Moin moin Allerseits!
Da ich diese Waffe sehnsüchtig erwartet habe, musste sie sofort gekauft werden, sobald sich ein Shop für das F erbarmt.
Gekauft am 2.2. bei Sniper für 369€ inkl. Versand (fyi 1:1 HK zu €), was ein extrem günstiger Preis ist im Vergleich zu airsoftzone.eu (490€) oder evike.com ($500 = 369€ ohne Bürokratie).
Geliefert 5.2. 11Uhr, so solls sein!
Kerndaten:
Modell: AW-F .338 Sniper Rifle Lizenzversion
System: Einzelschuß-Repetierer, Federdruck System
Kaliber: 6mm BB mm
Max-Energie: ~ 1,5 Joule (mit 0.28 KA gemessen)
Material: Metall und spez. ABS Kunststoff
Magazinkapazität: 70 Schuss
Gewicht: 5.500 kg
Länge: 1.000 / 1.200 mm
Aber was haben wir jetzt hier?
Die ARES AW .338 Spring ist, Stand 02/13, der weltweit einzige korrekte Federdruck-Nachbau eines Accuracy International Arctic Warfare Folding Stock in cal. 338 Lapua, oder kurz AW-F .338.
Und der Klappschaft ist, neben dem richtig platzierten Magazin, auch mit das wichtigste Merkmal/Kaufgrund dieser Waffe.
Die "Detailtreue" wurde dadurch erreicht, dass ARES eine direkte Lizenz von AI bekommen hat. (Was scheinbar ein anhaltender Trend im AS ist)
Geliefert wurde sie im Händlerkarton mit großem ASG-Logo und Aufklebern "Inhalt 2 Gewehre"
, innen drin ausgepolstert der eigentliche ARES Karton.
Schlichtes Braun, nur ein kleiner Sticker mit Bild und Text oben drauf.
Im Karton, liegt im angenehmen schwarzen Formpolster das komplette Gewehr, Handbuch, 1x Magazin, Dovetail-Montage (30 und 25mm), Zweibein, Lade-, sowie Putzstock.
Das Magazin und das Zweibein.
Beim Zweibein handelt es sich um einen Nachbau eines Parker-Hale Standardzweibeins (zweiter Releaseknopf fehlt), welches auch beim Komplettsatz AW-F geliefert wird.
Im Gegensatz zu einem echten Parker-Hale oder Aftermarket Nachbauten, ist dieses hier sehr leicht, aber trotzdem robust.
Die Beine springen dank Federkraft raus.
Anders als Marui und WELL, hat sich ARES gleich wieder ein komplett neues System für seine Magazine ausgedacht.
Im vorderen Bereich des Magazins sitzt der Kugelauslass mit einer Art Fallkeilverschluss, welcher sowohl am Magazin als auch an der "Laderampe" und im HU eingesetzt wurde.
Hinten sitzt der Springrelease, welcher durch den vorderen Bereich des Abzugsgehäuses unter Spannung gesetzt wird.
Verschluss Magazin
Verschluss Laderampe
Verschluss HU
Zum Laden einfach den Verschluss nach unten drücken, Tool mit etwas Druck ins Loch und Kugeln rein.
Beim Verwenden eines Speedloaders, statt einer Ladestange, können die Kugeln durch den Federdruck im Magazin auch gerne wieder zurück wandern.
WICHTIG: beim Entfernen des Loaders, egal welcher, vorher unbedingt den Verschluss loslassen. Sonst fliegen 70 Kugeln durch den Raum.
2 Kugeln werden konstruktionsbedingt beim Laden immer übrig gelassen und können wieder neu benutzt werden.
Beim Teilladen wird automatisch die Laderampe befüllt. Ist das Magazin nicht mit ausreichend Kugeln bestückt, fängt es an zu rasseln.
Also nochmal raus und bitte.
Außen:
Die Waffe selbst ist in großen Teilen aus sehr guten und nachgefräßten Aludruckguss gefertigt.
Abzug und HU-Unit sind aus nicht veredeltem Druckguss.
Der Schaft kommt sehr nah an das Originalgefühl heran, jedoch vermisse ich die Rändelschrauben für die Wangenauflage, siehe WELL MB-08.
Der Verschluss ist aus silbernem Edelstahl, ob rostfrei muss ich noch sehen.
Der "fluted Outerbarrel" ist aus Alu und nicht wie üblich hohl, sondern komplett gefüllt, ebenso die Mündungsbremse. Warum jene nicht auch schwarz ist, erschließt sich mir nicht.
Markings sind folgende vorhanden:
- rechts hinten ein Sticker mit "MAX 1,5 Joule"
- rechts vorn oben das ASG Logo, F und Cal. 6mm BB in weiß gedruckt.
- rechts vorn unten "01 SM 6477" und ein Beschusszeichen gefräßt
"Beschussamt London - Endbeschuss mit Schwarzpulver"
- links unten "No Retreat 338 S" gefräßt
- links vorn "ACCURACY INTERNATIONAL ENGLAND" in weiß gedruckt
Testen wir die Gute mal:
Das Spannen geht auch für mich Linksschützen sehr geschmeidig, aber ich bin durch mein großes L96 etwas verwöhnt was den Rücklauf an geht, denn hier hakelt es noch etwas.
Wenn wir das Teil dann mal öffnen, schauen wir nach den Ursachen.
Was beim Spannen noch auffällt:
Entgegen dem APS2/Type96-Mechanismus, kann man dummerweise den Spannhebel wieder herunterklappen, selbst im Spannvorgang und wenn der Verschluss hinten arretiert ist.
Das kann im Eifer zu einigen Problemen und schmerzhaften Knöcheln führen, wenn man genau an der Riemenöse abklappt.
Auch stört Out-of-the-Box, dass die Kugel des Spannhebels bei der Drehbewegung des Spannens einem entgegen kommt.
Hier muss unbedingt Loctite Abhilfe schaffen!
Gimmick des Verschlusses ist natürlich auch hier die Detailtreue dank dem Fake-Schlagbolzen (engl. Cocking-Indicator) und der korrekten Sicherung.
Doof nur: Entriegelt man den Verschluss ohne zu komplett zu spannen, wird trotzdem "gespannt" angezeigt.
Durch Abkrümmen ohne Schuss wird dann der Stift wieder eingezogen.
Der Abzug ist sehr straff, gespannt wie ungespannt, und hat nur einen minimalen Druckpunkt, welchen man ungeübt sehr schnell verfehlen kann.
Das Magazin lässt sich mit etwas Übung schnell und wackelfrei einsetzen.
Durch das neue Ladesystem sollte man jedoch vorsichtig sein.
Zieht man ein noch recht volles Magazin zu schnell raus, kommt der Fallkeilverschluss durch den Federdruck im Magazin nicht hinterher und es fliegen pauschal 10-20 Kugeln raus.
Ist das Magazin leer, kommen wie beim Auffüllen die letzten zwei Kugeln mit herausgefallen, jedoch verbleibt der Rest in der Laderampe.
Kurz den Finger in den Magazinschacht, Verschluss der Laderampe entriegeln und schon kommen auch die raus.
Stock, unjustiert und ungereinigt schießt die Waffe ~45m.
1,5J sind eben nicht die Wucht.
Wind macht es bei 0.28er Kugeln auch nicht besser.
Dem Standardlauf braucht man nicht beachten und sollte alsbald getauscht werden.
Was macht man wenn man wissbegierig ist?
ZERLEGEN!
Werkzeug: üblicher Bitsatz (hier Metabo), Inbusschlüssel in 2, 3, 4 und 5mm
AW üblich wird sie durch zwei 5mm Inbus Schaftschrauben, einmal hinter dem Abzug und einmal vor dem Magazin, gehalten.
Schnell geschraubt, und schon ist sie handlich in:
- Waffenoberteil mit Systemgehäuse, Verschluss, Abzug, Lauf und ZF
- Waffenunterteil aka Schaft
Rechts danebenliegt die Mündungsbremse mit Zylinderstück und Schutzkappe für das Schalldämpfergewinde.
Das Innenleben des Schaftes.
Weiter gehts mit dem Systemgehäuse von dem wie erst mal den Abzug trennen wollen um den Verschluss/Zylinder zu bekommen.
Dort finden wir vier Kreuzschrauben (ohne Pozidriv, also den Zusatzschlitzen) für den Abzug.
Links dahinter zwei Kreuzschrauben für den Halteblock für die hintere Schaftschraube.
Rechts befindet sich die Laderampe inkl. Halterung der vorderen Schaftschraube.
Mit einem 2er Kreuzschlitz lassen sich die Schrauben problemlos lösen.
Denkt dran die passend zum Loch abzulegen, sonst könnte es passieren, dass ihr die Druckgussgewinde kaputt macht.
Der hintere Block muss nicht gelöst werden und sollte vll. später sogar mit Loctite versiegelt werden.
Sobald der Abzug gelöst ist kann der Verschluss komplett gezogen werden.
WICHTIG: Achtet beim Ablegen auf dieses Teil. Es ist der Schieber, welcher den Abzug beim Spannen blockiert. Er hängt nur sehr leicht im Abzug.
Ist das Gehäuse leer, sieht man vorne und hinten zwei Plastikringe, welche den Verschluss führen, und auch nur diese Führen den Verschluss. Nicht wie bei alten Modellen das gesamte Gehäuse als Gleitbahn.
Fürn Euro mehr hätte ARES ruhig Delrin oder POM nehmen können, statt Ü-Ei-Plastik
Der hintere Ring ist auch nur ein 3/4-Ring, da der Abzug sonst im Weg ist. Also nicht verlieren.
Vorne geht es weiter mit der Laderampe, welche (2. Bild) nur durch die vordere Schaftschraubenhalterung gesichert ist.
Mit einem 3er Inbus oder 10er Torx können die sehr langen Schrauben gelöst werden.
WICHTIG: Wenn Ihr die Waffe wieder zusammensetzt, dann zieht die Outerbarrelschrauben erst NACH der Laderampe an, sonst bekommt Ihr die Schrauben nicht in die Löcher.
Die einzigen beiden Schrauben (3er Inbus oder 10er Torx), welche den Outerbarrel halten.
Dadurch ist der Lauf 100% freischwingend, also bitte nicht den Lauf auflegen wenn Ihr in den Anschlag geht.
Am Outer angekommen lösen wir zuerst mit einem 2mm Inbus die Madenschraube für das HopUp.
Nicht komplett, nur lösen, so dass sie noch im Outer bleibt.
Dann herumdrehen, beide Halteschrauben (2mm Inbus) der HU-Unit lösen und der Innerbarrel mit Unit flutscht nach hinten raus.
Ist die Unit draußen, können wir mit einem 1er Kreuzschlitz die drei Schrauben lösen.
Innen erwartet uns dann der Verschluss, der HopUp-Lever, sowie Gummi mit Lauf.
Leider ist das einer der Negativparts der Stockwaffe.
Unit, Gummi und Lauf sind sehr verschmoddert, und der Lauf fängt im HU-Fenster an zu rosten.
Verschluss und Lever nochmal, beide aus Plastik.
Das Gummi ist ein normales VSR-Gummi, was sich schon einmal positiv auf die Aftermarketteile auswirkt.
FYI: der Lauf ist 496mm lang, man hat aber durch das MFD-Stück noch locker Platz für 509mm
Da ich eh noch einen PDI 6.01 hier rumliegen hatte, wurde der auch gleich rein gezimmert.
Zum Vergleich deshalb die unterschiedlichen Stopschnitte, welche unbedingt an AEG-Läufen gemacht werden müssen damit diese in die AW passen. (die Schnitte des PDI sind von anderen Projekten)
Das Gummi schluckt hingegen ohne Probleme AEG-Läufe.
(von der Dremelaktion selbst hab ich jetzt kein Bild, lief aber ohne Probleme)
Beim Zusammensetzen der Unit hab ich noch eine Lage Telfontape hinter dem Gummi eingebracht, bringt aber nur minimal was, da VSR durch den "großen Gummianteil" recht gut abdichtet.
Das "größte Problem": der Zylinder
Auch hier hat ARES starke Abweichungen zu bestehenden Versionen produziert.
Großes Plus: Edelstahl..Kopf wie Körper. Sollte auch großen Tunings standhalten.
Um den Zylinder zu öffnen benötigt man theoretisch ein Spezialwerkzeug.
Gibt es aber noch nicht und ein 3mm Inbus wirkt da Wunder.
In das einzige Loch stecken, um das Nozzle und
sanft (!!) drehen. Es ist zwar Edelstahl, aber auch der kann krumm werden.
Drin sieht es dann fast aus wie in jedem Type96 oder APS2, aber nur fast.
v.o.n.u.:
- Piston (Billigplastik
)
- Zylinderkopf
- 8mm lineare Feder (extrem beschissen verarbeitet
)
- 8mm Springguide (Billigplastik
)
Das stinkt mich am meisten an.
Ich hatte schon so eine Befürchtung, dass irgendwo gespart werden musste, aber ausgerechnet am wichtigsten Teil
Gut dass Zange und Dremel noch da waren..
Viel Länge hat die Feder auch nicht.
Bei normalen Type96 Federn kommt dir beim Öffnen alles entgegen, aber bei der passiert nichts.
Die Vorspannung wird auch gerade so durch das verdickte Springguide-Ende erreicht.
Der Piston und Springguide sieht leider nicht besser aus.
Nicht ventiliert.
Nur ein einziger O-Ring.
Innen mit Plastikgraten übersät.
Vorn einen Damperpad, welches auf einen konischen Kopf schlägt und dadurch vollkommen unnütz ist.
Der Springguide ist aus demselben Material.
Ohne Kugellager oder jegliche Gleitfläche.
Das ärgert mich wirklich, aber scheinbar muss der Preis irgendwo herkommen..
Der Vergleich zu Type96 Teilen.
Der Zylinder ist um gut 1,5cm kürzer und die Feder..gut..musste nichts weiter sagen.
Wer Hoffnungen hat, dass hier Aftermarketteile so passen, könnte ins Klo greifen.
Der Type96-Zylinderkopf passt komplett in das Innere des ARES-Zylinders.
Nachdem ich dann alles wieder zusammengesetzt und neu geschmiert habe (inkl. PDI Lauf), läuft sie zwar weiterhin auf 1,6J (0,28g) lässt sich aber besser spannen und ist auf 55m seeeeehr präzise.
Fazit:
Sehr schöne Waffe und gute Basis.
Für alle Scharfschützen und Hobbyeremiten der Bundeswehr, geht aktuell fast kein Weg(außer Gas) an dieser Waffe vorbei.
Das Innenleben stellt eine gute Basis für Tunings bereit, doch leider wurde das schöne Äußere von ARES nicht nach Innen mitgenommen.
Auch die schon häufig gemunkelte "Einzigartigkeit" der Teile wird sich hoffentlich bald geben.
Besonders im Verschluss und an der HU.
ARES bietet lt. Homepage aktuell auch nur nachrüstbare Schaftschalten an.
Die Mail ist schon raus, vll. bekomm ich bald Antwort wie viel die kosten, damit es schön BW-Oliv wird.
Weitere Ersatzteile hab ich bisher kaum gesehen.
Worüber sich ARES leider ausschweigt, ist die Mündung.
Hoffentlich kommen noch Schalldämpfer und G22-Mündungen, sonst muss ich wohl Oxy oder Chin aufn Sack gehen
Zubehör:
Magazine
AW338
http://shop.ehobbyasia.com/ares-78rd-mag…ower-rifle.html
MSR 338 (sehen exakt gleich aus)
http://shop.ehobbyasia.com/ares-78rd-mag…338-sniper.html
Raven Zylinder Kit
http://www.x-fire.org/ares/aw338/e.raven_full.html (danke an BaSh)
Größenangaben
HU
Länge: 40mm
Durchm.: 25mm
Outer
Außen DM: 29mm
Innen DM: 25mm
Achtung! Konisch verlaufend zur Spitze
Außen DM: 22,8mm
Innen DM: 16,3mm mit Gewinde
DM Laufführung 9,1mm
Zylinder
Außen DM: 24mm
Innen DM: 22,1mm
Länge inkl Bodenplatte: 230mm
Nozzle
Außen DM: 8/5,9/6,05mm
Innen DM: 4mm
Piston
Head DM: 21,7mm
Body DM: 15,8mm
Innen DM: 11,9mm
Länge: 105mm
Feder
Länge: 185mm
A DM: 10,8mm
I DM: 8mm
Stärke: 1,3mm
Tipps und Tricks
Was mir jetzt noch im Basteln aufgefallen ist:
Der Stopperguide im Abzug kann nicht im zusammengesetzten Zustand gezogen werden, wie beim L96.
Es ist leider eine der Schaftseitenschrauben direkt darunter (überm Magrelease die).
Entweder Schraube abschneiden und einkleben, oder immer zerlegen und dann ziehen.
Ein 3x1mm Gewinde ist bereits im Stopper verbaut, man könnte also irgendetwas hinein schrauben um dann vom Magazinschacht aus den Stopper für den Zylinder zu lösen.
2. Es passen auch Stock-L96 Federn rein und die Waffe lässt sich ohne Mühe spannen.
Hört sich ehrlich gesagt sogar gesünder an als die Stockfeder.
Damit bringt die Waffe jetzt 2,0J glatt.
3. Der HopUp-Hebel hat kaum Wirkung.
Kein Plan ob bei mir ein Teil vergessen wurde, aber die zwei Ärmchen bringen nichts.
Einfach ein Cushing auf die passende Länge schneiden und dazwischen legen.
Dann gibt es auch schönes Hop ohne die Schraube im Outer versenken zu müssen.
Das Review ist nur für das 6mm gedacht. Die Photos obliegen weiterhin meinem Eigentum.
Bei Fragen einfach fragen.