Moin
Für ein Spiel mit Westernhintergrund hab ich mir einen Tanaka Revolver angeschafft.
Naja, einerseits für das Spiel, andererseits weil ich als absoluter Westernfan schon lang eine entsprechende Airsoft haben wollte.
Also beim HQ bestellt und gewartet.
Nach etwa 10 Tagen kam dann die Waffe hervorragend verpackt vom Ulmer Beschussamt bei mir an.
Zunächst mal ein Bild:
Verpackung:
Kein Bild wert, kommt die Tanaka in einfacher Styroverpackung an.
Auch der Inhalt ist minimalistisch gehalten: Ein oder zwei Inbusschlüssel, der Adapter zum Gas einfüllen, ein Päckchen BBs und die asiatische Bedienungsanleitung.
Material und Verarbeitung:
Um es vorweg zu nehmen: Der einzige wirkliche Kritikpunkt sind die Plastikgriffschalen, welche so garnicht zu der ansonsten hohen Qualität der Tanaka passen wollen.
Angeblich passen jedoch Originalgriffschalen, was ich in Kürze prüfen werden kann.
Ansonsten überwiegt solides, nichtmagnetisches Metall, vermutlich eine Alulegierung.
Die Verarbeitung ist durchweg super, keine Nähte oder Grate, kein Wackeln oder Knarzen, schlicht und schön.
Handling:
Ein Single Action Revolver ist für Airsoftler erstmal ein ungewohntes Gefühl.
Den Hammer jedesmal von Hand spannen zu müssen sorgt für eine "moderate" Schußrate. Das aus Western bekannte Fanning, also den Abzug durchziehen und den Hammer mit dem Handballen durchhämmern, läßt sich mit der Tanaka wegen der hervorragenden Verarbeitung problemlos bewerkstelligen.
Zweites Problem für Schützen moderner Waffen ist der ungewohnte Winkel zwischen Griff und Lauf, der zu einer völlig anderen Haltung führt.
Ebenso ist die Visierung natürlich mehr als dürftig: Eine kleine Ausfräsung hinten und die typische Haiflosse vorn.
Wer klassisch aus der Hüfte schießt, sollte sich davon nicht stören lassen
Laden:
Das Gas wird direkt in die Trommel gefüllt, wozu aber ein Adapter bebraucht wird.
Hierzu befindet sich auf der hinteren Seite der gefaketen Patronen ein Einfüllventil.
Die BBs kommen von vorne in die einzelnen Kammern und halten dort erstaunlicherweise sehr gut.
Zusätzlich können nochmals 12 BBs in die Röhre vom Hülsenauswerfer geladen werden.
Die Ladezeiten sind jenseits von gut und böse, weshalb für den normalen Spieler der Colt wohl keine Alternative sein dürfte.
Einzige Lösung: Da die Trommel auswechselbar ist, könnte man sich mehrere Trommeln kaufen und vorbereiten, womit man dann jeweils 6 Schuß nachladen kann.
Aber: Auch das Wechseln der Trommel braucht deutlich mehr Zeit als ein Magazinwechsel.
Das Beschußamt:
Da es sich um einen Single Action Revolver handelt, war die Prüfung beim Beschussamt kein Problem. Auch wurde das F schön dezent eingefräst:
Es fällt kaum auf und ist nur aus nächster Nähe zu sehen.
Die 100€ Gebühr sind ein Manko und für den Prüfaufwand meines Erachtens überzogen.
Schußleistung und Spielspaß
So, nach langer Wartezeit endlich der Nachtrag.
Bislang auf zwei Spielen hat mich die Tanaka auch in diesen Punkten überzeugt. Nachdem ich erst wegen Leerschüssen etc geflucht habe, habe ich herausgefunden, das man beim Einsetzen der Trommel wirklich 200% genau sein muss, damit die Position auch wirklich stimmt.
Macht man das, bringen die knapp 240 Fps (134a-Gas)eine brauchbare Reichweite.
Auch die Präzision ist bei gefundenem Haltepunkt erstaunlich gut und vor allem konstant.
Mit einer Gasfüllung kann man 18 Schuss ohne deutliche Schwankungen machen.
Fanning macht sie ohne CD mit, aber da ist dann nach 12 Schuß, manchmal auch nach 10 Schluss, da viel Gas "nebenraus" geht durch den unsauberen Schußzyklus.
Spielspaß bringt sie enorm, wenn man sich damit abfindet, gegenüber modernen Halbautomaten was Schußrate und Magazingröße angeht, den Kürzeren zieht.
Im Gegenzug ist der Stylefaktor einfach unerreicht
Ich bin jedenfalls absolut zufrieden.
Fazit:
Solide verarbeitet und schön anzusehen ist die Artillery-Version des Colt für Fans des Genres eine Traumwaffe.
Ob Chrom oder Schwarz ist wohl eine Glaubensfrage.
Ich jedenfalls freue mich über den Neuzugang und hoffe das er sich im Spiel zumindest als exotische Backup bewähren kann.
Gruß Oli
PS: Nu haut mich für mein erstes Review