Man kann von Chris Costa halten, was man will, aber er versteht sich nicht nur aufs clevere Marketing, sondern auch auf das Erfinden von cleverem Gear. Das Costa Leg Rig ist so eines. Entwickelt & von Costa Ludus, hergestellt von HSGI und inzwischen in vielen Shops zu haben, dient es vor allem als leichtes Tragessytem für Carbine-Kurse oder auf der Schießbahn. So erklärt es jedenfalls Chris Costa hier im Video von
The Hoss USMC auf Youtube.
Costa Leg Rig mit GHK-Magazin (GBB) und PTS P-Mag (AEG), M9- und HK45-Magazin und Speedloader.
Für Airsoftspieler ist das kleine, komfortable und vielseitigen Rig aber auch darüber hinaus nutzbar. Natürlich ist es keine Kampfladung für 72-Stunden-OPs. Aber wer an einzelnen Spieltagen gerne mehr als eine Waffe nutzt, im Sommer nicht unter einem Platecarrier oder Chest Rig schwitzen will und im Winter das Geraffel ein bisschen tiefer als die Jacke hängen will, ist mit dem Costa Leg Rig mehr als gut bedient.
Die zwei HSGI Rifle Tacos und drei Pistol Tacos, die fest mit der Beinplatte verbunden sind, stellen die Vielseitigkeit des Leg Rigs sicher. So kann man als Spieler problemlos vormittags die AK rocken und nachmittags (oder wenn die Erstwaffe abraucht) ohne Gearwechsel zur M4 oder Scar-H greifen. Die Magazine passen alle. Das gilt ebenso für Pistolenmagazine: Single Stack (1911) oder Double Stack (M9, HK45) halten bombenfest. Auch größere Magazine (FN 5-7) passen und halten, Speedloader sowieso, aber auch Multitools und die meisten gängigen Lampen.
Das Costa Leg Rig sitzt, korrekt getragen, sehr hoch am Gürtel. Die innenliegenden Klettbänder ermöglichen es Menschen mit sehr großen Oberschenkeln oder breiten Gürteln, das Leg Rig auch noch tiefer einzustellen, um es z.B. zusätzlich zu einem Molle-Belt tragen zu können (
wie Teamleader es hier im Forum vormacht). Je höher das Rig sitzt, desto stabiler ist es.
Ich habe es unter anderem an einem freien Spieltag in Koblenz etwa drei Stunden bespielt und war erstaunt, wie stabil das Teil sich an den Oberschenkel schmiegt. Mit zwei GHK GBB-Magazinen, zwei HK45 GBB-Magazinen und einem Speedloader beladen war es zwar relativ schwer (2,2 kg) und hat gut am Riggers Belt gezogen, war aber dennoch komfortabel zu tragen, gerade mit der Pistole auf der anderen Seite als Gegengewicht. Man kann es auch direkt am Hosengürtel befestigen, dann sollte man aber etwas stabileres tragen als einen einfachen Ledergürtel – Riggers Belt oder ähnliches empfohlen. Richtig eingestellt schlackert es kein Stück hin und her. Es ist darin eher vergleichbar mit einem High-Ride Pistolenholster als mit anderen Subloads, die mit zwei Oberschenkelriemen befestigt werden.
Springen, rennen, drehen, liegen – das war für mich mit dem Costa Leg Rig überhaupt kein Problem. Wenn man große Pistolenmagazine (HK45) und kleine M4-Magazine (TM-Standard) nutzt, sind die Stanag-Magazine allerdings etwas niedrig und die großen Bodenplatten der HK45-Mags können beim Ziehen stören. Mit etwas Übung hat sich das aber erledigt, das ist nur eine Trainingsfrage und dem Leg Rig selbst nicht anzulasten. Es ist schließlich für Real-Steel-Dimensionen gebaut.
HIer sieht man, wie sich HK45-Mags und PTS P-Mags vertragen.
Die Magazine halten gut, wie von HSGI Tacos gewohnt. Sie lassen sich einfach ziehen, auch an der Unterkante eines Platecarriers oder einer schusssicheren Weste vorbei. Das Zurückstecken muss man aber ein paar Mal üben, um die Tacos auch blind im Griff zu haben. In den Tacos ist zusätzlich Velcro-Flausch angebracht, so dass jemand, der damit aus Flugzeugen springen will, seine Magazine auch per Klett sichern kann.
P-Mags passen natürlich ebenso wie USGI-Magazine. Kurze Magazine (20er P-Mags, Vietnam) habe ich nicht getestet, sie dürften aber für einen sinnvollen Einsatz mit den Tacos zu kurz sein, weil man sie leicht tief versenken und dann nicht mehr ziehen kann.
An der Fertigungsqualität lässt sich nichts aussetzen. Die HSGI-Pouches kommen in üblicher Klasse, die Beinplatte aus fester Polsterung bietet eine gute Mischung aus Stabilität und Beweglichkeit und ist durch das Mesh am Oberschenkel akzeptabel belüftet. Die Anti-Rutsch-Streifen an dem einzelnen Oberschenkelriemen tun, was sie sollen: das Rumrutschen am Bein verhindern.
So sieht die Beinplatte aus, und so schmal ist das voll bestückte Leg Rig.
Das Rig lässt sich über die drei Steckschnallen sehr schnell anlegen. Das Ablegen dauert einen Handgriff länger, weil man die Schnallen erst wieder durch den Gürtel ziehen muss und sie sich dabei gern verhaken. Das ist aber auch das einzige, was ich am Costa Leg Rig auszusetzen habe – und das ist wirklich nur eine Kleinigkeit.
Der Preis ist allerdings mit
105,95 bis
129,90 Euro (US-Preis: 139,90 USD) nicht ganz ohne, man bezahlt den Namen eben mit. Allerdings sind die Komponenten
bei HSGI einzeln genauso teuer: 2 Double Decker Tacos: je 42 USD, 1 Pistol Taco: 25 USD, ein Leg Panel z.B von HSGI: 30 USD = 139 USD. Wer also Wert auf Modularität an der Hüfte legt, kann auf eine individuell konfigurierbare Lösung zurückgreifen.
Da es auch zivile Farben gibt (neben Multicam auch Coyote, Smoke Green, Schwarz und Urban Grey), könnte das Costa Leg Rig sogar im Alltag unter dem Hüftgurt eines Wanderrucksacks genutzt werden, um Messer, Lampe, Snacks, GPS/Kompass und sogar eine kleine Wasserflasche direkt zur Hand zu haben.
Für Airsoftspieler, die nicht immer ihren ganzen Gearschrank mitschleppen wollen, ist das Costa Leg Rig eine durchdachte, vielseitige Komplettlösung für Speedgames drinnen wie draußen. Es funktioniert auch gut als erste Reload-Quelle in Verbindung mit einem Chest Rig oder Platecarrier auf längeren Spielen.
Gewicht (ohne Magazine): 466 g
Größe der Beinplatte: 225 x 140 mm
Kapazität: 2 Gewehrmagazine aller Art, 3 Pistolenmagazine aller Art/Speedloader/Multitools/Taschenlampen
(Der Text und die Bilder sind meine - Weiterverwendung oder Neuveröffentlichung nur mit ausdrücklicher Genehmigung.)