wirklich gültig; da braucht es üblicherweise ein aufwendiges Genehmigungsverfahren. Mir ging es auch nur um die eindeutige Kennzeichnung als Spielzeug...die tatsächliche Konformität spielt beim Privatimport keine Rolle. Übrigens ebensowenig wie eine deutsche Bedienungsanleitung. Markenrecht: TM hat aus dem Colt-Pferdchen ganz dezent ein Einhorn gemacht...man muß es wissen...dann gibts auch da keine Probleme.
Bin halt in dem Fall an einen Zollbeamten geraten, welcher im Waffenrecht nicht eben der Fitteste war. Denen steht bei Zweifeln immer die Möglichkeit zu, die Waffe von sachkundiger Stelle zu überprüfen zu lassen; in meinem Fall von Waffensachverständigen des naheliegenden Polizeipräsidiums. Dazu nur ein Tip: Laßt euch auf jeden Fall die vorübergehende Beschlagnahme durch einen Sicherstellungsbescheid bestätigen
. Die Mehrarbeit für den zölligen Schieber wirkt manchmal durchaus Wunder und zeigt, daß man mit der Materie nicht ganz unvertraut ist.
Knapp eine Woche späer kam der Anruf, daß ich das Teil abholen könne.
Noch ein paar Tipps: Einige Modelle werden derzeit als Promo mit Free shipping beworben. Bestellt ihr nur ein Hop-Up-Gummi dazu, habt ihr die vollen Versandkosten von 80-100$ am Hacken.
In meinem Fall eine zweite Bestellung für Magazine und Akku gemacht, kostet nur 20$. Echigoya ist, verglichen, mit den HK-Dealern, ziemlich günstig im Versand. Drosselung war übrigens kostenfrei.
Kosten: Bei dem recht ungünstigen Dollar-Kurs (530$) habe ich mit Free Shipping 422 Euro für die Waffe bezahlt, Zoll und Mehrwertsteuer waren noch einmal 102,50 €. (Zubehör lasse ich jetzt mal außen vor). Preisvergleiche mit den HK-Händlern lassen die Mär von Japan als "teuer" schnell verstummen.
Fazit: In nicht ganz 3 Wochen (mit unfreiwilligem Prüfungsaufenthalt beim Zoll von einer Woche) ein Modell ergattert, welches es hierzulande noch nicht zu erstehen gibt. Völlig legal...
Der Händler ist sehr zuverlässig, gute Kommunikation, aufgeschlossen persönlichen Wünschen gegenüber und sehr akkurat (Japaner eben!). Zudem haben die ein breites Sortiment rund um die Waffen und lassen einen auch als Maruidirekthändler nicht mit Ersatzteilen im Regen stehen. Da habe ich sicher nicht das letze Mal bestellt.
Wer den Aufwand nicht scheut...
Bei GBBs funktioniert das beschriebene Verfahren leider nicht, die gehen ohne Zerstörung schlicht nicht sicher unter die magischen 0,5 zu drosseln. Bin aber zuversichtlich, daß die interessantesten Modelle in Kürze hier auf dem Markt völlig stressfrei zu erwerben sind. Gleiches gilt auch für S-AEGs.
Checkt gelegentlich mal die üblichen Händler eures Vertrauens ab.